Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die XXXV. Frag. Catholischen Glaubens/ und der Kirchen-Zuchtgehörig/ hinzugethan worden seyn: Welche alle/ vom Iustiniano, die Krafft eines Gesätzes bekom- men haben/ in Novella 131. Die hernach vom Gra- tiano, einem Bononiensischen Mönch/ zu S. Pro- culo, im Jahr Christi 1108. von neuem zusam- men getragen worden/ und den Namen Decreti bekommen haben. Sihe Bonaventuram Cottam de Gothis, Colleg. Iur. Imperial. disquisit. 1. th. 53. Und thue insonderheit darzu/ was Cunradus Rittershu- sius JC. de differentiis Juris Civilis, & Canonici, seu Pontificii, gleich im Eingang/ solches Tra- ctacts/ hievon schreibet. Die XXXV. Frag. Seyn die geschriebne Gesätz noht- wendig? Und muß dann alles in den Ge- sätzen begriffen seyn/ also/ daß nichts des Regen- ten Urtheil/ und freyen Willen/ zu überlassen? WAs das Erste anbetrifft/ so wird
Die XXXV. Frag. Catholiſchen Glaubens/ und der Kirchen-Zuchtgehoͤrig/ hinzugethan worden ſeyn: Welche alle/ vom Iuſtiniano, die Krafft eines Geſaͤtzes bekom- men haben/ in Novella 131. Die hernach vom Gra- tiano, einem Bononienſiſchen Moͤnch/ zu S. Pro- culo, im Jahr Chriſti 1108. von neuem zuſam- men getragen worden/ und den Namen Decreti bekommen haben. Sihe Bonaventuram Cottam de Gothis, Colleg. Iur. Imperial. diſquiſit. 1. th. 53. Und thue inſonderheit darzu/ was Cunradus Rittershu- ſius JC. de differentiis Juris Civilis, & Canonici, ſeu Pontificii, gleich im Eingang/ ſolches Tra- ctacts/ hievon ſchreibet. Die XXXV. Frag. Seyn die geſchriebne Geſaͤtz noht- wendig? Und muß dann alles in den Ge- ſaͤtzen begriffen ſeyn/ alſo/ daß nichts des Regen- ten Urtheil/ und freyen Willen/ zu uͤberlaſſen? WAs das Erſte anbetrifft/ ſo wird
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Die XXXV. Frag.
Catholiſchen Glaubens/ und der Kirchen-Zucht
gehoͤrig/ hinzugethan worden ſeyn: Welche alle/
vom Iuſtiniano, die Krafft eines Geſaͤtzes bekom-
men haben/ in Novella 131. Die hernach vom Gra-
tiano, einem Bononienſiſchen Moͤnch/ zu S. Pro-
culo, im Jahr Chriſti 1108. von neuem zuſam-
men getragen worden/ und den Namen Decreti
bekommen haben. Sihe Bonaventuram Cottam de
Gothis, Colleg. Iur. Imperial. diſquiſit. 1. th. 53. Und
thue inſonderheit darzu/ was Cunradus Rittershu-
ſius JC. de differentiis Juris Civilis, & Canonici,
ſeu Pontificii, gleich im Eingang/ ſolches Tra-
ctacts/ hievon ſchreibet.
Die XXXV. Frag.
Seyn die geſchriebne Geſaͤtz noht-
wendig? Und muß dann alles in den Ge-
ſaͤtzen begriffen ſeyn/ alſo/ daß nichts des Regen-
ten Urtheil/ und freyen Willen/ zu
uͤberlaſſen?
WAs das Erſte anbetrifft/ ſo
werden die Geſaͤtze Mauren/ und Boll-
werck/ der Burgerlichen Einigkeit heiſ-
ſen/ alſo/ daß unſere Vor-Eltern das Geſaͤtz einer
Stadt Seel/ und Geiſt/ billich genant haben. Der
von zweiffelhafftigen Sachen Raht gibet/ muß
von Haß/ Freundſchafft/ Zorn/ Barmhertzigkeit/
und andern dergleichen Zuneigungen/ frey ſeyn.
Dann wo dieſelbe vor den Augen umgehen/ ſo
wird
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