Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.kleideten dürren Mann, den er mit meinem kleideten dürren Mann, den er mit meinem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0116" n="88"/> kleideten dürren Mann, den er mit meinem<lb/> Schatten angetroffen hatte, ſo lange und ſo<lb/> weit geſchlagen habe, bis er ſelbſt meine Spur<lb/> verloren und vor Müdigkeit hingeſunken ſei;<lb/> daß nachher, wie er mich nicht wiederfinden ge-<lb/> konnt, er nach Hauſe zurückgekehrt, wo bald<lb/> darauf der Pöbel, auf <hi rendition="#g">Rascal’s</hi> Anſtiften,<lb/> herangeſtürmt, die Fenſter eingeſchlagen, und<lb/> ſeine Zerſtörungsluſt gebüßt. So hatten Sie<lb/> an ihren Wohlthäter gehandelt. Meine Die-<lb/> nerſchaft war aus einander geflohen. Die ört-<lb/> liche Polizei hatte mich als verdächtig aus der<lb/> Stadt verwieſen, und mir eine Friſt von vier<lb/> und zwanzig Stunden feſtgeſetzt, um deren Ge-<lb/> biet zu verlaſſen. Zu dem, was mir von <hi rendition="#g">Ras-<lb/> cal’s</hi> Reichthum und Vermählung bekannt war,<lb/> wußte er noch Vieles hinzuzufügen. Dieſer<lb/> Böſewicht, von dem Alles ausgegangen, was<lb/> hier gegen mich geſchehen war, mußte vom An-<lb/> beginn mein Geheimniß beſeſſen haben, es ſchien,<lb/> er habe, vom Golde angezogen, ſich an mich zu<lb/> drängen gewußt, und ſchon in der erſten Zeit<lb/> einen Schlüſſel zu jenem Goldſchrank ſich ver-<lb/> ſchafft, wo er den Grund zu dem Vermögen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [88/0116]
kleideten dürren Mann, den er mit meinem
Schatten angetroffen hatte, ſo lange und ſo
weit geſchlagen habe, bis er ſelbſt meine Spur
verloren und vor Müdigkeit hingeſunken ſei;
daß nachher, wie er mich nicht wiederfinden ge-
konnt, er nach Hauſe zurückgekehrt, wo bald
darauf der Pöbel, auf Rascal’s Anſtiften,
herangeſtürmt, die Fenſter eingeſchlagen, und
ſeine Zerſtörungsluſt gebüßt. So hatten Sie
an ihren Wohlthäter gehandelt. Meine Die-
nerſchaft war aus einander geflohen. Die ört-
liche Polizei hatte mich als verdächtig aus der
Stadt verwieſen, und mir eine Friſt von vier
und zwanzig Stunden feſtgeſetzt, um deren Ge-
biet zu verlaſſen. Zu dem, was mir von Ras-
cal’s Reichthum und Vermählung bekannt war,
wußte er noch Vieles hinzuzufügen. Dieſer
Böſewicht, von dem Alles ausgegangen, was
hier gegen mich geſchehen war, mußte vom An-
beginn mein Geheimniß beſeſſen haben, es ſchien,
er habe, vom Golde angezogen, ſich an mich zu
drängen gewußt, und ſchon in der erſten Zeit
einen Schlüſſel zu jenem Goldſchrank ſich ver-
ſchafft, wo er den Grund zu dem Vermögen
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