Weber, Michael: Christliche Trawr- und Leichpredigt. [Nürnberg], 1647.daß er noch in der Welt were/ hat auch den Anwesenden etwas Das andere Gesicht hat er gesehen vns zur War- Zum dritten bezeugens auch die Geberden. Dann als Allda er auch nunmehr gewiß vnd warhafftig/ der Seelen kei nem
daß er noch in der Welt were/ hat auch den Anweſenden etwas Das andere Geſicht hat er geſehen vns zur War- Zum dritten bezeugens auch die Geberden. Dann als Allda er auch nunmehr gewiß vnd warhafftig/ der Seelen kei nem
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0026" n="19"/> daß er noch in der Welt were/ hat auch den Anweſenden etwas<lb/> davon erzehlen wollen/ was er geſehen/ aber von dem Herrn<lb/><hi rendition="#aq">Medico</hi> vnd andern Vmbſtehenden gebeten worden/ daß er/<lb/> zu ſeiner Verſchonung/ ſolches ſolle verſparen/ biß er an Leibes-<lb/> kraͤfften etwas ſtaͤrcker werde/ wie man dazumal noch Hoff-<lb/> nung hatte. <hi rendition="#fr">Vber das</hi> hat er auch vnterſchiedlich malen <hi rendition="#fr">die<lb/> H. Engel</hi> geſehen/ die er auch mit froͤlichen Worten andern<lb/> gezeiget vnd geſagt: <hi rendition="#fr">Ey ſehet doch! Ey ſehet doch<hi rendition="#i">!</hi></hi></p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Das andere Geſicht</hi> hat er geſehen <hi rendition="#fr">vns zur War-<lb/> nung/ nemlich ein groſſes Wetter/ ein groſſes Wetter<lb/> ſey vor der Thuͤr:</hi> Gott helffe/ daß wir durch waare Buſſe<lb/> ſolches abwenden/ vnd nit erfahren/ was es fuͤr ein Wetter ſey!</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Zum dritten</hi> bezeugens auch die <hi rendition="#fr">Geberden.</hi> Dann als<lb/> die Sprach ſchwer vñ vnvernemlich wordẽ/ hat er <hi rendition="#fr">ſeine Hand</hi><lb/> etlichmal mit allem Fleiß angeſchawet/ zur Anzeig/ daß er/ wie<lb/> Eingangs erwaͤhnet/ ſich auß ſeinem <hi rendition="#aq">inventir</hi>ten Kupfferſtuͤck<lb/> noch troͤſte <hi rendition="#fr">der Barmhertzigkeit Gottes</hi> deß himmliſchen<lb/> Vatters bey dem <hi rendition="#fr">Erſten Finger;</hi> Deß <hi rendition="#fr">Verdienſts</hi> JEſu<lb/> CHriſti bey dem <hi rendition="#fr">Mittelfinger;</hi> vnd deß <hi rendition="#fr">ewigen Lebens</hi><lb/> bey dem <hi rendition="#fr">Goldfinger.</hi> Mit dieſem Troſt vnd Glauben ergreif-<lb/> fe er die <hi rendition="#fr">ſtarcke Hand GOttes/</hi> die werde jhn auß <hi rendition="#fr">ſeiner<lb/> Noht reiſſen/ vnd zu ſich in das ewige Leben nemen.</hi></p><lb/> <p>Allda er auch nunmehr gewiß vnd warhafftig/ der Seelen<lb/> nach/ iſt; daß wir auß vnſerm Text ſagen koͤnnen: <hi rendition="#fr">Vnſers<lb/> Herrn</hi> <hi rendition="#aq">Sauberti</hi> <hi rendition="#fr">Seele iſt in der Hand GOttes/</hi> vnd<lb/> keine Qual ruͤhret ſie an. Sie iſt <hi rendition="#fr">im Friede/</hi> vnd weiß von<lb/> keinem Vnfried mehr<hi rendition="#i">;</hi> Sie iſt in <hi rendition="#fr">der Vnſterblichkeit/</hi> vnd<lb/> weiß von keinem Schmertzen mehr: <hi rendition="#fr">Jhr widerfaͤhret auch<lb/> viel Gutes</hi> vñ hat Frewde die Fuͤlle/ darumb weiß ſie auch von<lb/> <fw place="bottom" type="catch">kei nem</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [19/0026]
daß er noch in der Welt were/ hat auch den Anweſenden etwas
davon erzehlen wollen/ was er geſehen/ aber von dem Herrn
Medico vnd andern Vmbſtehenden gebeten worden/ daß er/
zu ſeiner Verſchonung/ ſolches ſolle verſparen/ biß er an Leibes-
kraͤfften etwas ſtaͤrcker werde/ wie man dazumal noch Hoff-
nung hatte. Vber das hat er auch vnterſchiedlich malen die
H. Engel geſehen/ die er auch mit froͤlichen Worten andern
gezeiget vnd geſagt: Ey ſehet doch! Ey ſehet doch!
Das andere Geſicht hat er geſehen vns zur War-
nung/ nemlich ein groſſes Wetter/ ein groſſes Wetter
ſey vor der Thuͤr: Gott helffe/ daß wir durch waare Buſſe
ſolches abwenden/ vnd nit erfahren/ was es fuͤr ein Wetter ſey!
Zum dritten bezeugens auch die Geberden. Dann als
die Sprach ſchwer vñ vnvernemlich wordẽ/ hat er ſeine Hand
etlichmal mit allem Fleiß angeſchawet/ zur Anzeig/ daß er/ wie
Eingangs erwaͤhnet/ ſich auß ſeinem inventirten Kupfferſtuͤck
noch troͤſte der Barmhertzigkeit Gottes deß himmliſchen
Vatters bey dem Erſten Finger; Deß Verdienſts JEſu
CHriſti bey dem Mittelfinger; vnd deß ewigen Lebens
bey dem Goldfinger. Mit dieſem Troſt vnd Glauben ergreif-
fe er die ſtarcke Hand GOttes/ die werde jhn auß ſeiner
Noht reiſſen/ vnd zu ſich in das ewige Leben nemen.
Allda er auch nunmehr gewiß vnd warhafftig/ der Seelen
nach/ iſt; daß wir auß vnſerm Text ſagen koͤnnen: Vnſers
Herrn Sauberti Seele iſt in der Hand GOttes/ vnd
keine Qual ruͤhret ſie an. Sie iſt im Friede/ vnd weiß von
keinem Vnfried mehr; Sie iſt in der Vnſterblichkeit/ vnd
weiß von keinem Schmertzen mehr: Jhr widerfaͤhret auch
viel Gutes vñ hat Frewde die Fuͤlle/ darumb weiß ſie auch von
kei nem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |