Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite
Christ. Jch seh es auch davor an/ drum
werden wir es immer bleiben lassen.
Cat. So muß ichs doch angreiffen. (Die
Weiber wollen es angreiffen/ die
Männer halten sie zurücke/ und
bitten vortrefflich Pantagruel kömmt
darzwischen und macht das Ler-
men grösser.)
Dritter Handlung
Zehender Auffzug.
Die vorigen.
Pantagruel ein lustiger Diener.
Pant. Jhr lieben Sauff-Cameraden/ was
macht ihr für ein Unglück auff der Gas-
sen? Jch will nicht hoffen/ daß ein un-
ruhiger Geist der ehlichen Liebe den
Halß brechen will.
Bl. Ach nein/ die ehliche Liebe hat mich ge-
zwungen/ daß ich der Frauen bald den
Arm ausgerissen habe.
Christ. Und mich hat sie gezwungen/ daß
der rechte Arm bey meiner Frauen um
eine Spanne länger ist/ als der lincke.

Cat.
U 5
Chriſt. Jch ſeh es auch davor an/ drum
werden wir es immer bleiben laſſen.
Cat. So muß ichs doch angreiffen. (Die
Weiber wollen es angreiffen/ die
Maͤnner halten ſie zuruͤcke/ und
bitten vortrefflich Pantagruel koͤm̃t
darzwiſchen und macht das Ler-
men groͤſſer.)
Dritter Handlung
Zehender Auffzug.
Die vorigen.
Pantagruel ein luſtiger Diener.
Pant. Jhr lieben Sauff-Cameraden/ was
macht ihr fuͤr ein Ungluͤck auff der Gaſ-
ſen? Jch will nicht hoffen/ daß ein un-
ruhiger Geiſt der ehlichen Liebe den
Halß brechen will.
Bl. Ach nein/ die ehliche Liebe hat mich ge-
zwungen/ daß ich der Frauen bald den
Arm ausgeriſſen habe.
Chriſt. Und mich hat ſie gezwungen/ daß
der rechte Arm bey meiner Frauen um
eine Spanne laͤnger iſt/ als der lincke.

Cat.
U 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0627" n="461"/>
          <sp who="#CHR">
            <speaker>Chri&#x017F;t.</speaker>
            <p>Jch &#x017F;eh es auch davor an/ drum<lb/>
werden wir es immer bleiben la&#x017F;&#x017F;en.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CAT">
            <speaker>Cat.</speaker>
            <p>So muß ichs doch angreiffen.</p>
            <stage>(Die<lb/>
Weiber wollen es angreiffen/ die<lb/>
Ma&#x0364;nner halten &#x017F;ie zuru&#x0364;cke/ und<lb/>
bitten vortrefflich <hi rendition="#aq">Pantagruel</hi> ko&#x0364;m&#x0303;t<lb/>
darzwi&#x017F;chen und macht das Ler-<lb/>
men gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er.)</stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dritter Handlung<lb/>
Zehender Auffzug.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#fr">Die vorigen.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Pantagruel</hi> <hi rendition="#fr">ein lu&#x017F;tiger Diener.</hi><lb/>
          </stage>
          <sp who="#PANT">
            <speaker>Pant.</speaker>
            <p>Jhr lieben Sauff-Cameraden/ was<lb/>
macht ihr fu&#x0364;r ein Unglu&#x0364;ck auff der Ga&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en? Jch will nicht hoffen/ daß ein un-<lb/>
ruhiger Gei&#x017F;t der ehlichen Liebe den<lb/>
Halß brechen will.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BLA">
            <speaker>Bl.</speaker>
            <p>Ach nein/ die ehliche Liebe hat mich ge-<lb/>
zwungen/ daß ich der Frauen bald den<lb/>
Arm ausgeri&#x017F;&#x017F;en habe.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CHR">
            <speaker>Chri&#x017F;t.</speaker>
            <p>Und mich hat &#x017F;ie gezwungen/ daß<lb/>
der rechte Arm bey meiner Frauen um<lb/>
eine Spanne la&#x0364;nger i&#x017F;t/ als der lincke.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">U 5</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Cat.</hi> </fw>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[461/0627] Chriſt. Jch ſeh es auch davor an/ drum werden wir es immer bleiben laſſen. Cat. So muß ichs doch angreiffen. (Die Weiber wollen es angreiffen/ die Maͤnner halten ſie zuruͤcke/ und bitten vortrefflich Pantagruel koͤm̃t darzwiſchen und macht das Ler- men groͤſſer.) Dritter Handlung Zehender Auffzug. Die vorigen. Pantagruel ein luſtiger Diener. Pant. Jhr lieben Sauff-Cameraden/ was macht ihr fuͤr ein Ungluͤck auff der Gaſ- ſen? Jch will nicht hoffen/ daß ein un- ruhiger Geiſt der ehlichen Liebe den Halß brechen will. Bl. Ach nein/ die ehliche Liebe hat mich ge- zwungen/ daß ich der Frauen bald den Arm ausgeriſſen habe. Chriſt. Und mich hat ſie gezwungen/ daß der rechte Arm bey meiner Frauen um eine Spanne laͤnger iſt/ als der lincke. Cat. U 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/627
Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/627>, abgerufen am 21.11.2024.