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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Baum-und Staud-Gewächsen.
[Spaltenumbruch]


CAPUT LIV.
[Abbildung] Alaternenbaum. Alaternus.
Namen.

ALaternenbaum wird genennet auff La-
teinisch/ Alaternus major & minor, Park.
Spina Bourgi Monspeliensium, & Ala-
ternus, J. B. Philyrea elatior & humilior, C. B.

Frantzösisch/ Dalader, Sauguin blanc. Eng-
lisch/ Fruitles Pribet.

Geschlecht und Gestalt.

Es werden dises Baums zwey geschlech-
te von Carolo Clusio sonderlich beschrieben.
Erstes Ge-
schlecht.
Das erstere Geschlecht/ so von Casp. Bauhino
Philyrea elatior & humilior
genennet ist/ hat
zweyerley Arten/ deren eine zu einem Baum
auffschiesset/ lange/ biegsame/ nicht gar di-
cke/ mit einer äusserlich weiß grünlichten/
innerlich gelben rinden umbgebene äste hat.
Seine ohne ordnung an den ästen hangen-
de blätter sind etwas grösser/ als der Stech-
eychen/ sonsten dick/ an dem umbkreiß ein
wenig zerkerfft/ schwartzgrün/ eines unlieb-
lichen bitter-scharfflichten geschmacks. Ne-
ben dem ursprung jeder blätteren wachsen
die grünbleichen/ den Oelbaum-blumen bey
nahem gleiche Blümlein trauben weiß auß
langen stiehlein in dem Frühling/ ja zuwei-
len in dem Winter herfür. Die andere Art
aber solches Baums ist durchauß kleiner/
außgenommen/ daß sie grössere Blümlein
hat/ denen die traubenweiß beysammen han-
gende kleine Beere folgen/ die erstlich grün/
hernach röthlicht/ endlich auch etwas
schwartz werden/ und drey Kernen oder Sa-
men in sich haben.

Dieses erstere Geschlecht deß Alaternen-
baums ist von Clusio umb Lisabona in Por-
tugal und anderen orten/ von Joh. Rajo aber
in Jtalien bey dem Mari Infero sonderlich/
[Spaltenumbruch] wie auch umb Montpelier herumb auff fel-
sichten Hügeln gesehen worden. Sonsten
aber wird es in grosser Herren Gärten ge-
pflantzet/ weilen es stäts grünet/ die kälte
des leidenlichen Winters erdauret/ und sich
wie der Bux hauen laßt: es wachßet entwe-
der von dem Stamm/ oder denen in die er-
den gesteckten schößlein auff. Jn dem Kö-
niglichen Garten zu Pariß/ wie auch in dem
Garten zu Leiden/ ist dieß Gewächß auch
gepflantzet worden. Jn der Artzney wird es
nicht gebraucht/ die Färber aber kochen auß
den gelben stücken deß Holtzes eine schwartz-
blaue Farbe.

Das andere Geschlecht ist der Alaternen-Anderes
Geschlecht.

baum mit breiten blättern/ Alaternus latifolia
Celastrus dicta Herm. H[unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]t. Celast. Theophr. Park
C. B.
Er wachßet über Manns höhe/ hat einen
steiffen harten Stammen/ so da in viel äste
außgebreitet/ welche da sie jung sind/ mit ei-
ner grünen/ da sie aber alt werden/ mit einer
dunckelbraunen Rinden/ beneben aber mit
häuffigen gegen einander stehenden und stäts
grünenden Blättern begabet/ welche eher
nicht abfallen/ biß wider frische herfür ge-
wachsen; sind sonsten an grösse deß ersteren
Geschlechtes Blättern gleich/ aber in dem
übrigen nicht zerkerfft. An dem aussersten
theil der jungen ästlein/ wachsen zwischen
den blättern von langen stielein kleine vier
oder fünff blättige gelbgrüne wohlriechende
Blümlein traubenweiß herfür/ welche sich
gar spät auffthun/ endlich aber in Beere o-
der Früchten sich verwandlen/ den Myrten-
beeren an der grösse gleich/ welche nach und
nach ein schöne Corallen-farb bekommen/ ha-
ben nur einen ablangen/ etwas dreyeckichten
Kernen. Dieser Baum ist in dem Garten
zu Leiden in Holland vor diesem gepflan-
tzet worden.



CAPUT LV.
[Abbildung] Holderbaum. Sambucus.

Namen.
Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen.
[Spaltenumbruch]


CAPUT LIV.
[Abbildung] Alaternenbaum. Alaternus.
Namen.

ALaternenbaum wird genennet auff La-
teiniſch/ Alaternus major & minor, Park.
Spina Bourgi Monſpelienſium, & Ala-
ternus, J. B. Philyrea elatior & humilior, C. B.

Frantzoͤſiſch/ Dalader, Sauguin blanc. Eng-
liſch/ Fruitles Pribet.

Geſchlecht und Geſtalt.

Es werden diſes Baums zwey geſchlech-
te von Carolo Cluſio ſonderlich beſchrieben.
Erſtes Ge-
ſchlecht.
Das erſtere Geſchlecht/ ſo von Caſp. Bauhino
Philyrea elatior & humilior
genennet iſt/ hat
zweyerley Arten/ deren eine zu einem Baum
auffſchieſſet/ lange/ biegſame/ nicht gar di-
cke/ mit einer aͤuſſerlich weiß gruͤnlichten/
innerlich gelben rinden umbgebene aͤſte hat.
Seine ohne ordnung an den aͤſten hangen-
de blaͤtter ſind etwas groͤſſer/ als der Stech-
eychen/ ſonſten dick/ an dem umbkreiß ein
wenig zerkerfft/ ſchwartzgruͤn/ eines unlieb-
lichen bitter-ſcharfflichten geſchmacks. Ne-
ben dem urſprung jeder blaͤtteren wachſen
die gruͤnbleichen/ den Oelbaum-blumen bey
nahem gleiche Bluͤmlein trauben weiß auß
langen ſtiehlein in dem Fruͤhling/ ja zuwei-
len in dem Winter herfuͤr. Die andere Art
aber ſolches Baums iſt durchauß kleiner/
außgenommen/ daß ſie groͤſſere Bluͤmlein
hat/ denen die traubenweiß beyſam̃en han-
gende kleine Beere folgen/ die erſtlich gruͤn/
hernach roͤthlicht/ endlich auch etwas
ſchwartz werden/ und drey Kernen oder Sa-
men in ſich haben.

Dieſes erſtere Geſchlecht deß Alaternen-
baums iſt von Cluſio umb Liſabona in Por-
tugal und anderen orten/ von Joh. Rajo aber
in Jtalien bey dem Mari Infero ſonderlich/
[Spaltenumbruch] wie auch umb Montpelier herumb auff fel-
ſichten Huͤgeln geſehen worden. Sonſten
aber wird es in groſſer Herꝛen Gaͤrten ge-
pflantzet/ weilen es ſtaͤts gruͤnet/ die kaͤlte
des leidenlichen Winters erdauret/ und ſich
wie der Bux hauen laßt: es wachßet entwe-
der von dem Stam̃/ oder denen in die er-
den geſteckten ſchoͤßlein auff. Jn dem Koͤ-
niglichen Garten zu Pariß/ wie auch in dem
Garten zu Leiden/ iſt dieß Gewaͤchß auch
gepflantzet worden. Jn der Artzney wird es
nicht gebraucht/ die Faͤrber aber kochen auß
den gelben ſtuͤcken deß Holtzes eine ſchwartz-
blaue Farbe.

Das andere Geſchlecht iſt der Alaternen-Anderes
Geſchlecht.

baum mit breiten blaͤttern/ Alaternus latifolia
Celaſtrus dicta Herm. H[unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]t. Celaſt. Theophr. Park
C. B.
Er wachßet uͤber Mañs hoͤhe/ hat einen
ſteiffen harten Stammen/ ſo da in viel aͤſte
außgebreitet/ welche da ſie jung ſind/ mit ei-
ner gruͤnen/ da ſie aber alt werden/ mit einer
dunckelbraunen Rinden/ beneben aber mit
haͤuffigen gegen einander ſtehenden und ſtaͤts
gruͤnenden Blaͤttern begabet/ welche eher
nicht abfallen/ biß wider friſche herfuͤr ge-
wachſen; ſind ſonſten an groͤſſe deß erſteren
Geſchlechtes Blaͤttern gleich/ aber in dem
uͤbrigen nicht zerkerfft. An dem auſſerſten
theil der jungen aͤſtlein/ wachſen zwiſchen
den blaͤttern von langen ſtielein kleine vier
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Bluͤmlein traubenweiß herfuͤr/ welche ſich
gar ſpaͤt auffthun/ endlich aber in Beere o-
der Fruͤchten ſich verwandlen/ den Myrten-
beeren an der groͤſſe gleich/ welche nach und
nach ein ſchoͤne Corallen-farb bekom̃en/ ha-
ben nur einen ablangen/ etwas dreyeckichten
Kernen. Dieſer Baum iſt in dem Garten
zu Leiden in Holland vor dieſem gepflan-
tzet worden.



CAPUT LV.
[Abbildung] Holderbaum. Sambucus.

Namen.
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[111/0127] Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen. CAPUT LIV. [Abbildung Alaternenbaum. Alaternus. ] Namen. ALaternenbaum wird genennet auff La- teiniſch/ Alaternus major & minor, Park. Spina Bourgi Monſpelienſium, & Ala- ternus, J. B. Philyrea elatior & humilior, C. B. Frantzoͤſiſch/ Dalader, Sauguin blanc. Eng- liſch/ Fruitles Pribet. Geſchlecht und Geſtalt. Es werden diſes Baums zwey geſchlech- te von Carolo Cluſio ſonderlich beſchrieben. Das erſtere Geſchlecht/ ſo von Caſp. Bauhino Philyrea elatior & humilior genennet iſt/ hat zweyerley Arten/ deren eine zu einem Baum auffſchieſſet/ lange/ biegſame/ nicht gar di- cke/ mit einer aͤuſſerlich weiß gruͤnlichten/ innerlich gelben rinden umbgebene aͤſte hat. Seine ohne ordnung an den aͤſten hangen- de blaͤtter ſind etwas groͤſſer/ als der Stech- eychen/ ſonſten dick/ an dem umbkreiß ein wenig zerkerfft/ ſchwartzgruͤn/ eines unlieb- lichen bitter-ſcharfflichten geſchmacks. Ne- ben dem urſprung jeder blaͤtteren wachſen die gruͤnbleichen/ den Oelbaum-blumen bey nahem gleiche Bluͤmlein trauben weiß auß langen ſtiehlein in dem Fruͤhling/ ja zuwei- len in dem Winter herfuͤr. Die andere Art aber ſolches Baums iſt durchauß kleiner/ außgenommen/ daß ſie groͤſſere Bluͤmlein hat/ denen die traubenweiß beyſam̃en han- gende kleine Beere folgen/ die erſtlich gruͤn/ hernach roͤthlicht/ endlich auch etwas ſchwartz werden/ und drey Kernen oder Sa- men in ſich haben. Erſtes Ge- ſchlecht. Dieſes erſtere Geſchlecht deß Alaternen- baums iſt von Cluſio umb Liſabona in Por- tugal und anderen orten/ von Joh. Rajo aber in Jtalien bey dem Mari Infero ſonderlich/ wie auch umb Montpelier herumb auff fel- ſichten Huͤgeln geſehen worden. Sonſten aber wird es in groſſer Herꝛen Gaͤrten ge- pflantzet/ weilen es ſtaͤts gruͤnet/ die kaͤlte des leidenlichen Winters erdauret/ und ſich wie der Bux hauen laßt: es wachßet entwe- der von dem Stam̃/ oder denen in die er- den geſteckten ſchoͤßlein auff. Jn dem Koͤ- niglichen Garten zu Pariß/ wie auch in dem Garten zu Leiden/ iſt dieß Gewaͤchß auch gepflantzet worden. Jn der Artzney wird es nicht gebraucht/ die Faͤrber aber kochen auß den gelben ſtuͤcken deß Holtzes eine ſchwartz- blaue Farbe. Das andere Geſchlecht iſt der Alaternen- baum mit breiten blaͤttern/ Alaternus latifolia Celaſtrus dicta Herm. H__t. Celaſt. Theophr. Park C. B. Er wachßet uͤber Mañs hoͤhe/ hat einen ſteiffen harten Stammen/ ſo da in viel aͤſte außgebreitet/ welche da ſie jung ſind/ mit ei- ner gruͤnen/ da ſie aber alt werden/ mit einer dunckelbraunen Rinden/ beneben aber mit haͤuffigen gegen einander ſtehenden und ſtaͤts gruͤnenden Blaͤttern begabet/ welche eher nicht abfallen/ biß wider friſche herfuͤr ge- wachſen; ſind ſonſten an groͤſſe deß erſteren Geſchlechtes Blaͤttern gleich/ aber in dem uͤbrigen nicht zerkerfft. An dem auſſerſten theil der jungen aͤſtlein/ wachſen zwiſchen den blaͤttern von langen ſtielein kleine vier oder fuͤnff blaͤttige gelbgruͤne wohlriechende Bluͤmlein traubenweiß herfuͤr/ welche ſich gar ſpaͤt auffthun/ endlich aber in Beere o- der Fruͤchten ſich verwandlen/ den Myrten- beeren an der groͤſſe gleich/ welche nach und nach ein ſchoͤne Corallen-farb bekom̃en/ ha- ben nur einen ablangen/ etwas dreyeckichten Kernen. Dieſer Baum iſt in dem Garten zu Leiden in Holland vor dieſem gepflan- tzet worden. Anderes Geſchlecht. CAPUT LV. [Abbildung Holderbaum. Sambucus. ] Namen.

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/127>, abgerufen am 21.11.2024.