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Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678.

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1. Reg. 19.GOtt? Wie oft schreyet sie mit Elia: HERR es ist ge-
nug/ niem nu meine Seele! mit Augustino: Jch wil
gerne sterben/ damit ich JEsum sehe. Und mit Monica:

Flügel her/ Flügel her!
Ach daß ich bald bey JEsu wär!

Also hat auch der Seel. Herr Mantel bey seinem Zu-
fall mit dem seel. Herrn Luthero in geduldiger Gemütts-
Gelassenheit oft geruffen: Ferias, mi Domine, ferias!
schlag immer her/ lieber HERR/ schlag! Und mit Jo-
Apoc. 22.hanne: Ja Amen/ komm HERR JEsu! Er hat sich ge-
Gen. 48.sehnet als ein rechter Jacob nach seinem Hag-Göel, und das
schöne Trium, als ein verständiger Musicus, auß Hertz/
Gemütt/ und Munde von sich hören lassen: Credo, Cu-
pio, Commendo.
Jch Gläube/ Bekenne/ Befehle.

Was Er begehret/ hat Jhm GOtt gewehret/ da Er
Psal. 116.seine Seele auß dem Tode gerissen/ und Ihm außgeholfen
2. Tim. 4.zu seinem Himmlischen Reich/ und seinem siechen Cörper
ist die Erde optima Medicina worden/ wie sich jener
fromme Hertzog von Würtenberg/ Christoph genant/ in
seinem Siechthumb getröstet.

I. Als Empfangende. GOtt wird es geben
denen die im Glauben starck und feste bleiben für
Jhm. Sind demnach des ewigen Reiches-Genossen.

II. Die Gläubigen/ die sich an JEsu Verdienst
halten mit warem Glauben. Welcher Glaube nicht seyn muß

Etwa nur ein Historischer Glaube; denn dieses wis-
Vid. Marc.
1, 24.
sen auch die bösen Geister/ und erzittern:

Auch nicht ein frembder oder Köhlers Glau-
Luc. 4, 41.be; massen der Gerechte wird seines Glaubens leben;

Sondern

1. Reg. 19.GOtt? Wie oft ſchreyet ſie mit Elia: HERR es iſt ge-
nug/ niem nu meine Seele! mit Auguſtino: Jch wil
gerne ſterben/ damit ich JEſum ſehe. Und mit Monica:

Fluͤgel her/ Fluͤgel her!
Ach daß ich bald bey JEſu waͤr!

Alſo hat auch der Seel. Herr Mantel bey ſeinem Zu-
fall mit dem ſeel. Herrn Luthero in geduldiger Gemuͤtts-
Gelaſſenheit oft geruffen: Ferias, mi Domine, ferias!
ſchlag immer her/ lieber HERR/ ſchlag! Und mit Jo-
Apoc. 22.hanne: Ja Amen/ komm HERR JEſu! Er hat ſich ge-
Gen. 48.ſehnet als ein rechter Jacob nach ſeinem Hag-Göël, und das
ſchoͤne Trium, als ein verſtaͤndiger Muſicus, auß Hertz/
Gemuͤtt/ und Munde von ſich hoͤren laſſen: Credo, Cu-
pio, Commendo.
Jch Glaͤube/ Bekenne/ Befehle.

Was Er begehret/ hat Jhm GOtt gewehret/ da Er
Pſal. 116.ſeine Seele auß dem Tode geriſſen/ und Ihm außgeholfen
2. Tim. 4.zu ſeinem Himmliſchen Reich/ und ſeinem ſiechen Coͤrper
iſt die Erde optima Medicina worden/ wie ſich jener
fromme Hertzog von Wuͤrtenberg/ Chriſtoph genant/ in
ſeinem Siechthumb getroͤſtet.

I. Als Empfangende. GOtt wird es geben
denen die im Glauben ſtarck und feſte bleiben für
Jhm. Sind demnach des ewigen Reiches-Genoſſen.

II. Die Glaͤubigen/ die ſich an JEſu Verdienſt
halten mit warem Glauben. Welcher Glaube nicht ſeyn muß

Etwa nur ein Hiſtoriſcher Glaube; denn dieſes wiſ-
Vid. Marc.
1, 24.
ſen auch die boͤſen Geiſter/ und erzittern:

Auch nicht ein frembder oder Koͤhlers Glau-
Luc. 4, 41.be; maſſen der Gerechte wird ſeines Glaubens leben;

Sondern
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[[28]/0028] GOtt? Wie oft ſchreyet ſie mit Elia: HERR es iſt ge- nug/ niem nu meine Seele! mit Auguſtino: Jch wil gerne ſterben/ damit ich JEſum ſehe. Und mit Monica: 1. Reg. 19. Fluͤgel her/ Fluͤgel her! Ach daß ich bald bey JEſu waͤr! Alſo hat auch der Seel. Herr Mantel bey ſeinem Zu- fall mit dem ſeel. Herrn Luthero in geduldiger Gemuͤtts- Gelaſſenheit oft geruffen: Ferias, mi Domine, ferias! ſchlag immer her/ lieber HERR/ ſchlag! Und mit Jo- hanne: Ja Amen/ komm HERR JEſu! Er hat ſich ge- ſehnet als ein rechter Jacob nach ſeinem Hag-Göël, und das ſchoͤne Trium, als ein verſtaͤndiger Muſicus, auß Hertz/ Gemuͤtt/ und Munde von ſich hoͤren laſſen: Credo, Cu- pio, Commendo. Jch Glaͤube/ Bekenne/ Befehle. Apoc. 22. Gen. 48. Was Er begehret/ hat Jhm GOtt gewehret/ da Er ſeine Seele auß dem Tode geriſſen/ und Ihm außgeholfen zu ſeinem Himmliſchen Reich/ und ſeinem ſiechen Coͤrper iſt die Erde optima Medicina worden/ wie ſich jener fromme Hertzog von Wuͤrtenberg/ Chriſtoph genant/ in ſeinem Siechthumb getroͤſtet. Pſal. 116. 2. Tim. 4. I. Als Empfangende. GOtt wird es geben denen die im Glauben ſtarck und feſte bleiben für Jhm. Sind demnach des ewigen Reiches-Genoſſen. II. Die Glaͤubigen/ die ſich an JEſu Verdienſt halten mit warem Glauben. Welcher Glaube nicht ſeyn muß Etwa nur ein Hiſtoriſcher Glaube; denn dieſes wiſ- ſen auch die boͤſen Geiſter/ und erzittern: Vid. Marc. 1, 24. Auch nicht ein frembder oder Koͤhlers Glau- be; maſſen der Gerechte wird ſeines Glaubens leben; Luc. 4, 41. Sondern

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Zitationshilfe: Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678, S. [28]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/353338/28>, abgerufen am 24.11.2024.