Commandanten gleichkam, der aber wunderbarer Weise bis zur Auflösung der Flotte in Dienst blieb, wenn er auch das Com- mando der "Eckernförde" verlor.
Auflösung.
Das bange Vorgefühl von dem bevorstehenden Ende der deutschen Flotte, das sich allen innerhalb derselben Stehenden unwillkürlich schon bei dem Ausgange des Jahres 1850 aufdrängte, war leider ein berechtigtes. Wenngleich die endgültige schmach- volle Thatsache der öffentlichen Versteigerung der nationalen Schöpfung sich noch fast 11/2 Jahre hinzögerte, so gleich diese ganze Zeit doch nur einer beständigen Agonie für die Betheiligten.
Es wurden zwar verschiedene Versuche gemacht, die Flotte für Deutschland zu erhalten, aber sie scheiterten sämmtlich an den zerfahrenen politischen Verhältnissen und namentlich an dem Ringen der beiden Großmächte Preußen und Oesterreich um die Oberherrschaft.
Nachdem der deutsche Bund wiederhergestellt und seit Mai 1851 die Bundesversammlung sowol von Preußen und der Union, wie von Oesterreich für einen Theil seiner Länder beschickt war, beschäftigte man sich in ihr auch mit der Zukunft der deutschen Flotte und suchte eine Form für ihre sichere Existenz zu finden.
Eine Reihe der deutschen Mittel- und Kleinstaaten meinte es aufrichtig gut mit der Marine und trat ohne Hinterge- danken für sie als eine allgemeine deutsche Institution ein, aber ohne Erfolg. Die Lage der Bundesverhältnisse war eine derartige, das politische Band der Bundesmitglieder so locker und die Aussicht auf seine größere Befestigung und Einheit eine so geringe, daß von der Idee einer dem Bunde als solchem ge- hörigen, durch Matricularbeiträge zu unterhaltenden und dem
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Die deutſche Marine 1848—1852
Commandanten gleichkam, der aber wunderbarer Weiſe bis zur Auflöſung der Flotte in Dienſt blieb, wenn er auch das Com- mando der „Eckernförde“ verlor.
Auflöſung.
Das bange Vorgefühl von dem bevorſtehenden Ende der deutſchen Flotte, das ſich allen innerhalb derſelben Stehenden unwillkürlich ſchon bei dem Ausgange des Jahres 1850 aufdrängte, war leider ein berechtigtes. Wenngleich die endgültige ſchmach- volle Thatſache der öffentlichen Verſteigerung der nationalen Schöpfung ſich noch faſt 1½ Jahre hinzögerte, ſo gleich dieſe ganze Zeit doch nur einer beſtändigen Agonie für die Betheiligten.
Es wurden zwar verſchiedene Verſuche gemacht, die Flotte für Deutſchland zu erhalten, aber ſie ſcheiterten ſämmtlich an den zerfahrenen politiſchen Verhältniſſen und namentlich an dem Ringen der beiden Großmächte Preußen und Oeſterreich um die Oberherrſchaft.
Nachdem der deutſche Bund wiederhergeſtellt und ſeit Mai 1851 die Bundesverſammlung ſowol von Preußen und der Union, wie von Oeſterreich für einen Theil ſeiner Länder beſchickt war, beſchäftigte man ſich in ihr auch mit der Zukunft der deutſchen Flotte und ſuchte eine Form für ihre ſichere Exiſtenz zu finden.
Eine Reihe der deutſchen Mittel- und Kleinſtaaten meinte es aufrichtig gut mit der Marine und trat ohne Hinterge- danken für ſie als eine allgemeine deutſche Inſtitution ein, aber ohne Erfolg. Die Lage der Bundesverhältniſſe war eine derartige, das politiſche Band der Bundesmitglieder ſo locker und die Ausſicht auf ſeine größere Befeſtigung und Einheit eine ſo geringe, daß von der Idee einer dem Bunde als ſolchem ge- hörigen, durch Matricularbeiträge zu unterhaltenden und dem
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Die deutſche Marine 1848—1852
Commandanten gleichkam, der aber wunderbarer Weiſe bis zur
Auflöſung der Flotte in Dienſt blieb, wenn er auch das Com-
mando der „Eckernförde“ verlor.
Auflöſung.
Das bange Vorgefühl von dem bevorſtehenden Ende der
deutſchen Flotte, das ſich allen innerhalb derſelben Stehenden
unwillkürlich ſchon bei dem Ausgange des Jahres 1850 aufdrängte,
war leider ein berechtigtes. Wenngleich die endgültige ſchmach-
volle Thatſache der öffentlichen Verſteigerung der nationalen
Schöpfung ſich noch faſt 1½ Jahre hinzögerte, ſo gleich dieſe
ganze Zeit doch nur einer beſtändigen Agonie für die Betheiligten.
Es wurden zwar verſchiedene Verſuche gemacht, die Flotte
für Deutſchland zu erhalten, aber ſie ſcheiterten ſämmtlich an
den zerfahrenen politiſchen Verhältniſſen und namentlich an dem
Ringen der beiden Großmächte Preußen und Oeſterreich um die
Oberherrſchaft.
Nachdem der deutſche Bund wiederhergeſtellt und ſeit Mai
1851 die Bundesverſammlung ſowol von Preußen und der Union,
wie von Oeſterreich für einen Theil ſeiner Länder beſchickt war,
beſchäftigte man ſich in ihr auch mit der Zukunft der deutſchen
Flotte und ſuchte eine Form für ihre ſichere Exiſtenz zu finden.
Eine Reihe der deutſchen Mittel- und Kleinſtaaten meinte
es aufrichtig gut mit der Marine und trat ohne Hinterge-
danken für ſie als eine allgemeine deutſche Inſtitution ein,
aber ohne Erfolg. Die Lage der Bundesverhältniſſe war eine
derartige, das politiſche Band der Bundesmitglieder ſo locker
und die Ausſicht auf ſeine größere Befeſtigung und Einheit eine
ſo geringe, daß von der Idee einer dem Bunde als ſolchem ge-
hörigen, durch Matricularbeiträge zu unterhaltenden und dem
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Werner, Reinhold von: Erinnerungen und Bilder aus dem Seeleben. Berlin, 1880, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/werner_seeleben_1880/223>, abgerufen am 03.03.2025.
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