Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.lich die Freude gewesen, da man die Gewißheit Meinem Schlingel kam die Sache so spaß- Ich hieß zu dem morgenden Abend unter lich die Freude geweſen, da man die Gewißheit Meinem Schlingel kam die Sache ſo ſpaß- Ich hieß zu dem morgenden Abend unter <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0065" n="41"/> lich die Freude geweſen, da man die Gewißheit<lb/> gehabt, mich im Orte ſelbſt zu beſitzen. Nun<lb/> ſah man freilich ein, da ich offenbar das ſtrengſte<lb/> Incognito beobachten wolle, wie ſehr man Un-<lb/> recht gehabt, den Schleier ſo zudringlich zu lüf-<lb/> ten. Ich hätte aber ſo huldreich, ſo gnaden-<lb/> voll gezürnt, — ich würde gewiß dem guten<lb/> Herzen verzeihen müſſen.</p><lb/> <p>Meinem Schlingel kam die Sache ſo ſpaß-<lb/> haft vor, daß er mit ſtrafenden Reden ſein<lb/> Möglichſtes that, die guten Leute einſtweilen in<lb/> ihrem Glauben zu beſtärken. Er ſtattete mir<lb/> einen ſehr komiſchen Bericht ab, und da er mich<lb/> dadurch erheitert ſah, gab er mir ſelbſt ſeine<lb/> verübte Bosheit zum Beſten. — Muß ich’s<lb/> bekennen? es ſchmeichelte mir doch, ſei es auch<lb/> nur ſo, für das verehrte Haupt angeſehen wor-<lb/> den zu ſein.</p><lb/> <p>Ich hieß zu dem morgenden Abend unter<lb/> den Bäumen, die den Raum vor meinem Hauſe<lb/> beſchatteten, ein Feſt bereiten, und die ganze<lb/> Stadt dazu einladen. Der geheimnißreichen<lb/> Kraft meines Seckels, <hi rendition="#g">Bendel’s</hi> Bemühungen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [41/0065]
lich die Freude geweſen, da man die Gewißheit
gehabt, mich im Orte ſelbſt zu beſitzen. Nun
ſah man freilich ein, da ich offenbar das ſtrengſte
Incognito beobachten wolle, wie ſehr man Un-
recht gehabt, den Schleier ſo zudringlich zu lüf-
ten. Ich hätte aber ſo huldreich, ſo gnaden-
voll gezürnt, — ich würde gewiß dem guten
Herzen verzeihen müſſen.
Meinem Schlingel kam die Sache ſo ſpaß-
haft vor, daß er mit ſtrafenden Reden ſein
Möglichſtes that, die guten Leute einſtweilen in
ihrem Glauben zu beſtärken. Er ſtattete mir
einen ſehr komiſchen Bericht ab, und da er mich
dadurch erheitert ſah, gab er mir ſelbſt ſeine
verübte Bosheit zum Beſten. — Muß ich’s
bekennen? es ſchmeichelte mir doch, ſei es auch
nur ſo, für das verehrte Haupt angeſehen wor-
den zu ſein.
Ich hieß zu dem morgenden Abend unter
den Bäumen, die den Raum vor meinem Hauſe
beſchatteten, ein Feſt bereiten, und die ganze
Stadt dazu einladen. Der geheimnißreichen
Kraft meines Seckels, Bendel’s Bemühungen
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