Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.Anderer Handlung Vierzehender Auffzug. Mischmasch des Artztes lustiger Diener. Die vorigen. Mischm. Glück zu ihr Herren Qvacksal- ber. Sec. Guter Freund/ verschonet mich mit dem Titul/ ich bin zwar den Qvacksal- bern von Hertzen gut/ wenn sie fein fleißig in meinen Keller kommen/ aber der Nahme steht mir nicht an. Mischm. So mag der Herr heissen/ wie er will/ doch Glück zu/ ihr Herren Qvack- salber. Affl. Ach laßt mich unvexiret. Simpl. Und redet nicht zu laut/ es ist ohn- dem kein Zunahme in der Welt/ den ich von meiner Frau nicht einfressen muß: Sol ich noch unschuldiger Weise ein Qvacksalber heissen/ ach so kräncke ich mir noch heute zehn Wochen vom Le- ben ab. Mischm. Herr Wirth/ ich ruffe ihn zum Zeu- H h 2
Anderer Handlung Vierzehender Auffzug. Miſchmaſch des Artztes luſtiger Diener. Die vorigen. Miſchm. Gluͤck zu ihr Herren Qvackſal- ber. Sec. Guter Freund/ verſchonet mich mit dem Titul/ ich bin zwar den Qvackſal- bern von Hertzen gut/ wenn ſie fein fleißig in meinen Keller kommen/ aber der Nahme ſteht mir nicht an. Miſchm. So mag der Herr heiſſen/ wie er will/ doch Gluͤck zu/ ihr Herren Qvack- ſalber. Affl. Ach laßt mich unvexiret. Simpl. Und redet nicht zu laut/ es iſt ohn- dem kein Zunahme in der Welt/ den ich von meiner Frau nicht einfreſſen muß: Sol ich noch unſchuldiger Weiſe ein Qvackſalber heiſſen/ ach ſo kraͤncke ich mir noch heute zehn Wochen vom Le- ben ab. Miſchm. Herr Wirth/ ich ruffe ihn zum Zeu- H h 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0885" n="717"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anderer Handlung<lb/> Vierzehender Auffzug.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#aq">Miſchmaſch</hi> <hi rendition="#fr">des Artztes luſtiger<lb/> Diener.<lb/> Die vorigen.</hi> </stage><lb/> <sp who="#MIS"> <speaker>Miſchm.</speaker> <p>Gluͤck zu ihr Herren Qvackſal-<lb/> ber.</p> </sp><lb/> <sp who="#SEC"> <speaker>Sec.</speaker> <p>Guter Freund/ verſchonet mich mit<lb/> dem Titul/ ich bin zwar den Qvackſal-<lb/> bern von Hertzen gut/ wenn ſie fein<lb/> fleißig in meinen Keller kommen/ aber<lb/> der Nahme ſteht mir nicht an.</p> </sp><lb/> <sp who="#MIS"> <speaker>Miſchm.</speaker> <p>So mag der Herr heiſſen/ wie er<lb/> will/ doch Gluͤck zu/ ihr Herren Qvack-<lb/> ſalber.</p> </sp><lb/> <sp who="#AFF"> <speaker>Affl.</speaker> <p>Ach laßt mich unvexiret.</p> </sp><lb/> <sp who="#SIM"> <speaker>Simpl.</speaker> <p>Und redet nicht zu laut/ es iſt ohn-<lb/> dem kein Zunahme in der Welt/ den ich<lb/> von meiner Frau nicht einfreſſen muß:<lb/> Sol ich noch unſchuldiger Weiſe ein<lb/> Qvackſalber heiſſen/ ach ſo kraͤncke ich<lb/> mir noch heute zehn Wochen vom Le-<lb/> ben ab.</p> </sp><lb/> <sp who="#MIS"> <speaker>Miſchm.</speaker> <p>Herr Wirth/ ich ruffe ihn zum<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H h 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Zeu-</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [717/0885]
Anderer Handlung
Vierzehender Auffzug.
Miſchmaſch des Artztes luſtiger
Diener.
Die vorigen.
Miſchm. Gluͤck zu ihr Herren Qvackſal-
ber.
Sec. Guter Freund/ verſchonet mich mit
dem Titul/ ich bin zwar den Qvackſal-
bern von Hertzen gut/ wenn ſie fein
fleißig in meinen Keller kommen/ aber
der Nahme ſteht mir nicht an.
Miſchm. So mag der Herr heiſſen/ wie er
will/ doch Gluͤck zu/ ihr Herren Qvack-
ſalber.
Affl. Ach laßt mich unvexiret.
Simpl. Und redet nicht zu laut/ es iſt ohn-
dem kein Zunahme in der Welt/ den ich
von meiner Frau nicht einfreſſen muß:
Sol ich noch unſchuldiger Weiſe ein
Qvackſalber heiſſen/ ach ſo kraͤncke ich
mir noch heute zehn Wochen vom Le-
ben ab.
Miſchm. Herr Wirth/ ich ruffe ihn zum
Zeu-
H h 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |