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Holfeld, Johann: HOMO SPIRITUALITER Phthisicus. Polnisch Lissa, 1650.

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Christliche Abdanckung.
Herrn Wittibers/ auffgegangen/ mit was für Frewden
unnd Glückwüntschung ist Sie empfangen und ange-
nommen! Nun aber nachdem Sie untergegangen/
und durch den Todt Ihren Abschied genommen/ mit
was für nassen Augen hat man Ihr nachgesehen! Mit
was für trawrigen Geberden hat man Sie begleitet! Mit
was für schmertzlichen Worten hat man Sie beklaget!

O wie lichte war es/ weil diese Sonne noch schien/
O wie finster ist es nu/ nachdem Sie trawrig unter-
gegangen!
Finster ist es in allen Gemächern/ in allen Winckeln
des Hauses.
Finster ist es in dem Hertzen des Höchstbetrübten
Herrn Wittibers.
Finster ist es in den Hertzen der höchstbetrübten Fra-
wen Töchter.
Finster ist es in den Hertzen der vielbetrübten Her-
ren Eydam-Söhne.
Finster ist es in den Hertzen der hinterlassenen Kinds-
Kinder.
Finster ist es bey der gantzen leydtragenden Freund-
schafft.
Finster ist es bey allen denen/ welchen die Seelige
Fraw als eine Sonne geschienen/ und Sie mit
Wolthun erfrewet und erquicket hat.

Gleich wie wirs aber gewiß seyn/ daß die Him-
mels-Sonne/ wann Sie untergehet/ und Ihren Schein
für uns eine kleine Zeit verbirget/ nicht gar verdirbet/

sondern

Chriſtliche Abdanckung.
Herrn Wittibers/ auffgegangen/ mit was fuͤr Frewden
unnd Gluͤckwuͤntſchung iſt Sie empfangen und ange-
nommen! Nun aber nachdem Sie untergegangen/
und durch den Todt Ihren Abſchied genommen/ mit
was fuͤr naſſen Augen hat man Ihr nachgeſehen! Mit
was fuͤr trawrigen Geberden hat man Sie begleitet! Mit
was fuͤr ſchmertzlichen Worten hat man Sie beklaget!

O wie lichte war es/ weil dieſe Sonne noch ſchien/
O wie finſter iſt es nu/ nachdem Sie trawrig unter-
gegangen!
Finſter iſt es in allen Gemaͤchern/ in allen Winckeln
des Hauſes.
Finſter iſt es in dem Hertzen des Hoͤchſtbetruͤbten
Herrn Wittibers.
Finſter iſt es in den Hertzen der hoͤchſtbetruͤbten Fra-
wen Toͤchter.
Finſter iſt es in den Hertzen der vielbetruͤbten Her-
ren Eydam-Soͤhne.
Finſter iſt es in den Hertzen der hinterlaſſenen Kinds-
Kinder.
Finſter iſt es bey der gantzen leydtragenden Freund-
ſchafft.
Finſter iſt es bey allen denen/ welchen die Seelige
Fraw als eine Sonne geſchienen/ und Sie mit
Wolthun erfrewet und erquicket hat.

Gleich wie wirs aber gewiß ſeyn/ daß die Him-
mels-Sonne/ wann Sie untergehet/ und Ihren Schein
fuͤr uns eine kleine Zeit verbirget/ nicht gar verdirbet/

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[0055] Chriſtliche Abdanckung. Herrn Wittibers/ auffgegangen/ mit was fuͤr Frewden unnd Gluͤckwuͤntſchung iſt Sie empfangen und ange- nommen! Nun aber nachdem Sie untergegangen/ und durch den Todt Ihren Abſchied genommen/ mit was fuͤr naſſen Augen hat man Ihr nachgeſehen! Mit was fuͤr trawrigen Geberden hat man Sie begleitet! Mit was fuͤr ſchmertzlichen Worten hat man Sie beklaget! O wie lichte war es/ weil dieſe Sonne noch ſchien/ O wie finſter iſt es nu/ nachdem Sie trawrig unter- gegangen! Finſter iſt es in allen Gemaͤchern/ in allen Winckeln des Hauſes. Finſter iſt es in dem Hertzen des Hoͤchſtbetruͤbten Herrn Wittibers. Finſter iſt es in den Hertzen der hoͤchſtbetruͤbten Fra- wen Toͤchter. Finſter iſt es in den Hertzen der vielbetruͤbten Her- ren Eydam-Soͤhne. Finſter iſt es in den Hertzen der hinterlaſſenen Kinds- Kinder. Finſter iſt es bey der gantzen leydtragenden Freund- ſchafft. Finſter iſt es bey allen denen/ welchen die Seelige Fraw als eine Sonne geſchienen/ und Sie mit Wolthun erfrewet und erquicket hat. Gleich wie wirs aber gewiß ſeyn/ daß die Him- mels-Sonne/ wann Sie untergehet/ und Ihren Schein fuͤr uns eine kleine Zeit verbirget/ nicht gar verdirbet/ ſondern

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Zitationshilfe: Holfeld, Johann: HOMO SPIRITUALITER Phthisicus. Polnisch Lissa, 1650, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/347551/55>, abgerufen am 24.11.2024.