DAs Härmlein oder Armelein/ welches bei den Franzosen hermine, bei den Engländern hermin, bei den Lateinern mus Armeniacus, Ponticus und Al- pinus, unter dem gemeinen manne mus armelinus, ar- melina und harmela, auch sonsten mustela alba, das ist ein weisses Wieselchen/ genennet wird/ ist ein schneeweisses tierlein/ und helt sein fel so rein/ daß es lieber sterben/ als solches besudeln wil. Und darüm haben wir es auch dem keuschen Josef auf dem ersten Kupfer dieses buches/ als ein sinbild seiner keuscheit/ zugefüget. Ja darüm hat es auch Ritter Kats/ vor seinem Selbstreite/ der gantzen ehrbahren Jugend/ als ein feldzeichen/ in einem schilde/ rund ümher mit einem aufgeworfenen schlamme besetzet/ zugeeignet. Darbei unter andern diese reimbände zu lesen:
Ghy ziet in dezen ring een van de netste dieren/ reyn over zijn gewaat/ reyn over zijn manieren. Ghy ziet in dezen ring den WittenArmelijn, genegen uitter aart om niet besmet te zijn. Het slik omvangt het beest: daar is niet uit te raken/ of zijn geprezen bont moet tot den drek genaken. Doch/ mits het reyne dier dit boven al ontsiet/ zoo valtet in de praam voor honger en verdriet. De keus is wonderscherp. Het moet voorseker sterven: of anders zal het slik zijn witte vacht bederven. Ziet! wat een reynen aart. Het beest in dezen noot/ gaat met een bast besluit/ en kiest de bleeke doot. Men sietet even staagh sijn reyne leden mijden/ om/ als het nedervalt/ niet in het slik te glijden. Daar leyt het kleine dier ter aarden uitgestrekt/ en geeft zijn leste sucht om niet te zijn bevlekt.
Essendo la propria natura dell' Armellino di partir prima la morte, per same & per seto, che imbrattarsi,
cercan-
Kurtzbuͤndige
Zur 6 und 7 zeile des 93 blats.
DAs Haͤrmlein oder Armelein/ welches bei den Franzoſen hermine, bei den Englaͤndern hermin, bei den Lateinern mus Armeniacus, Ponticus und Al- pinus, unter dem gemeinen manne mus armelinus, ar- melina und harmela, auch ſonſten muſtela alba, das iſt ein weiſſes Wieſelchen/ genennet wird/ iſt ein ſchneeweiſſes tierlein/ und helt ſein fel ſo rein/ daß es lieber ſterben/ als ſolches beſudeln wil. Und daruͤm haben wir es auch dem keuſchen Joſef auf dem erſten Kupfer dieſes buches/ als ein ſinbild ſeiner keuſcheit/ zugefuͤget. Ja daruͤm hat es auch Ritter Kats/ vor ſeinem Selbſtreite/ der gantzen ehrbahren Jugend/ als ein feldzeichen/ in einem ſchilde/ rund uͤmher mit einem aufgeworfenen ſchlamme beſetzet/ zugeeignet. Darbei unter andern dieſe reimbaͤnde zu leſen:
Ghy ziet in dezen ring een van de netſte dieren/ reyn over zijn gewaat/ reyn over zijn manieren. Ghy ziet in dezen ring den WittenArmelijn, genegen uitter aart om niet beſmet te zijn. Het ſlik omvangt het beeſt: daar is niet uit te raken/ of zijn gepꝛezen bont moet tot den dꝛek genaken. Doch/ mits het reyne dier dit boven al ontſiet/ zoo valtet in de pꝛaam vooꝛ honger en verdꝛiet. De keus is wonderſcherp. Het moet vooꝛſeker ſterven: of anders zal het ſlik zijn witte vacht bederven. Ziet! wat een reynen aart. Het beeſt in dezen noot/ gaat met een baſt beſluit/ en kieſt de bleeke doot. Men ſietet even ſtaagh ſijn reyne leden mijden/ om/ als het nedervalt/ niet in het ſlik te glijden. Daar leyt het kleine dier ter aarden uitgeſtrekt/ en geeft zijn leſte ſucht om niet te zijn bevlekt.
Eſſendo la propria natura dell’ Armellino di partir prima la morte, per ſame & per ſeto, che imbrattarſi,
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Kurtzbuͤndige
Zur 6 und 7 zeile des 93 blats.
DAs Haͤrmlein oder Armelein/ welches bei den
Franzoſen hermine, bei den Englaͤndern hermin,
bei den Lateinern mus Armeniacus, Ponticus und Al-
pinus, unter dem gemeinen manne mus armelinus, ar-
melina und harmela, auch ſonſten muſtela alba, das
iſt ein weiſſes Wieſelchen/ genennet wird/ iſt ein
ſchneeweiſſes tierlein/ und helt ſein fel ſo rein/ daß es
lieber ſterben/ als ſolches beſudeln wil. Und daruͤm
haben wir es auch dem keuſchen Joſef auf dem erſten
Kupfer dieſes buches/ als ein ſinbild ſeiner keuſcheit/
zugefuͤget. Ja daruͤm hat es auch Ritter Kats/ vor
ſeinem Selbſtreite/ der gantzen ehrbahren Jugend/
als ein feldzeichen/ in einem ſchilde/ rund uͤmher mit
einem aufgeworfenen ſchlamme beſetzet/ zugeeignet.
Darbei unter andern dieſe reimbaͤnde zu leſen:
Ghy ziet in dezen ring een van de netſte dieren/
reyn over zijn gewaat/ reyn over zijn manieren.
Ghy ziet in dezen ring den Witten Armelijn,
genegen uitter aart om niet beſmet te zijn.
Het ſlik omvangt het beeſt: daar is niet uit te raken/
of zijn gepꝛezen bont moet tot den dꝛek genaken.
Doch/ mits het reyne dier dit boven al ontſiet/
zoo valtet in de pꝛaam vooꝛ honger en verdꝛiet.
De keus is wonderſcherp. Het moet vooꝛſeker ſterven:
of anders zal het ſlik zijn witte vacht bederven.
Ziet! wat een reynen aart. Het beeſt in dezen noot/
gaat met een baſt beſluit/ en kieſt de bleeke doot.
Men ſietet even ſtaagh ſijn reyne leden mijden/
om/ als het nedervalt/ niet in het ſlik te glijden.
Daar leyt het kleine dier ter aarden uitgeſtrekt/
en geeft zijn leſte ſucht om niet te zijn bevlekt.
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prima la morte, per ſame & per ſeto, che imbrattarſi,
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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/464>, abgerufen am 22.07.2024.
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