Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die VII. Frag. derweit geboren werden/ so ist von nöten/ daß esvor einmal geboren/ und auff die Welt kommen sey/ welches nicht geschicht/ so nur ein ainiges Glied aus der Mutter erfür kömt/ &c. Sihe Luthe- rum, an erwentem Ort selber/ item/ was Gretse- rus, in Luth. Acad. an seiner Mainung tadelt/ und wie hergegen ihn/ den D. Luthern/ besagter D. Forster problem. 8. d. decad. 3. vertheidiget. Zum beschluß wird noch dises gemeldet/ daß Balth. Bonifacius lib. 6. hist. lud. c. 20. de Copro- nymis, saget/ man habe in achtung genommen/ daß die Jenige Kinder/ welche das Tauffwasser mit ihrem Kott besudelt/ gemeinlich gottloß/ und laster haft worden seyen. Wie dann solches be- zeugten Constantinus V. der Griechische Keyser/ Ethelredus, des Königs Edgari in Engelland Sohn/ und der Keyser VVenceslaus, welcher/ als Er zu Nürenberg getaufft ward/ das Tauffwas- ser/ mit seinem Harn bespritzt/ und da man Jhn/ noch nicht zwey Jahr alt gekrönt/ den Altar/ mit seinem Kott besudelt hat. Die VIII. Frag. Jst das H. Abendmal auch den Stummen zu raichen? und seyn dessel- ben Verächter/ und welcher gestalt/ zu dessen Gebrauch zu zwingen? Durch
Die VII. Frag. derweit geboren werden/ ſo iſt von noͤten/ daß esvor einmal geboren/ und auff die Welt kommen ſey/ welches nicht geſchicht/ ſo nur ein ainiges Glied aus der Mutter erfuͤr koͤmt/ &c. Sihe Luthe- rum, an erwentem Ort ſelber/ item/ was Gretſe- rus, in Luth. Acad. an ſeiner Mainung tadelt/ und wie hergegen ihn/ den D. Luthern/ beſagter D. Forſter problem. 8. d. decad. 3. vertheidiget. Zum beſchluß wird noch diſes gemeldet/ daß Balth. Bonifacius lib. 6. hiſt. lud. c. 20. de Copro- nymis, ſaget/ man habe in achtung genommen/ daß die Jenige Kinder/ welche das Tauffwaſſer mit ihrem Kott beſudelt/ gemeinlich gottloß/ und laſter haft worden ſeyen. Wie dann ſolches be- zeugten Conſtantinus V. der Griechiſche Keyſer/ Ethelredus, des Koͤnigs Edgari in Engelland Sohn/ und der Keyſer VVenceslaus, welcher/ als Er zu Nuͤrenberg getaufft ward/ das Tauffwaſ- ſer/ mit ſeinem Harn beſpritzt/ und da man Jhn/ noch nicht zwey Jahr alt gekroͤnt/ den Altar/ mit ſeinem Kott beſudelt hat. Die VIII. Frag. Jſt das H. Abendmal auch den Stummen zu raichen? und ſeyn deſſel- ben Veraͤchter/ und welcher geſtalt/ zu deſſen Gebrauch zu zwingen? Durch
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Die VII. Frag.
derweit geboren werden/ ſo iſt von noͤten/ daß es
vor einmal geboren/ und auff die Welt kommen
ſey/ welches nicht geſchicht/ ſo nur ein ainiges Glied
aus der Mutter erfuͤr koͤmt/ &c. Sihe Luthe-
rum, an erwentem Ort ſelber/ item/ was Gretſe-
rus, in Luth. Acad. an ſeiner Mainung tadelt/
und wie hergegen ihn/ den D. Luthern/ beſagter
D. Forſter problem. 8. d. decad. 3. vertheidiget.
Zum beſchluß wird noch diſes gemeldet/ daß
Balth. Bonifacius lib. 6. hiſt. lud. c. 20. de Copro-
nymis, ſaget/ man habe in achtung genommen/
daß die Jenige Kinder/ welche das Tauffwaſſer
mit ihrem Kott beſudelt/ gemeinlich gottloß/ und
laſter haft worden ſeyen. Wie dann ſolches be-
zeugten Conſtantinus V. der Griechiſche Keyſer/
Ethelredus, des Koͤnigs Edgari in Engelland
Sohn/ und der Keyſer VVenceslaus, welcher/ als
Er zu Nuͤrenberg getaufft ward/ das Tauffwaſ-
ſer/ mit ſeinem Harn beſpritzt/ und da man Jhn/
noch nicht zwey Jahr alt gekroͤnt/ den Altar/ mit
ſeinem Kott beſudelt hat.
Die VIII. Frag.
Jſt das H. Abendmal auch den
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ben Veraͤchter/ und welcher geſtalt/
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Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/54>, abgerufen am 25.02.2025. |