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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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Anmärkungen.
Aber nach der zeit haben sie die wahrheit mit mährlein
vermischet: dergestalt daß sie itzund fürnähmlich das
abwesen des Osiris beweineten; den Isis/ ihrem wah-
ne nach/ mit großer hertzensangst suchete: wie Plu-
tarch
in seinem buche von der Isis und dem Osiris
weitleuftig beschreibet.

Zur 18 und 19 zeile.

DUrch den Hammelgötzen verstehen wir den alten
Libischen Abgott Jupiter Hammon oder Am-
mon
/ Amoun, wie ihn die Egipter nennen/ das ist/ den
Sandichten Jupiter; wie es etliche nach dem Grie-
chischen worte ammon, welches sand heisset/ erklähren
wollen. Dan dieser Abgott sol seinem sohne Osiris/
wie Nikolaus Perottus/ Higinus aus dem Her-
mippus/ Atenagoras
im 5 b. von der liebe/ und an-
dere erzehlen/ in der Libischen sandichten wüste/ als
ein Hammel gestaltet/ erschienen sein: daher er auch
nachmahls als ein Hammel oder Widder/ oder mit
Hammelshörnern abgebildet ward. Wan wir aber
diesen Hammon bei dem lichte besehen/ so befinden
wir/ daß er kein ander gewesen/ als der alte verfluchte
Ham/ des Noha sohn/ und Mizraims vater/ selb-
sten: den die Libier und Egipter/ ja alle Afriker als ei-
nen Abgot geehret/ und in einem schiffe/ zum gedächt-
nüsse der Sündfluht/ so oft sie ihn üm raht fragen wol-
ten/ wie Kurtz bezeuget/ herüm getragen. Und wer
mehr hiervon zu wissen begehret/ der kan/ in unsrem
Dichterischen Sternhimmel/ das Sternzeichen des
Widders/ dahin wir den Leser wollen gewiesen haben/
aufschlagen.

Zu der 21 zeile.

OSiris war anders nichts/ als des Hams sohn
Mizraim oder Misorim/ der erste Egiptische Kö-

nig
Z ij

Anmaͤrkungen.
Aber nach der zeit haben ſie die wahrheit mit maͤhrlein
vermiſchet: dergeſtalt daß ſie itzund fuͤrnaͤhmlich das
abweſen des Oſiris beweineten; den Iſis/ ihrem wah-
ne nach/ mit großer hertzensangſt ſuchete: wie Plu-
tarch
in ſeinem buche von der Iſis und dem Oſiris
weitleuftig beſchreibet.

Zur 18 und 19 zeile.

DUrch den Hammelgoͤtzen verſtehen wir den alten
Libiſchen Abgott Jupiter Hammon oder Am-
mon
/ Αμοῦν, wie ihn die Egipter nennen/ das iſt/ den
Sandichten Jupiter; wie es etliche nach dem Grie-
chiſchen worte ἄμμον, welches ſand heiſſet/ erklaͤhren
wollen. Dan dieſer Abgott ſol ſeinem ſohne Oſiris/
wie Nikolaus Perottus/ Higinus aus dem Her-
mippus/ Atenagoras
im 5 b. von der liebe/ und an-
dere erzehlen/ in der Libiſchen ſandichten wuͤſte/ als
ein Hammel geſtaltet/ erſchienen ſein: daher er auch
nachmahls als ein Hammel oder Widder/ oder mit
Hammelshoͤrnern abgebildet ward. Wan wir aber
dieſen Hammon bei dem lichte beſehen/ ſo befinden
wir/ daß er kein ander geweſen/ als der alte verfluchte
Ham/ des Noha ſohn/ und Mizraims vater/ ſelb-
ſten: den die Libier und Egipter/ ja alle Afriker als ei-
nen Abgot geehret/ und in einem ſchiffe/ zum gedaͤcht-
nuͤſſe der Suͤndfluht/ ſo oft ſie ihn uͤm raht fragen wol-
ten/ wie Kurtz bezeuget/ heruͤm getragen. Und wer
mehr hiervon zu wiſſen begehret/ der kan/ in unſrem
Dichteriſchen Sternhimmel/ das Sternzeichen des
Widders/ dahin wir den Leſer wollen gewieſen haben/
aufſchlagen.

Zu der 21 zeile.

OSiris war anders nichts/ als des Hams ſohn
Mizraim oder Miſorim/ der erſte Egiptiſche Koͤ-

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[355/0379] Anmaͤrkungen. Aber nach der zeit haben ſie die wahrheit mit maͤhrlein vermiſchet: dergeſtalt daß ſie itzund fuͤrnaͤhmlich das abweſen des Oſiris beweineten; den Iſis/ ihrem wah- ne nach/ mit großer hertzensangſt ſuchete: wie Plu- tarch in ſeinem buche von der Iſis und dem Oſiris weitleuftig beſchreibet. Zur 18 und 19 zeile. DUrch den Hammelgoͤtzen verſtehen wir den alten Libiſchen Abgott Jupiter Hammon oder Am- mon/ Αμοῦν, wie ihn die Egipter nennen/ das iſt/ den Sandichten Jupiter; wie es etliche nach dem Grie- chiſchen worte ἄμμον, welches ſand heiſſet/ erklaͤhren wollen. Dan dieſer Abgott ſol ſeinem ſohne Oſiris/ wie Nikolaus Perottus/ Higinus aus dem Her- mippus/ Atenagoras im 5 b. von der liebe/ und an- dere erzehlen/ in der Libiſchen ſandichten wuͤſte/ als ein Hammel geſtaltet/ erſchienen ſein: daher er auch nachmahls als ein Hammel oder Widder/ oder mit Hammelshoͤrnern abgebildet ward. Wan wir aber dieſen Hammon bei dem lichte beſehen/ ſo befinden wir/ daß er kein ander geweſen/ als der alte verfluchte Ham/ des Noha ſohn/ und Mizraims vater/ ſelb- ſten: den die Libier und Egipter/ ja alle Afriker als ei- nen Abgot geehret/ und in einem ſchiffe/ zum gedaͤcht- nuͤſſe der Suͤndfluht/ ſo oft ſie ihn uͤm raht fragen wol- ten/ wie Kurtz bezeuget/ heruͤm getragen. Und wer mehr hiervon zu wiſſen begehret/ der kan/ in unſrem Dichteriſchen Sternhimmel/ das Sternzeichen des Widders/ dahin wir den Leſer wollen gewieſen haben/ aufſchlagen. Zu der 21 zeile. OSiris war anders nichts/ als des Hams ſohn Mizraim oder Miſorim/ der erſte Egiptiſche Koͤ- nig Z ij

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/379>, abgerufen am 23.11.2024.