Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.Von den Baum-und Staud-Gewächsen. [Spaltenumbruch]
CAPUT LIV.
[Abbildung]
Alaternenbaum. Alaternus.Namen. ALaternenbaum wird genennet auff La- Geschlecht und Gestalt. Es werden dises Baums zwey geschlech- Dieses erstere Geschlecht deß Alaternen- Das andere Geschlecht ist der Alaternen-Anderes CAPUT LV.
[Abbildung]
Holderbaum. Sambucus.Namen.
Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen. [Spaltenumbruch]
CAPUT LIV.
[Abbildung]
Alaternenbaum. Alaternus.Namen. ALaternenbaum wird genennet auff La- Geſchlecht und Geſtalt. Es werden diſes Baums zwey geſchlech- Dieſes erſtere Geſchlecht deß Alaternen- Das andere Geſchlecht iſt der Alaternen-Anderes CAPUT LV.
[Abbildung]
Holderbaum. Sambucus.Namen.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0127" n="111"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen.</hi> </fw><lb/> <cb/> </div> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CAPUT LIV</hi>.</hi> </head><lb/> <figure> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Alaternenbaum.</hi> <hi rendition="#aq">Alaternus.</hi> </hi> </head><lb/> </figure> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Namen.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Laternenbaum wird genennet auff La-<lb/> teiniſch/ <hi rendition="#aq">Alaternus major & minor, <hi rendition="#i">Park.</hi><lb/> Spina Bourgi Monſpelienſium, & Ala-<lb/> ternus, <hi rendition="#i">J. B.</hi> Philyrea elatior & humilior, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi><lb/> Frantzoͤſiſch/ <hi rendition="#aq">Dalader, Sauguin blanc.</hi> Eng-<lb/> liſch/ Fruitles Pribet.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Geſchlecht und Geſtalt.</hi> </head><lb/> <p>Es werden diſes Baums zwey geſchlech-<lb/> te von <hi rendition="#aq">Carolo Cluſio</hi> ſonderlich beſchrieben.<lb/><note place="left">Erſtes Ge-<lb/> ſchlecht.</note>Das erſtere Geſchlecht/ ſo von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Caſp. Bauhino</hi><lb/> Philyrea elatior & humilior</hi> genennet iſt/ hat<lb/> zweyerley Arten/ deren eine zu einem Baum<lb/> auffſchieſſet/ lange/ biegſame/ nicht gar di-<lb/> cke/ mit einer aͤuſſerlich weiß gruͤnlichten/<lb/> innerlich gelben rinden umbgebene aͤſte hat.<lb/> Seine ohne ordnung an den aͤſten hangen-<lb/> de blaͤtter ſind etwas groͤſſer/ als der Stech-<lb/> eychen/ ſonſten dick/ an dem umbkreiß ein<lb/> wenig zerkerfft/ ſchwartzgruͤn/ eines unlieb-<lb/> lichen bitter-ſcharfflichten geſchmacks. Ne-<lb/> ben dem urſprung jeder blaͤtteren wachſen<lb/> die gruͤnbleichen/ den Oelbaum-blumen bey<lb/> nahem gleiche Bluͤmlein trauben weiß auß<lb/> langen ſtiehlein in dem Fruͤhling/ ja zuwei-<lb/> len in dem Winter herfuͤr. Die andere Art<lb/> aber ſolches Baums iſt durchauß kleiner/<lb/> außgenommen/ daß ſie groͤſſere Bluͤmlein<lb/> hat/ denen die traubenweiß beyſam̃en han-<lb/> gende kleine Beere folgen/ die erſtlich gruͤn/<lb/> hernach roͤthlicht/ endlich auch etwas<lb/> ſchwartz werden/ und drey Kernen oder Sa-<lb/> men in ſich haben.</p><lb/> <p>Dieſes erſtere Geſchlecht deß Alaternen-<lb/> baums iſt von <hi rendition="#aq">Cluſio</hi> umb Liſabona in Por-<lb/> tugal und anderen orten/ von <hi rendition="#aq">Joh. Rajo</hi> aber<lb/> in Jtalien bey dem <hi rendition="#aq">Mari Infero</hi> ſonderlich/<lb/><cb/> wie auch umb Montpelier herumb auff fel-<lb/> ſichten Huͤgeln geſehen worden. Sonſten<lb/> aber wird es in groſſer Herꝛen Gaͤrten ge-<lb/> pflantzet/ weilen es ſtaͤts gruͤnet/ die kaͤlte<lb/> des leidenlichen Winters erdauret/ und ſich<lb/> wie der Bux hauen laßt: es wachßet entwe-<lb/> der von dem Stam̃/ oder denen in die er-<lb/> den geſteckten ſchoͤßlein auff. Jn dem Koͤ-<lb/> niglichen Garten zu Pariß/ wie auch in dem<lb/> Garten zu Leiden/ iſt dieß Gewaͤchß auch<lb/> gepflantzet worden. Jn der Artzney wird es<lb/> nicht gebraucht/ die Faͤrber aber kochen auß<lb/> den gelben ſtuͤcken deß Holtzes eine ſchwartz-<lb/> blaue Farbe.</p><lb/> <p>Das andere Geſchlecht iſt der Alaternen-<note place="right">Anderes<lb/> Geſchlecht.</note><lb/> baum mit breiten blaͤttern/ <hi rendition="#aq">Alaternus latifolia<lb/> Celaſtrus dicta <hi rendition="#i">Herm. H<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="2"/>t.</hi> Celaſt. Theophr. <hi rendition="#i">Park<lb/> C. B.</hi></hi> Er wachßet uͤber Mañs hoͤhe/ hat einen<lb/> ſteiffen harten Stammen/ ſo da in viel aͤſte<lb/> außgebreitet/ welche da ſie jung ſind/ mit ei-<lb/> ner gruͤnen/ da ſie aber alt werden/ mit einer<lb/> dunckelbraunen Rinden/ beneben aber mit<lb/> haͤuffigen gegen einander ſtehenden und ſtaͤts<lb/> gruͤnenden Blaͤttern begabet/ welche eher<lb/> nicht abfallen/ biß wider friſche herfuͤr ge-<lb/> wachſen; ſind ſonſten an groͤſſe deß erſteren<lb/> Geſchlechtes Blaͤttern gleich/ aber in dem<lb/> uͤbrigen nicht zerkerfft. An dem auſſerſten<lb/> theil der jungen aͤſtlein/ wachſen zwiſchen<lb/> den blaͤttern von langen ſtielein kleine vier<lb/> oder fuͤnff blaͤttige gelbgruͤne wohlriechende<lb/> Bluͤmlein traubenweiß herfuͤr/ welche ſich<lb/> gar ſpaͤt auffthun/ endlich aber in Beere o-<lb/> der Fruͤchten ſich verwandlen/ den Myrten-<lb/> beeren an der groͤſſe gleich/ welche nach und<lb/> nach ein ſchoͤne Corallen-farb bekom̃en/ ha-<lb/> ben nur einen ablangen/ etwas dreyeckichten<lb/> Kernen. Dieſer Baum iſt in dem Garten<lb/> zu Leiden in Holland vor dieſem gepflan-<lb/> tzet worden.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">CAPUT LV.</hi> </hi> </head><lb/> <figure> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Holderbaum.</hi> <hi rendition="#aq">Sambucus.</hi> </hi> </head><lb/> </figure> <fw place="bottom" type="catch">Namen.</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [111/0127]
Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen.
CAPUT LIV.
[Abbildung Alaternenbaum. Alaternus.
]
Namen.
ALaternenbaum wird genennet auff La-
teiniſch/ Alaternus major & minor, Park.
Spina Bourgi Monſpelienſium, & Ala-
ternus, J. B. Philyrea elatior & humilior, C. B.
Frantzoͤſiſch/ Dalader, Sauguin blanc. Eng-
liſch/ Fruitles Pribet.
Geſchlecht und Geſtalt.
Es werden diſes Baums zwey geſchlech-
te von Carolo Cluſio ſonderlich beſchrieben.
Das erſtere Geſchlecht/ ſo von Caſp. Bauhino
Philyrea elatior & humilior genennet iſt/ hat
zweyerley Arten/ deren eine zu einem Baum
auffſchieſſet/ lange/ biegſame/ nicht gar di-
cke/ mit einer aͤuſſerlich weiß gruͤnlichten/
innerlich gelben rinden umbgebene aͤſte hat.
Seine ohne ordnung an den aͤſten hangen-
de blaͤtter ſind etwas groͤſſer/ als der Stech-
eychen/ ſonſten dick/ an dem umbkreiß ein
wenig zerkerfft/ ſchwartzgruͤn/ eines unlieb-
lichen bitter-ſcharfflichten geſchmacks. Ne-
ben dem urſprung jeder blaͤtteren wachſen
die gruͤnbleichen/ den Oelbaum-blumen bey
nahem gleiche Bluͤmlein trauben weiß auß
langen ſtiehlein in dem Fruͤhling/ ja zuwei-
len in dem Winter herfuͤr. Die andere Art
aber ſolches Baums iſt durchauß kleiner/
außgenommen/ daß ſie groͤſſere Bluͤmlein
hat/ denen die traubenweiß beyſam̃en han-
gende kleine Beere folgen/ die erſtlich gruͤn/
hernach roͤthlicht/ endlich auch etwas
ſchwartz werden/ und drey Kernen oder Sa-
men in ſich haben.
Erſtes Ge-
ſchlecht.
Dieſes erſtere Geſchlecht deß Alaternen-
baums iſt von Cluſio umb Liſabona in Por-
tugal und anderen orten/ von Joh. Rajo aber
in Jtalien bey dem Mari Infero ſonderlich/
wie auch umb Montpelier herumb auff fel-
ſichten Huͤgeln geſehen worden. Sonſten
aber wird es in groſſer Herꝛen Gaͤrten ge-
pflantzet/ weilen es ſtaͤts gruͤnet/ die kaͤlte
des leidenlichen Winters erdauret/ und ſich
wie der Bux hauen laßt: es wachßet entwe-
der von dem Stam̃/ oder denen in die er-
den geſteckten ſchoͤßlein auff. Jn dem Koͤ-
niglichen Garten zu Pariß/ wie auch in dem
Garten zu Leiden/ iſt dieß Gewaͤchß auch
gepflantzet worden. Jn der Artzney wird es
nicht gebraucht/ die Faͤrber aber kochen auß
den gelben ſtuͤcken deß Holtzes eine ſchwartz-
blaue Farbe.
Das andere Geſchlecht iſt der Alaternen-
baum mit breiten blaͤttern/ Alaternus latifolia
Celaſtrus dicta Herm. H__t. Celaſt. Theophr. Park
C. B. Er wachßet uͤber Mañs hoͤhe/ hat einen
ſteiffen harten Stammen/ ſo da in viel aͤſte
außgebreitet/ welche da ſie jung ſind/ mit ei-
ner gruͤnen/ da ſie aber alt werden/ mit einer
dunckelbraunen Rinden/ beneben aber mit
haͤuffigen gegen einander ſtehenden und ſtaͤts
gruͤnenden Blaͤttern begabet/ welche eher
nicht abfallen/ biß wider friſche herfuͤr ge-
wachſen; ſind ſonſten an groͤſſe deß erſteren
Geſchlechtes Blaͤttern gleich/ aber in dem
uͤbrigen nicht zerkerfft. An dem auſſerſten
theil der jungen aͤſtlein/ wachſen zwiſchen
den blaͤttern von langen ſtielein kleine vier
oder fuͤnff blaͤttige gelbgruͤne wohlriechende
Bluͤmlein traubenweiß herfuͤr/ welche ſich
gar ſpaͤt auffthun/ endlich aber in Beere o-
der Fruͤchten ſich verwandlen/ den Myrten-
beeren an der groͤſſe gleich/ welche nach und
nach ein ſchoͤne Corallen-farb bekom̃en/ ha-
ben nur einen ablangen/ etwas dreyeckichten
Kernen. Dieſer Baum iſt in dem Garten
zu Leiden in Holland vor dieſem gepflan-
tzet worden.
Anderes
Geſchlecht.
CAPUT LV.
[Abbildung Holderbaum. Sambucus.
]
Namen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |