Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693. Thir. Es ahnet mir was: Es mag nun meinen oder der Meinigen Tod bedeu- ten/ so besorge ich doch/ das Unglück wird mir nahe genug kommen. Ahas. Sie fürchte sich nicht: Ehe sie dem geringsten Unglücke soll unterworffen seyn/ ehe will ich die Pfeile mit meiner blossen Brust aufffangen. Thir. Vielleicht sterben wir alle beyde. Ahas. Aber vielleicht bleiben wir alle leben- dig. (Küsset sie.) Dritter Handlung Neundter Auffzug. Michri ein Bürger von Jesreel. Ahasia der Königliche Printz. Thirza, Naboths Kinder.Amri, Nebath. Mich. Ach! ihr Kinder/ itzo müst ihr lauf- fen lernen/ die Verfolgung ist zu grim- mig. Amr. Ach was haben wir gethan? Mich. Eben darum solt ihr sterben/ weil ihr nichts G 6
Thir. Es ahnet mir was: Es mag nun meinen oder der Meinigen Tod bedeu- ten/ ſo beſorge ich doch/ das Ungluͤck wird mir nahe genug kommen. Ahaſ. Sie fuͤrchte ſich nicht: Ehe ſie dem geringſten Ungluͤcke ſoll unterworffen ſeyn/ ehe will ich die Pfeile mit meiner bloſſen Bruſt aufffangen. Thir. Vielleicht ſterben wir alle beyde. Ahaſ. Aber vielleicht bleiben wir alle leben- dig. (Kuͤſſet ſie.) Dritter Handlung Neundter Auffzug. Michri ein Buͤrger von Jeſreel. Ahaſia der Koͤnigliche Printz. Thirza, Naboths Kinder.Amri, Nebath. Mich. Ach! ihr Kinder/ itzo muͤſt ihr lauf- fen lernen/ die Verfolgung iſt zu grim- mig. Amr. Ach was haben wir gethan? Mich. Eben darum ſolt ihr ſterben/ weil ihr nichts G 6
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wird mir nahe genug kommen.
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geringſten Ungluͤcke ſoll unterworffen
ſeyn/ ehe will ich die Pfeile mit meiner
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Thir. Vielleicht ſterben wir alle beyde.
Ahaſ. Aber vielleicht bleiben wir alle leben-
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Dritter Handlung
Neundter Auffzug.
Michri ein Buͤrger von Jeſreel.
Ahaſia der Koͤnigliche Printz.
Thirza,
Amri,
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/319>, abgerufen am 23.02.2025. |