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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754.

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III. Theil 1. Abth. 5. Hauptstück.
§. 917.
Von der
Erlan-
gung des
Erb-
rechts u.
der Erb-
schaft.

Daher erhellet sogleich, daß, weil der Er-
be mit dem Verstorbenen in Ansehung der hin-
terlassenen Güter als eine Person anzusehen
(§. 916.), in ihm alles Recht des Ver-
storbenen und alle Verbindlichkeit des-
selben fortdauren.
Weil die Ueberneh-
mung der Erbschaft eine Annehmung des Erb-
rechts ist (§. cit. 316.); so wird durch die
Antretung der Erbschaft, oder durch
die Anmassung derselben das Erbrecht,
und mit ihm zugleich das allgemeine
Eigenthum (§. 916.), durch die Be-
sitznehmung aber die Erbschaft erhal-
ten
(§. 200.).

§. 918.
Was zur
Erbschaft
gehört.

Daher erhellet ferner, daß zur Erb-
schaft alle körperliche so wohl beweg-
liche, als unbewegliche Sachen gehö-
ren, es mag sie entweder der Verstor-
bene, oder ein anderer in seiner Gewalt
haben, auch alle ausstehende Schul-
den und alle Rechte, sie mögen be-
schaffen seyn wie sie wollen, die per-
sönlichen allein ausgenommen (§. 400.);
andern aber zugehörige Sachen,
als
welche des Verstorbenen nicht gewesen sind
(§. 207.), und die man dem Eigenthums-
herrn wiedergeben muß (§. 261.), zur Erb-
schaft nicht gehören; und die Schul-
den, welche der Verstorbene hinterlas-
sen, davon müssen abgezogen werden.

§. 919.
III. Theil 1. Abth. 5. Hauptſtuͤck.
§. 917.
Von der
Erlan-
gung des
Erb-
rechts u.
der Erb-
ſchaft.

Daher erhellet ſogleich, daß, weil der Er-
be mit dem Verſtorbenen in Anſehung der hin-
terlaſſenen Guͤter als eine Perſon anzuſehen
(§. 916.), in ihm alles Recht des Ver-
ſtorbenen und alle Verbindlichkeit deſ-
ſelben fortdauren.
Weil die Ueberneh-
mung der Erbſchaft eine Annehmung des Erb-
rechts iſt (§. cit. 316.); ſo wird durch die
Antretung der Erbſchaft, oder durch
die Anmaſſung derſelben das Erbrecht,
und mit ihm zugleich das allgemeine
Eigenthum (§. 916.), durch die Be-
ſitznehmung aber die Erbſchaft erhal-
ten
(§. 200.).

§. 918.
Was zur
Eꝛbſchaft
gehoͤrt.

Daher erhellet ferner, daß zur Erb-
ſchaft alle koͤrperliche ſo wohl beweg-
liche, als unbewegliche Sachen gehoͤ-
ren, es mag ſie entweder der Verſtor-
bene, oder ein anderer in ſeiner Gewalt
haben, auch alle ausſtehende Schul-
den und alle Rechte, ſie moͤgen be-
ſchaffen ſeyn wie ſie wollen, die per-
ſoͤnlichen allein ausgenommen (§. 400.);
andern aber zugehoͤrige Sachen,
als
welche des Verſtorbenen nicht geweſen ſind
(§. 207.), und die man dem Eigenthums-
herrn wiedergeben muß (§. 261.), zur Erb-
ſchaft nicht gehoͤren; und die Schul-
den, welche der Verſtorbene hinterlaſ-
ſen, davon muͤſſen abgezogen werden.

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[666/0702] III. Theil 1. Abth. 5. Hauptſtuͤck. §. 917. Daher erhellet ſogleich, daß, weil der Er- be mit dem Verſtorbenen in Anſehung der hin- terlaſſenen Guͤter als eine Perſon anzuſehen (§. 916.), in ihm alles Recht des Ver- ſtorbenen und alle Verbindlichkeit deſ- ſelben fortdauren. Weil die Ueberneh- mung der Erbſchaft eine Annehmung des Erb- rechts iſt (§. cit. 316.); ſo wird durch die Antretung der Erbſchaft, oder durch die Anmaſſung derſelben das Erbrecht, und mit ihm zugleich das allgemeine Eigenthum (§. 916.), durch die Be- ſitznehmung aber die Erbſchaft erhal- ten (§. 200.). §. 918. Daher erhellet ferner, daß zur Erb- ſchaft alle koͤrperliche ſo wohl beweg- liche, als unbewegliche Sachen gehoͤ- ren, es mag ſie entweder der Verſtor- bene, oder ein anderer in ſeiner Gewalt haben, auch alle ausſtehende Schul- den und alle Rechte, ſie moͤgen be- ſchaffen ſeyn wie ſie wollen, die per- ſoͤnlichen allein ausgenommen (§. 400.); andern aber zugehoͤrige Sachen, als welche des Verſtorbenen nicht geweſen ſind (§. 207.), und die man dem Eigenthums- herrn wiedergeben muß (§. 261.), zur Erb- ſchaft nicht gehoͤren; und die Schul- den, welche der Verſtorbene hinterlaſ- ſen, davon muͤſſen abgezogen werden. §. 919.

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 666. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/702>, abgerufen am 21.11.2024.