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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 57. Frag/ des 3. Hundert.
geben kan: Jm übrigen alles durch deuten zue-
gehet/ weil man nicht allwegen zum schreiben die
Zeit hat.

Die 57. Frag.
Was hat man bey dem Hertzen
zu bedencken?

DAs Hertz ist eine Brunn-
quell des Lebens/ und aller Natürli-
chen Hitz/ in allen Thieren mitten in den
Leib gesetzt/ daß es das Blut erwärme/ durch den
gantzen Leib ausbraite/ und damit das Leben er-
halte. Wendet seine[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt] Spitz etwas gegen dem Lin-
cken Dütlein/ welches dann dem gemeinen Mann
Ursach gibt zu glauben/ es lige das Hertz in der
Lincken Seiten. Es lebt am ersten/ und stirbt am
lezten ab. Es entspringen darinn die Lebendige
Geister/ oder Spiritus Vitales, welche daßelbe in
unabläßiger Bewegung erhalten/ dergestalt/ daß
es auch aus dem Leib genommen/ mehrmals zap-
pelt/ und sich beweget. Mit disem bewegen/ und
von disem Ort/ theilt es darnach die Pulßadern/
die Bewegung/ famt dem Leben durch den gantzen
Cörper. Jn disem Hertzen ist auch der Sitz aller
gemütlichen Bewegungen/ als/ Freud/ Leid/
Trauren/ Forcht/ Sorg/ Kümmernus/ Hofnung/
Liebe/ Haß/ Zorn/ Neid/ Mitleiden/ Erbarmung/
und dergleichen. Das Hertz hat auch ob seiner Hö-
hin etwas Feiste/ welche von der Natur darzue

ver-

Die 57. Frag/ des 3. Hundert.
geben kan: Jm uͤbrigen alles durch deuten zue-
gehet/ weil man nicht allwegen zum ſchreiben die
Zeit hat.

Die 57. Frag.
Was hat man bey dem Hertzen
zu bedencken?

DAs Hertz iſt eine Brunn-
quell des Lebens/ und aller Natuͤrli-
chen Hitz/ in allen Thieren mitten in den
Leib geſetzt/ daß es das Blut erwaͤrme/ durch den
gantzen Leib ausbraite/ und damit das Leben er-
halte. Wendet ſeine[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt] Spitz etwas gegen dem Lin-
cken Duͤtlein/ welches dann dem gemeinen Mann
Urſach gibt zu glauben/ es lige das Hertz in der
Lincken Seiten. Es lebt am erſten/ und ſtirbt am
lezten ab. Es entſpringen darinn die Lebendige
Geiſter/ oder Spiritus Vitales, welche daßelbe in
unablaͤßiger Bewegung erhalten/ dergeſtalt/ daß
es auch aus dem Leib genommen/ mehrmals zap-
pelt/ und ſich beweget. Mit diſem bewegen/ und
von diſem Ort/ theilt es darnach die Pulßadern/
die Bewegung/ famt dem Leben durch den gantzen
Coͤrper. Jn diſem Hertzen iſt auch der Sitz aller
gemuͤtlichen Bewegungen/ als/ Freud/ Leid/
Trauren/ Forcht/ Sorg/ Kuͤmmernus/ Hofnung/
Liebe/ Haß/ Zorn/ Neid/ Mitleiden/ Erbarmung/
und dergleichen. Das Hertz hat auch ob ſeiner Hoͤ-
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[268/0292] Die 57. Frag/ des 3. Hundert. geben kan: Jm uͤbrigen alles durch deuten zue- gehet/ weil man nicht allwegen zum ſchreiben die Zeit hat. Die 57. Frag. Was hat man bey dem Hertzen zu bedencken? DAs Hertz iſt eine Brunn- quell des Lebens/ und aller Natuͤrli- chen Hitz/ in allen Thieren mitten in den Leib geſetzt/ daß es das Blut erwaͤrme/ durch den gantzen Leib ausbraite/ und damit das Leben er- halte. Wendet ſeine_ Spitz etwas gegen dem Lin- cken Duͤtlein/ welches dann dem gemeinen Mann Urſach gibt zu glauben/ es lige das Hertz in der Lincken Seiten. Es lebt am erſten/ und ſtirbt am lezten ab. Es entſpringen darinn die Lebendige Geiſter/ oder Spiritus Vitales, welche daßelbe in unablaͤßiger Bewegung erhalten/ dergeſtalt/ daß es auch aus dem Leib genommen/ mehrmals zap- pelt/ und ſich beweget. Mit diſem bewegen/ und von diſem Ort/ theilt es darnach die Pulßadern/ die Bewegung/ famt dem Leben durch den gantzen Coͤrper. Jn diſem Hertzen iſt auch der Sitz aller gemuͤtlichen Bewegungen/ als/ Freud/ Leid/ Trauren/ Forcht/ Sorg/ Kuͤmmernus/ Hofnung/ Liebe/ Haß/ Zorn/ Neid/ Mitleiden/ Erbarmung/ und dergleichen. Das Hertz hat auch ob ſeiner Hoͤ- hin etwas Feiſte/ welche von der Natur darzue ver-

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/292>, abgerufen am 21.12.2024.