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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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Anmärkungen.
selbsten an/ es richtet/ verurteilet/ und verdam-
met uns selbsten/
sagt Barnard. Conscientia cu-
jusque propria certum est testimonium judicii divini.
Richterus Axiom.
48. Darüm sagt unser Josef bei
dem Flavius Josef sehr wohl: Satius esse conscien-
tiae recte factorum, quam peccati latebris fidere,
das
ist/ es sei besser sich auf sein guhtes Gewissen/
als auf eine ungewisse bedekkung seiner sünden/
zu verlaßen.

Zur 9 zeile des 139 blats.

DAn ausser dem/ daß den Josef seine Gottesfurcht/
welche Barnard die tührhühterin des gemühts
nennet/ hiervon abhielt; so wuste er auch sehr wohl/
daß die Ehbrecher in Egipten/ nach Diodohrs
zeugnüsse/ mit verlust des mänlichen gliedes gestraft
warden. Daher sagt Horatz:

Quin etiam illud
accidit, ut quidam testes, caudamque salacem
demeteret ferro.

Zudem war die strafe der Leibeigenen/ die einen Eh-
bruch begangen/ bei den Alten noch viel schärfer;
wie Aerod. im 19 h. des 8 b. von den Jüdischen sa-
chen bezeuget.

Zum beginne des 140 blats.

GLeichwohl/ spricht Josef in seinem letzten Wil-
len/ zog sie mich nachmahls mit gewalt bei
den kleidern/ damit ich sie fleischlich erkennen
solte. Und als ich sahe/ daß sie mit aller gewalt
unsinnig war/ indem sie mich bei den kleidern
fest hielt; da lief ich weg. Und Flavius Josef

schreibet hiervon also: Aber sie hielt viel heftiger

an:

Anmaͤrkungen.
ſelbſten an/ es richtet/ verurteilet/ und verdam-
met uns ſelbſten/
ſagt Barnard. Conſcientia cu-
jusque propria certum eſt teſtimonium judicii divini.
Richterus Axiom.
48. Daruͤm ſagt unſer Joſef bei
dem Flavius Joſef ſehr wohl: Satius eſſe conſcien-
tiæ rectè factorum, quàm peccati latebris fidere,
das
iſt/ es ſei beſſer ſich auf ſein guhtes Gewiſſen/
als auf eine ungewiſſe bedekkung ſeiner ſuͤnden/
zu verlaßen.

Zur 9 zeile des 139 blats.

DAn auſſer dem/ daß den Joſef ſeine Gottesfurcht/
welche Barnard die tuͤhrhuͤhterin des gemuͤhts
nennet/ hiervon abhielt; ſo wuſte er auch ſehr wohl/
daß die Ehbrecher in Egipten/ nach Diodohrs
zeugnuͤſſe/ mit verluſt des maͤnlichen gliedes geſtraft
warden. Daher ſagt Horatz:

Quin etiam illud
accidit, ut quidam teſtes, caudamque ſalacem
demeteret ferro.

Zudem war die ſtrafe der Leibeigenen/ die einen Eh-
bruch begangen/ bei den Alten noch viel ſchaͤrfer;
wie Aerod. im 19 h. des 8 b. von den Juͤdiſchen ſa-
chen bezeuget.

Zum beginne des 140 blats.

GLeichwohl/ ſpricht Joſef in ſeinem letzten Wil-
len/ zog ſie mich nachmahls mit gewalt bei
den kleidern/ damit ich ſie fleiſchlich erkennen
ſolte. Und als ich ſahe/ daß ſie mit aller gewalt
unſinnig war/ indem ſie mich bei den kleidern
feſt hielt; da lief ich weg. Und Flavius Joſef

ſchreibet hiervon alſo: Aber ſie hielt viel heftiger

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[461/0485] Anmaͤrkungen. ſelbſten an/ es richtet/ verurteilet/ und verdam- met uns ſelbſten/ ſagt Barnard. Conſcientia cu- jusque propria certum eſt teſtimonium judicii divini. Richterus Axiom. 48. Daruͤm ſagt unſer Joſef bei dem Flavius Joſef ſehr wohl: Satius eſſe conſcien- tiæ rectè factorum, quàm peccati latebris fidere, das iſt/ es ſei beſſer ſich auf ſein guhtes Gewiſſen/ als auf eine ungewiſſe bedekkung ſeiner ſuͤnden/ zu verlaßen. Zur 9 zeile des 139 blats. DAn auſſer dem/ daß den Joſef ſeine Gottesfurcht/ welche Barnard die tuͤhrhuͤhterin des gemuͤhts nennet/ hiervon abhielt; ſo wuſte er auch ſehr wohl/ daß die Ehbrecher in Egipten/ nach Diodohrs zeugnuͤſſe/ mit verluſt des maͤnlichen gliedes geſtraft warden. Daher ſagt Horatz: Quin etiam illud accidit, ut quidam teſtes, caudamque ſalacem demeteret ferro. Zudem war die ſtrafe der Leibeigenen/ die einen Eh- bruch begangen/ bei den Alten noch viel ſchaͤrfer; wie Aerod. im 19 h. des 8 b. von den Juͤdiſchen ſa- chen bezeuget. Zum beginne des 140 blats. GLeichwohl/ ſpricht Joſef in ſeinem letzten Wil- len/ zog ſie mich nachmahls mit gewalt bei den kleidern/ damit ich ſie fleiſchlich erkennen ſolte. Und als ich ſahe/ daß ſie mit aller gewalt unſinnig war/ indem ſie mich bei den kleidern feſt hielt; da lief ich weg. Und Flavius Joſef ſchreibet hiervon alſo: Aber ſie hielt viel heftiger an:

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/485>, abgerufen am 23.11.2024.