Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spener, Philipp Jakob: Leichenpredigt auf den kurfürstlich-brandenburgischen Kammergerichtsadvokaten und Berliner Bürgermeister Martin Friedrich Elerdt (1644–1693). Frankfurt (Main), 1696.

Bild:
erste Seite

Die VI. Predigt.

Der vor dem unglück weggerafften gerechten ruhe
und friede/

Auß Jesa. LVII, 1. 2.

Als Herr Martin Friderich Elerdts Churfürstlicher
Brandenburgischer Cammer-Gerichts-Advocat und Bürger-
meister zu Berlin/ den 2. September selig verschieden; Dessen
Leichnam den 7. September zu Sankt Nicolai begraben worden/
in solcher Kirchen den 17. September 1693 (den XIV. nach
Trinitatis) gehalten.


Eingang.

Der grosse und allgewaltige GOtt/ dessen regierung und
gerichte alle voller güte und heiligkeit sind : Unser liebste
Heiland JEsus Christus/ der uns dessen liebe/ und daß
wir ewig ruhen mögen/ erworben hat : Der Heilige Geist/
der uns zu der lebendigen erkäntnüs und dem ewigen
frieden durch den glauben führet : stehe uns mit kräffti-
ger gnade bey/ daß wir auß seinem wort erbauung und
trost schöpfen/ hier richtig zu wandeln/ wie es Jhm ge-
fällig ist/ und dermahleins zur seligen ruhe einzuge-
hen. Amen.

ES ist eine warheit/ welche nicht allein mit der vernunfft bereits
erkant/ und durch die erfahrung bezeuget wird/ sondern die auch der
Heilige Geist selber seines zeugnüsses gewürdiget hat/ Sa-
lomo schreibet/ Sprüchw. 11/ 14. Wo nicht raht ist/ da ge-
het das volck unter/ wo aber viel rahtgeber sind/ da gehet
es wohl zu.

Es wird 1. gezeiget der schade/ wo es an rath manglet : Wo
nicht raht ist/ da gehet das volck unter.
Dieses ist nun eine sache/
die auch in dem gemeinen leben/ und in dem haußstand/ erfahren wird.


Die VI. Predigt.

Der vor dem ungluͤck weggerafften gerechten ruhe
und friede/

Auß Jesa. LVII, 1. 2.

Als Herr Martin Friderich Elerdts Churfuͤrstlicher
Brandenburgischer Cammer-Gerichts-Advocat und Buͤrger-
meister zu Berlin/ den 2. September selig verschieden; Dessen
Leichnam den 7. September zu Sankt Nicolai begraben worden/
in solcher Kirchen den 17. September 1693 (den XIV. nach
Trinitatis) gehalten.


Eingang.

Der grosse und allgewaltige GOtt/ dessen regierung und
gerichte alle voller guͤte und heiligkeit sind : Unser liebste
Heiland JEsus Christus/ der uns dessen liebe/ und daß
wir ewig ruhen moͤgen/ erworben hat : Der Heilige Geist/
der uns zu der lebendigen erkaͤntnuͤs und dem ewigen
frieden durch den glauben fuͤhret : stehe uns mit kraͤffti-
ger gnade bey/ daß wir auß seinem wort erbauung und
trost schoͤpfen/ hier richtig zu wandeln/ wie es Jhm ge-
faͤllig ist/ und dermahleins zur seligen ruhe einzuge-
hen. Amen.

ES ist eine warheit/ welche nicht allein mit der vernunfft bereits
erkant/ und durch die erfahrung bezeuget wird/ sondern die auch der
Heilige Geist selber seines zeugnuͤsses gewuͤrdiget hat/ Sa-
lomo schreibet/ Spruͤchw. 11/ 14. Wo nicht raht ist/ da ge-
het das volck unter/ wo aber viel rahtgeber sind/ da gehet
es wohl zu.

Es wird 1. gezeiget der schade/ wo es an rath manglet : Wo
nicht raht ist/ da gehet das volck unter.
Dieses ist nun eine sache/
die auch in dem gemeinen leben/ und in dem haußstand/ erfahren wird.

<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0001" n="153"/><lb/>
      <div>
        <p> <hi rendition="#c"> Die <hi rendition="#aq">VI.</hi> Predigt.<note xml:id="a4" n="4" type="editorial" next="#e4"/> </hi> </p><lb/>
        <cit>
          <quote> <hi rendition="#c">Der vor dem unglu&#x0364;ck weggerafften gerechten ruhe<lb/>
und friede/</hi> </quote><lb/>
          <bibl> <hi rendition="#c">Auß <hi rendition="#aq">Jesa</hi>. LVII, 1. 2. </hi> </bibl>
        </cit><lb/>
        <p> <hi rendition="#c">Als Herr <persName>Martin Friderich Elerdts</persName> Churfu&#x0364;rstlicher<lb/><choice><abbr>Brandenburg.</abbr><expan>Brandenburgischer</expan></choice> Cammer-Gerichts-Advocat<note xml:id="a5" n="5" type="editorial" next="#e5"/> und Bu&#x0364;rger-<lb/>
meister zu Berlin/ den 2. <choice><abbr>Sept.</abbr><expan>September</expan></choice> selig verschieden; Dessen<lb/>
Leichnam den 7. <choice><abbr>Sept.</abbr><expan>September</expan></choice> zu <choice><abbr>S.</abbr><expan>Sankt</expan></choice> Nicolai<note xml:id="a6" n="6" type="editorial" next="#e6"/> begraben worden/<lb/>
in solcher Kirchen den 17. <choice><abbr>Sept.</abbr><expan>September</expan></choice> 1693 (den <hi rendition="#aq">XIV.</hi> nach<lb/><choice><abbr><hi rendition="#aq">Trinit.</hi></abbr><expan>Trinitatis</expan></choice><note xml:id="a7" n="7" type="editorial" next="#e7"/>) gehalten.<note xml:id="a8" n="8" type="editorial" next="#e8"/> </hi> </p>
      </div><lb/>
    </front><lb/>
    <body><lb/>
      <div type="preface" n="1">
        <head>Eingang.</head><lb/>
        <p>Der grosse und allgewaltige GOtt/ dessen regierung und<lb/>
gerichte alle voller gu&#x0364;te und heiligkeit sind : Unser liebste<lb/>
Heiland JEsus Christus/ der uns dessen liebe/ und daß<lb/>
wir ewig ruhen mo&#x0364;gen/ erworben hat : Der <choice><abbr>Heil.</abbr><expan>Heilige</expan></choice> Geist/<lb/>
der uns zu der lebendigen erka&#x0364;ntnu&#x0364;s und dem ewigen<lb/>
frieden durch den glauben fu&#x0364;hret : stehe uns mit kra&#x0364;ffti-<lb/>
ger gnade bey/ daß wir auß seinem wort erbauung und<lb/>
trost scho&#x0364;pfen/ hier <choice><sic>rchtig</sic><corr>richtig</corr></choice> zu wandeln/ wie es Jhm ge-<lb/>
fa&#x0364;llig ist/ und dermahleins zur seligen ruhe einzuge-<lb/>
hen. Amen.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#in">E</hi>S ist eine warheit/ welche nicht allein mit der vernunfft bereits<lb/>
erkant/ und durch die erfahrung bezeuget wird/ sondern die auch der<lb/><choice><abbr>H.</abbr><expan>Heilige</expan></choice> Geist selber seines zeugnu&#x0364;sses gewu&#x0364;rdiget hat/ Sa-<lb/>
lomo schreibet/ Spru&#x0364;chw. 11/ 14. <hi rendition="#fr">Wo nicht raht ist/ da ge-<lb/>
het das volck unter/ wo aber viel rahtgeber sind/ da gehet<lb/>
es wohl zu.</hi></p><lb/>
        <p>Es wird 1. gezeiget <hi rendition="#fr">der schade</hi>/ wo es an <choice><sic>eath</sic><corr>rath</corr></choice> manglet : <hi rendition="#fr">Wo<lb/>
nicht raht ist/ da gehet das volck unter.</hi> Dieses ist nun eine sache/<lb/>
die auch in dem gemeinen leben/ und in dem haußstand/ erfahren wird.<lb/><lb/>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[153/0001] Die VI. Predigt. Der vor dem ungluͤck weggerafften gerechten ruhe und friede/ Auß Jesa. LVII, 1. 2. Als Herr Martin Friderich Elerdts Churfuͤrstlicher Brandenburg. Cammer-Gerichts-Advocat und Buͤrger- meister zu Berlin/ den 2. Sept. selig verschieden; Dessen Leichnam den 7. Sept. zu S. Nicolai begraben worden/ in solcher Kirchen den 17. Sept. 1693 (den XIV. nach Trinit.) gehalten. Eingang. Der grosse und allgewaltige GOtt/ dessen regierung und gerichte alle voller guͤte und heiligkeit sind : Unser liebste Heiland JEsus Christus/ der uns dessen liebe/ und daß wir ewig ruhen moͤgen/ erworben hat : Der Heil. Geist/ der uns zu der lebendigen erkaͤntnuͤs und dem ewigen frieden durch den glauben fuͤhret : stehe uns mit kraͤffti- ger gnade bey/ daß wir auß seinem wort erbauung und trost schoͤpfen/ hier richtig zu wandeln/ wie es Jhm ge- faͤllig ist/ und dermahleins zur seligen ruhe einzuge- hen. Amen. ES ist eine warheit/ welche nicht allein mit der vernunfft bereits erkant/ und durch die erfahrung bezeuget wird/ sondern die auch der H. Geist selber seines zeugnuͤsses gewuͤrdiget hat/ Sa- lomo schreibet/ Spruͤchw. 11/ 14. Wo nicht raht ist/ da ge- het das volck unter/ wo aber viel rahtgeber sind/ da gehet es wohl zu. Es wird 1. gezeiget der schade/ wo es an rath manglet : Wo nicht raht ist/ da gehet das volck unter. Dieses ist nun eine sache/ die auch in dem gemeinen leben/ und in dem haußstand/ erfahren wird.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/3490624_6
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/3490624_6/1
Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Leichenpredigt auf den kurfürstlich-brandenburgischen Kammergerichtsadvokaten und Berliner Bürgermeister Martin Friedrich Elerdt (1644–1693). Frankfurt (Main), 1696, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/3490624_6/1>, abgerufen am 03.12.2024.