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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 99. Frag/ des 3. Hundert.
schweigen/ damit Sie desto mehr Gunst/ und Be-
förderung/ haben mögen. Siehe/ ob ein Mensch
den Andern/ bey seinem Leben/ und in seiner Ge-
genwart loben möge? den D. Andr. Keslerum, in
Theolog. Casuum Conscientiae
, cap. ult.
da auff
das Erste geantwortet wird/ daß man einen Men-
schen/ bey seinem Leben/ wegen seiner Tugend/ und
Gaben/ aber nicht wegen seiner Glückseeligkeit:
und fürs ander auch denselben/ in seiner Gegen-
wart/ wann Er es verdienet/ und man deßen Ur-
sach hat/ aber nicht Fuchsschwänzerisch/ und ge-
nieß halber/ wol loben möge.

Die 99. Frag.
Woher hat das Faßnacht-Fest
seinen Ursprung?

ES nennen die Lateiner das-
selbe Bacchanalia, vom Baccho, den die
Heyden zu einem GOtt des Weins ge-
macht: item/ Liberalia, und Dionysia, weilen ge-
melter Bacchus, auch Liber, und Dionysius, ist
geheißen worden. Und disem zu ehren/ ist der glei-
chen Fest angestellet worden. Augustinus lib. 18.
de Civit. Dei; cap.
13. thuet den Haubt-Ursprung
dem Teufel zueschreiben. Die Jnstrumental-Ur-
sachen seyn die Heyden. Dann/ von den Egyptiern/
und Jndianern/ schier zwey tausent Jahr vor
Christi Geburt/ ist dises Teuflisches Fest er stlich
gehalten worden/ bald darauff ins Griechenland/

folgends

Die 99. Frag/ des 3. Hundert.
ſchweigen/ damit Sie deſto mehr Gunſt/ und Be-
foͤrderung/ haben moͤgen. Siehe/ ob ein Menſch
den Andern/ bey ſeinem Leben/ und in ſeiner Ge-
genwart loben moͤge? den D. Andr. Keslerum, in
Theolog. Caſuum Conſcientiæ
, cap. ult.
da auff
das Erſte geantwortet wird/ daß man einen Men-
ſchen/ bey ſeinem Leben/ wegen ſeiner Tugend/ und
Gaben/ aber nicht wegen ſeiner Gluͤckſeeligkeit:
und fuͤrs ander auch denſelben/ in ſeiner Gegen-
wart/ wann Er es verdienet/ und man deßen Ur-
ſach hat/ aber nicht Fuchsſchwaͤnzeriſch/ und ge-
nieß halber/ wol loben moͤge.

Die 99. Frag.
Woher hat das Faßnacht-Feſt
ſeinen Urſprung?

ES nennen die Lateiner daſ-
ſelbe Bacchanalia, vom Baccho, den die
Heyden zu einem GOtt des Weins ge-
macht: item/ Liberalia, und Dionyſia, weilen ge-
melter Bacchus, auch Liber, und Dionyſius, iſt
geheißen worden. Und diſem zu ehren/ iſt der glei-
chen Feſt angeſtellet worden. Auguſtinus lib. 18.
de Civit. Dei; cap.
13. thuet den Haubt-Urſprung
dem Teufel zueſchreiben. Die Jnſtrumental-Ur-
ſachen ſeyn die Heyden. Dañ/ von den Egyptiern/
und Jndianern/ ſchier zwey tauſent Jahr vor
Chriſti Geburt/ iſt diſes Teufliſches Feſt er ſtlich
gehalten worden/ bald darauff ins Griechenland/

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[480/0504] Die 99. Frag/ des 3. Hundert. ſchweigen/ damit Sie deſto mehr Gunſt/ und Be- foͤrderung/ haben moͤgen. Siehe/ ob ein Menſch den Andern/ bey ſeinem Leben/ und in ſeiner Ge- genwart loben moͤge? den D. Andr. Keslerum, in Theolog. Caſuum Conſcientiæ, cap. ult. da auff das Erſte geantwortet wird/ daß man einen Men- ſchen/ bey ſeinem Leben/ wegen ſeiner Tugend/ und Gaben/ aber nicht wegen ſeiner Gluͤckſeeligkeit: und fuͤrs ander auch denſelben/ in ſeiner Gegen- wart/ wann Er es verdienet/ und man deßen Ur- ſach hat/ aber nicht Fuchsſchwaͤnzeriſch/ und ge- nieß halber/ wol loben moͤge. Die 99. Frag. Woher hat das Faßnacht-Feſt ſeinen Urſprung? ES nennen die Lateiner daſ- ſelbe Bacchanalia, vom Baccho, den die Heyden zu einem GOtt des Weins ge- macht: item/ Liberalia, und Dionyſia, weilen ge- melter Bacchus, auch Liber, und Dionyſius, iſt geheißen worden. Und diſem zu ehren/ iſt der glei- chen Feſt angeſtellet worden. Auguſtinus lib. 18. de Civit. Dei; cap. 13. thuet den Haubt-Urſprung dem Teufel zueſchreiben. Die Jnſtrumental-Ur- ſachen ſeyn die Heyden. Dañ/ von den Egyptiern/ und Jndianern/ ſchier zwey tauſent Jahr vor Chriſti Geburt/ iſt diſes Teufliſches Feſt er ſtlich gehalten worden/ bald darauff ins Griechenland/ folgends

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/504>, abgerufen am 21.12.2024.