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Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

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Die XXXIV. Frag.
und entziehen; welches beydes/ wann es geschicht/
man ehrlich leben thut. Daher seyn die 3. Rechts-
Gebot; Ehrlich leben; ein andern nicht beleidi-
gen/ oder beschädigen; und einem jeden das Sei-
nige geben. Sihe Henr. Velstenium disput. Eth. 12.
qu.
4.

Was/ fürs Ander/ das Geistliche Recht/ oder
Ius Canonicum, anbelangt/ so hält man darfür/
daß es vornemlich aus der Apostel Traditioni-
bus
seinen Ursprung habe/ c. Ecclesiasticarum dist.
11. weii es das Altum Canones, das ist/ Regulas,
genant/ nicht unfüglich das Regularische/ sonsten
aber von dem Käiserlichen abgesondertes Recht/
kan genant werden. Den Namen der Gesätze ha-
ben sie solchen Regeln/ oder Canonibus, nicht geben
wollen/ da mit sie nicht das Ansehen hätten/ als
wolten sie das Römische Reich/ in dem Weltli-
chen/ auffheben/ oder in etwas unrühig machen:
dieweil sie den zeitlichen Verordnungen nichts be-
nehmen/ sondern nur denselben Folg leisten/ wann
sie nicht wider die Göttliche/ und Evangelische
Ordnungen seyn. Und eben diese folgende Tradi-
tiones
hat folgends/ nach den Zeiten des Käisers
Constantini Magni, die Kirch/ von den 4. Conciliis,
oder Haubt-Versamlungen der Geistlichen/ als
dem Nicenischen/ Constantinopolitanischen/ E-
phesinischen/ und Chalcedonensischen/ angenom-
men; wiewol auch andere Canones, in denselben
Consiliis, von den Vättern/ zu Erhaltung des Ca-

tholi-

Die XXXIV. Frag.
und entziehen; welches beydes/ wann es geſchicht/
man ehrlich leben thut. Daher ſeyn die 3. Rechts-
Gebot; Ehrlich leben; ein andern nicht beleidi-
gen/ oder beſchaͤdigen; und einem jeden das Sei-
nige geben. Sihe Henr. Velſtenium diſput. Eth. 12.
qu.
4.

Was/ fuͤrs Ander/ das Geiſtliche Recht/ oder
Ius Canonicum, anbelangt/ ſo haͤlt man darfuͤr/
daß es vornemlich aus der Apoſtel Traditioni-
bus
ſeinen Urſprung habe/ c. Eccleſiaſticarum diſt.
11. weii es das Altum Canones, das iſt/ Regulas,
genant/ nicht unfuͤglich das Regulariſche/ ſonſten
aber von dem Kaͤiſerlichen abgeſondertes Recht/
kan genant werden. Den Namen der Geſaͤtze ha-
ben ſie ſolchen Regeln/ oder Canonibus, nicht geben
wollen/ da mit ſie nicht das Anſehen haͤtten/ als
wolten ſie das Roͤmiſche Reich/ in dem Weltli-
chen/ auffheben/ oder in etwas unruͤhig machen:
dieweil ſie den zeitlichen Verordnungen nichts be-
nehmen/ ſondern nur denſelben Folg leiſten/ wann
ſie nicht wider die Goͤttliche/ und Evangeliſche
Ordnungen ſeyn. Und eben dieſe folgende Tradi-
tiones
hat folgends/ nach den Zeiten des Kaͤiſers
Conſtantini Magni, die Kirch/ von den 4. Conciliis,
oder Haubt-Verſamlungen der Geiſtlichen/ als
dem Niceniſchen/ Conſtantinopolitaniſchen/ E-
pheſiniſchen/ und Chalcedonenſiſchen/ angenom-
men; wiewol auch andere Canones, in denſelben
Conſiliis, von den Vaͤttern/ zu Erhaltung des Ca-

tholi-
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[122/0150] Die XXXIV. Frag. und entziehen; welches beydes/ wann es geſchicht/ man ehrlich leben thut. Daher ſeyn die 3. Rechts- Gebot; Ehrlich leben; ein andern nicht beleidi- gen/ oder beſchaͤdigen; und einem jeden das Sei- nige geben. Sihe Henr. Velſtenium diſput. Eth. 12. qu. 4. Was/ fuͤrs Ander/ das Geiſtliche Recht/ oder Ius Canonicum, anbelangt/ ſo haͤlt man darfuͤr/ daß es vornemlich aus der Apoſtel Traditioni- bus ſeinen Urſprung habe/ c. Eccleſiaſticarum diſt. 11. weii es das Altum Canones, das iſt/ Regulas, genant/ nicht unfuͤglich das Regulariſche/ ſonſten aber von dem Kaͤiſerlichen abgeſondertes Recht/ kan genant werden. Den Namen der Geſaͤtze ha- ben ſie ſolchen Regeln/ oder Canonibus, nicht geben wollen/ da mit ſie nicht das Anſehen haͤtten/ als wolten ſie das Roͤmiſche Reich/ in dem Weltli- chen/ auffheben/ oder in etwas unruͤhig machen: dieweil ſie den zeitlichen Verordnungen nichts be- nehmen/ ſondern nur denſelben Folg leiſten/ wann ſie nicht wider die Goͤttliche/ und Evangeliſche Ordnungen ſeyn. Und eben dieſe folgende Tradi- tiones hat folgends/ nach den Zeiten des Kaͤiſers Conſtantini Magni, die Kirch/ von den 4. Conciliis, oder Haubt-Verſamlungen der Geiſtlichen/ als dem Niceniſchen/ Conſtantinopolitaniſchen/ E- pheſiniſchen/ und Chalcedonenſiſchen/ angenom- men; wiewol auch andere Canones, in denſelben Conſiliis, von den Vaͤttern/ zu Erhaltung des Ca- tholi-

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/150>, abgerufen am 24.11.2024.