Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die XXXVII. Frag. auch/ wann die Sach/ davon sie handeln/ viel an-trifft/ zwar nicht vor sich/ und ohne Mittel/ son- dern weil die Obrigkeit/ so solche aus der Macht/ die sie von GOtt/ gesetzt hat/ verachtet/ ihr nicht Gehorsam geleistet/ und also GOtt/ und seiner Ordnung/ widerstrebet wird. Wann aber ein Ge- sätz geringfügig ist/ und desselben Ubertrettung weder zu Verachtung der Obrigkeit/ oder Gottes des HErrn/ gereichet/ so kan deswegen keine Obli- gation in dem Gewissen entstehen. Die XXXVII. Frag. Was haltest du vom Jagen? Und stehet auch solches einem Fürsten wol an? ES ist das Jagen ein gar gu- Andere/
Die XXXVII. Frag. auch/ wann die Sach/ davon ſie handeln/ viel an-trifft/ zwar nicht vor ſich/ und ohne Mittel/ ſon- dern weil die Obrigkeit/ ſo ſolche aus der Macht/ die ſie von GOtt/ geſetzt hat/ verachtet/ ihr nicht Gehorſam geleiſtet/ und alſo GOtt/ und ſeiner Ordnung/ widerſtrebet wird. Wann aber ein Ge- ſaͤtz geringfuͤgig iſt/ und deſſelben Ubertrettung weder zu Verachtung der Obrigkeit/ oder Gottes des HErrn/ gereichet/ ſo kan deswegen keine Obli- gation in dem Gewiſſen entſtehen. Die XXXVII. Frag. Was halteſt du vom Jagen? Und ſtehet auch ſolches einem Fuͤrſten wol an? ES iſt das Jagen ein gar gu- Andere/
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Die XXXVII. Frag.
auch/ wann die Sach/ davon ſie handeln/ viel an-
trifft/ zwar nicht vor ſich/ und ohne Mittel/ ſon-
dern weil die Obrigkeit/ ſo ſolche aus der Macht/
die ſie von GOtt/ geſetzt hat/ verachtet/ ihr nicht
Gehorſam geleiſtet/ und alſo GOtt/ und ſeiner
Ordnung/ widerſtrebet wird. Wann aber ein Ge-
ſaͤtz geringfuͤgig iſt/ und deſſelben Ubertrettung
weder zu Verachtung der Obrigkeit/ oder Gottes
des HErrn/ gereichet/ ſo kan deswegen keine Obli-
gation in dem Gewiſſen entſtehen.
Die XXXVII. Frag.
Was halteſt du vom Jagen? Und
ſtehet auch ſolches einem Fuͤrſten
wol an?
ES iſt das Jagen ein gar gu-
te/ und geſunde Ubung/ dardurch der
Leib ſtaͤrcker/ und das Gemuͤt tapfferer
gemacht wird/ und da allerley kriegeriſche Sachen
vorkommen. Dann man im Jagen lauffen/ reu-
ten/ die wildeſte Thier ausſpuͤren/ und zu Boden
faͤllen/ lernet; und weder vom Schweiß/ oder der
Hitz/ noch von Kaͤlte/ Hunger/ und Durſt abge-
mattet wird/ oder doch nicht abgemattet werden
ſoll: alſo/ daß es ein rechter Kampff-Platz/ auff
welchem die Fuͤrſten/ und der Adel/ des Kriegs
gewohnen koͤnnen. Und weil das Jagen ein ſo A-
deliches/ und gantz luſtiges Exercitium, deme Koͤ-
nig/ Fuͤrſten/ Graven/ Freyherren/ Edelleut/ und
Andere/
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