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Kirsten, Johann: Cenotaphium Spirituale, exponens Sacerdotii TERRENA NUBILA, & SERENA cœli JUBILA. Liegnitz, 1683.

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land/ Stridonem, in einer epistel an Chromatium
klaget: Mea patria rusticitatis vernacula, Deus ven-
ter est, & in diem vivitur, & sanctior ille, qui di-
tior. (Gerhard. Patrolog. p. 302.)
Mein Vater-
land ist eine Verächterin der himmlischen Weißheit/ eine
wollüstige Braut des Teufels/ dehrer GOtt ihr Bauch ist;
Man lebet in Tag hinein/ und hält einem alle Laster zu gutte/
der nur reich ist. Du hingegen bist weggenommen aus
dem Leben unter den Sündern/ Sap. 4. v. 10. und in den
ewigen himmlischen Stand der Unschuld hingerücket/ darin-
nen iedermann/ in vollkommener Heiligung/ GOtt schauet/
mit reinem Hertzen/ Matth. 5. v. 8. Ebr. 12. v. 14. und
dein Geist sich rühmen kan/ daß er sey Coeli civis, do-
mesticus Domini Sabaoth, frater beatorum spiri-
tuum, & cohaeres virtutum coelestium. (Bernh.
Serm. 35. in Cantic.]
Ein Bürger des Himmels/ ein
Haußgenoß des HErren Zebaoth/ ein Bruder der heiligen
Engel/ und Mit-Erbe aller himmlischen Tugenden. Un-
ser Leben ist noch eine beschwerrliche Ritterschafft/ 1. Tim. 1. v.
18. dabey wir täglich zu kämpfen haben/ bald mit dem Teufel/
bald mit bösen Menschen/ bald mit unserem eigenen Fleische
und Blutte/ und stets vonnöthen ist/ die Seele zumGebrauch
der geistlichen Waffen also anzufeuren: Imparati nun-
qvam simusad luctandum; ubi hostes & Antago-
nistae, ubi tentationes & pedicae, ubi luctationes
& certamina; ideo nunqvam ponenda sunt arma,
nunqvam condendus est gladius. (Drexel. in Palae-
stra Christiana pag. mihi
967.) Lasset uns allezeit zum
kämpfen ferttig seyn; denn wir haben allenthalben Feinde/
und Wiedersacher/ die uns überall mit ihren Schlingen/ und
Fesseln/ versuchen zufangen; allenthalben wird uns Kampf
angeboten/ darumb sollen wir niemals die Waffen unserer

Ritter-
E iij

land/ Stridonem, in einer epiſtel an Chromatium
klaget: Mea patria ruſticitatis vernacula, Deus ven-
ter eſt, & in diem vivitur, & ſanctior ille, qui di-
tior. (Gerhard. Patrolog. p. 302.)
Mein Vater-
land iſt eine Veraͤchterin der himmliſchen Weißheit/ eine
wolluͤſtige Braut des Teufels/ dehrer GOtt ihr Bauch iſt;
Man lebet in Tag hinein/ und haͤlt einem alle Laſter zu gutte/
der nur reich iſt. Du hingegen biſt weggenommen aus
dem Leben unter den Suͤndern/ Sap. 4. v. 10. und in den
ewigen himmliſchen Stand der Unſchuld hingeruͤcket/ darin-
nen iedermann/ in vollkommener Heiligung/ GOtt ſchauet/
mit reinem Hertzen/ Matth. 5. v. 8. Ebr. 12. v. 14. und
dein Geiſt ſich ruͤhmen kan/ daß er ſey Cœli civis, do-
meſticus Domini Sabaoth, frater beatorum ſpiri-
tuum, & cohæres virtutum cœleſtium. (Bernh.
Serm. 35. in Cantic.]
Ein Buͤrger des Himmels/ ein
Haußgenoß des HErren Zebaoth/ ein Bruder der heiligen
Engel/ und Mit-Erbe aller himmliſchen Tugenden. Un-
ſer Leben iſt noch eine beſchwerꝛliche Ritterſchafft/ 1. Tim. 1. v.
18. dabey wir taͤglich zu kaͤmpfen haben/ bald mit dem Teufel/
bald mit boͤſen Menſchen/ bald mit unſerem eigenen Fleiſche
und Blutte/ und ſtets vonnoͤthen iſt/ die Seele zumGebrauch
der geiſtlichen Waffen alſo anzufeuren: Imparati nun-
qvam ſimusad luctandum; ubiꝗ́ hoſtes & Antago-
niſtæ, ubiꝗ́ tentationes & pedicæ, ubiꝗ́ luctationes
& certamina; ideo nunqvam ponenda ſunt arma,
nunqvam condendus eſt gladius. (Drexel. in Palæ-
ſtrâ Chriſtianá pag. mihi
967.) Laſſet uns allezeit zum
kaͤmpfen ferttig ſeyn; denn wir haben allenthalben Feinde/
und Wiederſacher/ die uns uͤberall mit ihren Schlingen/ und
Feſſeln/ verſuchen zufangen; allenthalben wird uns Kampf
angeboten/ darumb ſollen wir niemals die Waffen unſerer

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[0037] land/ Stridonem, in einer epiſtel an Chromatium klaget: Mea patria ruſticitatis vernacula, Deus ven- ter eſt, & in diem vivitur, & ſanctior ille, qui di- tior. (Gerhard. Patrolog. p. 302.) Mein Vater- land iſt eine Veraͤchterin der himmliſchen Weißheit/ eine wolluͤſtige Braut des Teufels/ dehrer GOtt ihr Bauch iſt; Man lebet in Tag hinein/ und haͤlt einem alle Laſter zu gutte/ der nur reich iſt. Du hingegen biſt weggenommen aus dem Leben unter den Suͤndern/ Sap. 4. v. 10. und in den ewigen himmliſchen Stand der Unſchuld hingeruͤcket/ darin- nen iedermann/ in vollkommener Heiligung/ GOtt ſchauet/ mit reinem Hertzen/ Matth. 5. v. 8. Ebr. 12. v. 14. und dein Geiſt ſich ruͤhmen kan/ daß er ſey Cœli civis, do- meſticus Domini Sabaoth, frater beatorum ſpiri- tuum, & cohæres virtutum cœleſtium. (Bernh. Serm. 35. in Cantic.] Ein Buͤrger des Himmels/ ein Haußgenoß des HErren Zebaoth/ ein Bruder der heiligen Engel/ und Mit-Erbe aller himmliſchen Tugenden. Un- ſer Leben iſt noch eine beſchwerꝛliche Ritterſchafft/ 1. Tim. 1. v. 18. dabey wir taͤglich zu kaͤmpfen haben/ bald mit dem Teufel/ bald mit boͤſen Menſchen/ bald mit unſerem eigenen Fleiſche und Blutte/ und ſtets vonnoͤthen iſt/ die Seele zumGebrauch der geiſtlichen Waffen alſo anzufeuren: Imparati nun- qvam ſimusad luctandum; ubiꝗ́ hoſtes & Antago- niſtæ, ubiꝗ́ tentationes & pedicæ, ubiꝗ́ luctationes & certamina; ideo nunqvam ponenda ſunt arma, nunqvam condendus eſt gladius. (Drexel. in Palæ- ſtrâ Chriſtianá pag. mihi 967.) Laſſet uns allezeit zum kaͤmpfen ferttig ſeyn; denn wir haben allenthalben Feinde/ und Wiederſacher/ die uns uͤberall mit ihren Schlingen/ und Feſſeln/ verſuchen zufangen; allenthalben wird uns Kampf angeboten/ darumb ſollen wir niemals die Waffen unſerer Ritter- E iij

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Zitationshilfe: Kirsten, Johann: Cenotaphium Spirituale, exponens Sacerdotii TERRENA NUBILA, & SERENA cœli JUBILA. Liegnitz, 1683, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/353337/37>, abgerufen am 23.11.2024.