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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.

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an. Will stolz sein, wenn ich höre: das ist er
gewesen, und das war er wieder, und das hat er
vollbracht; da haben sie ihn angebetet, und da
haben sie ihn vergöttert. Siehe, wenn ich das
denke, zürne ich Dir, daß Du bei einem einfältigen
Kinde Deiner hohen Schicksale vergessen kannst. --
Zeuch hin, sonst macht der Gedanke mich noch un-
glücklich, die ich, ach! durch Dich so glücklich, so
selig bin. -- Hab' ich nicht auch einen Oelzweig
und eine Rosenknospe in Dein Leben geflochten,
wie in den Kranz, den ich Dir überreichen durfte?
Habe Dich im Herzen, mein Geliebter, fürchte
nicht, von mir zu gehen -- werde sterben ach so
selig, so unaussprechlich selig durch Dich." --

Du kannst Dir denken, wie mir die Worte
durch's Herz schneiden mußten. Ich erklärte ihr,
ich sei nicht das, wofür man mich anzusehen
schien; ich sei nur ein reicher, aber unendlich
elender Mann. Auf mir ruhe ein Fluch, der das
einzige Geheimniß zwischen ihr und mir sein solle,
weil ich nicht noch ohne Hoffnung sei, daß er
gelöst werde. Dies sei das Gift meiner Tage: daß
ich sie mit in den Abgrund hinreißen könne, sie,

an. Will ſtolz ſein, wenn ich höre: das iſt er
geweſen, und das war er wieder, und das hat er
vollbracht; da haben ſie ihn angebetet, und da
haben ſie ihn vergöttert. Siehe, wenn ich das
denke, zürne ich Dir, daß Du bei einem einfältigen
Kinde Deiner hohen Schickſale vergeſſen kannſt. —
Zeuch hin, ſonſt macht der Gedanke mich noch un-
glücklich, die ich, ach! durch Dich ſo glücklich, ſo
ſelig bin. — Hab’ ich nicht auch einen Oelzweig
und eine Roſenknospe in Dein Leben geflochten,
wie in den Kranz, den ich Dir überreichen durfte?
Habe Dich im Herzen, mein Geliebter, fürchte
nicht, von mir zu gehen — werde ſterben ach ſo
ſelig, ſo unausſprechlich ſelig durch Dich.„ —

Du kannſt Dir denken, wie mir die Worte
durch’s Herz ſchneiden mußten. Ich erklärte ihr,
ich ſei nicht das, wofür man mich anzuſehen
ſchien; ich ſei nur ein reicher, aber unendlich
elender Mann. Auf mir ruhe ein Fluch, der das
einzige Geheimniß zwiſchen ihr und mir ſein ſolle,
weil ich nicht noch ohne Hoffnung ſei, daß er
gelöſt werde. Dies ſei das Gift meiner Tage: daß
ich ſie mit in den Abgrund hinreißen könne, ſie,

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[50/0074] an. Will ſtolz ſein, wenn ich höre: das iſt er geweſen, und das war er wieder, und das hat er vollbracht; da haben ſie ihn angebetet, und da haben ſie ihn vergöttert. Siehe, wenn ich das denke, zürne ich Dir, daß Du bei einem einfältigen Kinde Deiner hohen Schickſale vergeſſen kannſt. — Zeuch hin, ſonſt macht der Gedanke mich noch un- glücklich, die ich, ach! durch Dich ſo glücklich, ſo ſelig bin. — Hab’ ich nicht auch einen Oelzweig und eine Roſenknospe in Dein Leben geflochten, wie in den Kranz, den ich Dir überreichen durfte? Habe Dich im Herzen, mein Geliebter, fürchte nicht, von mir zu gehen — werde ſterben ach ſo ſelig, ſo unausſprechlich ſelig durch Dich.„ — Du kannſt Dir denken, wie mir die Worte durch’s Herz ſchneiden mußten. Ich erklärte ihr, ich ſei nicht das, wofür man mich anzuſehen ſchien; ich ſei nur ein reicher, aber unendlich elender Mann. Auf mir ruhe ein Fluch, der das einzige Geheimniß zwiſchen ihr und mir ſein ſolle, weil ich nicht noch ohne Hoffnung ſei, daß er gelöſt werde. Dies ſei das Gift meiner Tage: daß ich ſie mit in den Abgrund hinreißen könne, ſie,

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Zitationshilfe: Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/19_ZZ_2754/74>, abgerufen am 24.11.2024.