Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 73. Frag/ des 3. Hundert.
holen möge; Keckerman. in System. Phys. lib. 3. c.
3. p.
220. Welches auch anderswo/ als auf den
hohen Schweitzerischen/ und Benachbarten Ge-
bürgen/ geschihet/ wann man die Füße etc. verfrö-
ret/ daß man dieselbe zuvor in ein kaltes Waßer
setzet/ ehe man in eine warme Stuben kommet/ oder
ins Bett sich leget. S. Josiam Simlerum, in Com-
mentario de Alpibus.

Wann ein Schnee fält/ last die Kälte etwas
nach. Ursach deßen ist/ dieweil der Schnee entste-
het durch austreibung der Wärme aus der Wol-
cken; diese ausgetribene Wärme aber/ in den un-
dern Luft ausgesprengt wird/ und denselben ein
wenig wärmer macht/ nicht anders/ als wie der
Rauch/ so zu des Rauchfangs Loch hinaus gehet/
den herumstehenden Luft etwas erwärmet; und
daher die Raben/ in der grösten Kälte/ zu den Ca-
minen/ oder Schornsteinen/ oder Rauchfängen/
herbey zu fliegen pflegen.

Die 73. Frag.
Was erhelt den Wein guet/ und
bringt den verderbten/ und abge-
standenen wider zu
recht?

ZErschneide Beyfußwurtzel/
in 2. Maß gueten Weins/ seihe es dar-
nach durch/ und schütts/ im Ablaß/ in
ein Fuder Weins/ schlags zue/ und laß ligen; so

bleibt

Die 73. Frag/ des 3. Hundert.
holen moͤge; Keckerman. in Syſtem. Phys. lib. 3. c.
3. p.
220. Welches auch anderswo/ als auf den
hohen Schweitzeriſchen/ und Benachbarten Ge-
buͤrgen/ geſchihet/ wann man die Fuͤße ꝛc. verfroͤ-
ret/ daß man dieſelbe zuvor in ein kaltes Waßer
ſetzet/ ehe man in eine warme Stuben kommet/ oder
ins Bett ſich leget. S. Joſiam Simlerum, in Com-
mentario de Alpibus.

Wann ein Schnee faͤlt/ laſt die Kaͤlte etwas
nach. Urſach deßen iſt/ dieweil der Schnee entſte-
het durch austreibung der Waͤrme aus der Wol-
cken; dieſe ausgetribene Waͤrme aber/ in den un-
dern Luft ausgeſprengt wird/ und denſelben ein
wenig waͤrmer macht/ nicht anders/ als wie der
Rauch/ ſo zu des Rauchfangs Loch hinaus gehet/
den herumſtehenden Luft etwas erwaͤrmet; und
daher die Raben/ in der groͤſten Kaͤlte/ zu den Ca-
minen/ oder Schornſteinen/ oder Rauchfaͤngen/
herbey zu fliegen pflegen.

Die 73. Frag.
Was erhelt den Wein guet/ und
bringt den verderbten/ und abge-
ſtandenen wider zu
recht?

ZErſchneide Beyfußwurtzel/
in 2. Maß gueten Weins/ ſeihe es dar-
nach durch/ und ſchuͤtts/ im Ablaß/ in
ein Fuder Weins/ ſchlags zue/ und laß ligen; ſo

bleibt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0403" n="379"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 73. Frag/ des 3. Hundert.</hi></fw><lb/>
holen mo&#x0364;ge; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Keckerman. in Sy&#x017F;tem. Phys. lib. 3. c.<lb/>
3. p.</hi></hi> 220. Welches auch anderswo/ als auf den<lb/>
hohen Schweitzeri&#x017F;chen/ und Benachbarten Ge-<lb/>
bu&#x0364;rgen/ ge&#x017F;chihet/ wann man die Fu&#x0364;ße &#xA75B;c. verfro&#x0364;-<lb/>
ret/ daß man die&#x017F;elbe zuvor in ein kaltes Waßer<lb/>
&#x017F;etzet/ ehe man in eine warme Stuben kommet/ oder<lb/>
ins Bett &#x017F;ich leget. S. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Jo&#x017F;iam Simlerum, in Com-<lb/>
mentario de Alpibus.</hi></hi></p><lb/>
          <p>Wann ein Schnee fa&#x0364;lt/ la&#x017F;t die Ka&#x0364;lte etwas<lb/>
nach. Ur&#x017F;ach deßen i&#x017F;t/ dieweil der Schnee ent&#x017F;te-<lb/>
het durch austreibung der Wa&#x0364;rme aus der Wol-<lb/>
cken; die&#x017F;e ausgetribene Wa&#x0364;rme aber/ in den un-<lb/>
dern Luft ausge&#x017F;prengt wird/ und den&#x017F;elben ein<lb/>
wenig wa&#x0364;rmer macht/ nicht anders/ als wie der<lb/>
Rauch/ &#x017F;o zu des Rauchfangs Loch hinaus gehet/<lb/>
den herum&#x017F;tehenden Luft etwas erwa&#x0364;rmet; und<lb/>
daher die Raben/ in der gro&#x0364;&#x017F;ten Ka&#x0364;lte/ zu den Ca-<lb/>
minen/ oder Schorn&#x017F;teinen/ oder Rauchfa&#x0364;ngen/<lb/>
herbey zu fliegen pflegen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die 73. Frag.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Was erhelt den Wein guet/ und<lb/>
bringt den verderbten/ und abge-<lb/>
&#x017F;tandenen wider zu<lb/>
recht?</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">Z</hi><hi rendition="#fr">Er&#x017F;chneide Beyfußwurtzel/</hi><lb/>
in 2. Maß gueten Weins/ &#x017F;eihe es dar-<lb/>
nach durch/ und &#x017F;chu&#x0364;tts/ im Ablaß/ in<lb/>
ein Fuder Weins/ &#x017F;chlags zue/ und laß ligen; &#x017F;o<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">bleibt</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[379/0403] Die 73. Frag/ des 3. Hundert. holen moͤge; Keckerman. in Syſtem. Phys. lib. 3. c. 3. p. 220. Welches auch anderswo/ als auf den hohen Schweitzeriſchen/ und Benachbarten Ge- buͤrgen/ geſchihet/ wann man die Fuͤße ꝛc. verfroͤ- ret/ daß man dieſelbe zuvor in ein kaltes Waßer ſetzet/ ehe man in eine warme Stuben kommet/ oder ins Bett ſich leget. S. Joſiam Simlerum, in Com- mentario de Alpibus. Wann ein Schnee faͤlt/ laſt die Kaͤlte etwas nach. Urſach deßen iſt/ dieweil der Schnee entſte- het durch austreibung der Waͤrme aus der Wol- cken; dieſe ausgetribene Waͤrme aber/ in den un- dern Luft ausgeſprengt wird/ und denſelben ein wenig waͤrmer macht/ nicht anders/ als wie der Rauch/ ſo zu des Rauchfangs Loch hinaus gehet/ den herumſtehenden Luft etwas erwaͤrmet; und daher die Raben/ in der groͤſten Kaͤlte/ zu den Ca- minen/ oder Schornſteinen/ oder Rauchfaͤngen/ herbey zu fliegen pflegen. Die 73. Frag. Was erhelt den Wein guet/ und bringt den verderbten/ und abge- ſtandenen wider zu recht? ZErſchneide Beyfußwurtzel/ in 2. Maß gueten Weins/ ſeihe es dar- nach durch/ und ſchuͤtts/ im Ablaß/ in ein Fuder Weins/ ſchlags zue/ und laß ligen; ſo bleibt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/403
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/403>, abgerufen am 21.11.2024.