Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] Schiffe zur Desertion zu verleiten. Die erbeuteten Matrosen werden dann auf ein anderes Schiff durch Vermittelung eines Shipping masters vermiethet, der sich vom Kapitän für jeden die zweimonatliche Gage zahlen lässt, die er mit dem Landhai theilt. Von diesem erhält der verleitete Matrose in der Regel ein Messer, eine Prise Taback, einen Trinknapf und vielleicht ein wollenes Hemd, und muss die beiden ersten Monate umsonst dienen. (Duncker's Sonntagsblatt, Berlin 1870, Nr. 31, S. 348.) Landmann. 9 Wer mit dem Landmann eine Gans isst, der muss die Federn theuer bezahlen. Landsknecht. 20 Ein Landsknecht faul gibt noch einen guten Ackergaul. - Fischart in Schaltjahr, IV, 539. 21 Ein Landsknecht soll stets bei sich haben eine schöne Hur, einen Hund und jungen Knaben, einen langen Spiess, einen kurzen Degen, frei sucht er den Einen, der ihm Bescheid thut geben. - G. Freytag, Bilder, III, 60. "Wie der alte Reim sagt." 22 Unter den Landsknechten ist der bösest der best. - Franck, Zeytbuch, CCXXXa. Landsmann. 7 Ist ein Landsmann aus Ulm da? fragte der Schwab, als er in Indien ans Land stieg. - Zinkgref, IV, 508. Landtag. 3 Das, was ein Landtag ist, schliesst sich in diesen Reim: Versammelt euch, schafft Geld und packt euch wieder heim. "Auf Landtagen", antwortete Feuerbacher 1525, der Sprecher der aufgestandenen schwäbischen Bauern, den Regierungsdeputirten, "man nitz als dass man Geld geben müsse; und die Bauern meynten, man habe schon Landtage genug und übergenug gehalten; und wenn man nun ängstlich die Abgeordneten nach ihrer Rückkehr gfragt habe, was sie Guts mitbrächten, so hätten sie nie etwas anders gesagt, als man müsse von neuem Geld geben." (J. M. König, Bauernaufruhr in Deutschland, 1525.) Landwirth. 2 Den klugen Landwirth erkennt man an den Wasserfurchen. - Sonntagsbeilage der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung, 1878, Nr. 15. "Sagt ein wahres Sprichwort." 3 Ein Landwirth, der reich, hat vier Ernten zugleich: eine auf dem Feld, ein' in baarem Geld, eine in der Scheune und auf dem (Getreide-) Boden noch eine. - Wunderlich, 10. Lang. *43 Dat is so lang, als Lawrenz sin Kind. - Marahrens, 95. *44 Er ist so lang wie der Christoph zu Weissenhorn. Weissenhorn unweit Ulm hat einen langen Christoph an der Kirche. *45 Er ist so lang wie ganz Auscha. Auscha ist ein Städtchen, drei Stunden von Leitmeritz (Böhmen), sowol wegen seines Hopfens als auch dadurch bekannt, dass es blos eine einzige Strasse hat, deren grösste Weitung zugleich den Ringplatz bildet. Die Redensart ist nicht blos örtlich und wird auf hochgewachsene Personen, scherzhaft auch auf Sachen angewandt. Man sagt z. B. auch: die Predigt war so lang wie ganz Auscha. *46 Lang wie die Hardt. So sagt man in der Rheinpfalz in der Gegend von Neustadt a. d. Hardt, um etwas sehr Langes zu bezeichnen, weil die Hardt ein am Gebirge gleichen Namens sehr lang hingestrecktes Dorf ist. *47 Lang wie ein Hungerjahr. - Junker und Pfaffen, II, 180. *48 Wenn er so lang wäre, wie er dumm ist, so könnte er dem Monde um den Hals fallen. - Ulk, 1872, Nr. 4. *49 Zwei lang, zwei breit. "Gestern warteten wir zwei lang, zwei breit, wer nicht kam, das war Sophie." (Hermes, II, 356.) Lange. 24 Wer will lange bleiben gesund, so überfülle nicht den Mund und lauf nicht wie ein Hund. Holl.: Biet weynig aen den mont, oeffent nit aller stont, en loopt niet als een hont, soo blyfje lang gesont. (Cats, 313.) [Spaltenumbruch] *25 Dat is schon lange höä, doa wer de olle Fritze no' Feldwöäwel. - Schlingmann, 454. *26 Es ist schon lange her. Aus Lortzing's Czar und Zimmermann. Länge. 14 Es weret doch die lenge nit, sagt Claus Narr, do der Löwe ausgesprungen war. - Mathesius, Sarepta, XXVa. Langeweile. 9 Zur Langweile gehören Zwei, sagte die Frau, als ihr Mann ins Geschäft ging, und ihr wünschte, sie möge sich die Zeit nicht lang werden lassen. Langsam. 51 Langsam macht auch ein Stück. (Rheinpfalz.) 52 Langsam nährt1 sich auch und wird noch fett dabei. 1) Ob eine Zusammenziehung aus: nähert, wofür die Zeitbestimmung zu sprechen scheint? 53 Langsam und deutlich wie ein deutscher Handwerksmann. - Buch der Welt, 1858, S. 166b. 54 Ok langsam mehrt söck; all Jahr ent, öss on fufzehn Jahr e hüpsch Hupke. - Frischbier, 2595. Scherzweise von grossem Kindersegen. 55 Wer langsam fährt, kommt auch in die Stadt. Ein alter Holzbauer in Schreiberhau, der mit seinem Ochsengespann Holz nach Hirschberg brachte, aber an den Wirthshäusern vorüberfuhr, gebrauchte das Sprichwort öfters, namentlich seinen Genossen gegenüber, die vor ihren Wagen Pferde hatten, aber bei jedem Wirthshause anhielten. 56 Wer langsam geht, ermüdet nicht leicht. - Pers. Rosenthal, 224. 57 Wer langsam geht, kann lange gehen. *58 Er ist ein Bruder Langsam. Die Römer sagten von langsamen Menschen: Hos procos loripedes. (Plautus.) (Klotz, Handwörterbuch, II, 917.) *59 Es kommt langsam wie bei alten Weibern die Milch. *60 Langsam wia-r-a Zimmama, theua' wia-r-a Abadega (Apotheker). (Niederösterreich.) Langsamer. 2 Ein Langsamer kriegt nichts Warmes. (Breslau.) Auch wol als Spott von solchen gesagt, die sich die Gelegenheit zu küssen nicht rasch und geschickt zu Nutze machen. Holl.: Lange slapers - beddenmakers. (Harrebomee, II, 273a.) Langweilen. 2 Langweilst du dich zu Haus, sä' Hirse und zähl' die Körner aus. Lat.: Moram si quaeres, sparge milium et collige. *3 Er langweilt sich wie ein Kater, der drei Stunden auf dem Dache seine Geliebte erwartet. Langweilig. *3 So langweilig wie in Aachen. So hat es auch H. Heine gefunden, denn er klagt in den Wintermärchen: "Zu Aachen langweilen sich auf der Strass' die Hunde, sie fleh'n unterthänig: Gib uns einen Fusstritt, o Fremdling, das wird vielleicht uns zerstreuen ein wenig. Ich bin in diesem langweiligen Nest ein Stündchen herumgeschlendert." Lanner. So wie der Laner kann's kaner. - Schwarzgelb, 5. So sang vom alten Walzerfürsten Lanner die Vorstadt. Läppchen. 4 Hier ein Läppchen, dort ein Käppchen, gibt dem Kindchen auch ein Röckchen. In Bezug auf die Schneider. Lappen. 26 Besser ein Lappen auf dem Kleid, als ein Loch darin. - Schulfreund, 89, 169. 27 Lappen auf Lappen zusammennähen ist besser als ein Kleid betteln. *28 Er geht durch die Lappen, wie dem maxdorfer Cantor seine Gänse. (Köthen.) *29 Er ist ein Lapp in der Haut. "Der sich viel rühmet seiner Kunst und ist doch ein Lapp in der Haut." (Sätze von der Haserei in Schaltjahr, III, 528.)
[Spaltenumbruch] Schiffe zur Desertion zu verleiten. Die erbeuteten Matrosen werden dann auf ein anderes Schiff durch Vermittelung eines Shipping masters vermiethet, der sich vom Kapitän für jeden die zweimonatliche Gage zahlen lässt, die er mit dem Landhai theilt. Von diesem erhält der verleitete Matrose in der Regel ein Messer, eine Prise Taback, einen Trinknapf und vielleicht ein wollenes Hemd, und muss die beiden ersten Monate umsonst dienen. (Duncker's Sonntagsblatt, Berlin 1870, Nr. 31, S. 348.) Landmann. 9 Wer mit dem Landmann eine Gans isst, der muss die Federn theuer bezahlen. Landsknecht. 20 Ein Landsknecht faul gibt noch einen guten Ackergaul. – Fischart in Schaltjahr, IV, 539. 21 Ein Landsknecht soll stets bei sich haben eine schöne Hur, einen Hund und jungen Knaben, einen langen Spiess, einen kurzen Degen, frei sucht er den Einen, der ihm Bescheid thut geben. – G. Freytag, Bilder, III, 60. „Wie der alte Reim sagt.“ 22 Unter den Landsknechten ist der bösest der best. – Franck, Zeytbuch, CCXXXa. Landsmann. 7 Ist ein Landsmann aus Ulm da? fragte der Schwab, als er in Indien ans Land stieg. – Zinkgref, IV, 508. Landtag. 3 Das, was ein Landtag ist, schliesst sich in diesen Reim: Versammelt euch, schafft Geld und packt euch wieder heim. „Auf Landtagen“, antwortete Feuerbacher 1525, der Sprecher der aufgestandenen schwäbischen Bauern, den Regierungsdeputirten, „man nitz als dass man Geld geben müsse; und die Bauern meynten, man habe schon Landtage genug und übergenug gehalten; und wenn man nun ängstlich die Abgeordneten nach ihrer Rückkehr gfragt habe, was sie Guts mitbrächten, so hätten sie nie etwas anders gesagt, als man müsse von neuem Geld geben.“ (J. M. König, Bauernaufruhr in Deutschland, 1525.) Landwirth. 2 Den klugen Landwirth erkennt man an den Wasserfurchen. – Sonntagsbeilage der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung, 1878, Nr. 15. „Sagt ein wahres Sprichwort.“ 3 Ein Landwirth, der reich, hat vier Ernten zugleich: eine auf dem Feld, ein' in baarem Geld, eine in der Scheune und auf dem (Getreide-) Boden noch eine. – Wunderlich, 10. Lang. *43 Dat is so lang, als Lawrenz sin Kind. – Marahrens, 95. *44 Er ist so lang wie der Christoph zu Weissenhorn. Weissenhorn unweit Ulm hat einen langen Christoph an der Kirche. *45 Er ist so lang wie ganz Auscha. Auscha ist ein Städtchen, drei Stunden von Leitmeritz (Böhmen), sowol wegen seines Hopfens als auch dadurch bekannt, dass es blos eine einzige Strasse hat, deren grösste Weitung zugleich den Ringplatz bildet. Die Redensart ist nicht blos örtlich und wird auf hochgewachsene Personen, scherzhaft auch auf Sachen angewandt. Man sagt z. B. auch: die Predigt war so lang wie ganz Auscha. *46 Lang wie die Hardt. So sagt man in der Rheinpfalz in der Gegend von Neustadt a. d. Hardt, um etwas sehr Langes zu bezeichnen, weil die Hardt ein am Gebirge gleichen Namens sehr lang hingestrecktes Dorf ist. *47 Lang wie ein Hungerjahr. – Junker und Pfaffen, II, 180. *48 Wenn er so lang wäre, wie er dumm ist, so könnte er dem Monde um den Hals fallen. – Ulk, 1872, Nr. 4. *49 Zwei lang, zwei breit. „Gestern warteten wir zwei lang, zwei breit, wer nicht kam, das war Sophie.“ (Hermes, II, 356.) Lange. 24 Wer will lange bleiben gesund, so überfülle nicht den Mund und lauf nicht wie ein Hund. Holl.: Biet weynig aen den mont, oeffent nit aller stont, en loopt niet als een hont, soo blyfje lang gesont. (Cats, 313.) [Spaltenumbruch] *25 Dat is schon lange höä, doa wêr de olle Fritze no' Feldwöäwel. – Schlingmann, 454. *26 Es ist schon lange her. Aus Lortzing's Czar und Zimmermann. Länge. 14 Es weret doch die lenge nit, sagt Claus Narr, do der Löwe ausgesprungen war. – Mathesius, Sarepta, XXVa. 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Heine gefunden, denn er klagt in den Wintermärchen: „Zu Aachen langweilen sich auf der Strass' die Hunde, sie fleh'n unterthänig: Gib uns einen Fusstritt, o Fremdling, das wird vielleicht uns zerstreuen ein wenig. Ich bin in diesem langweiligen Nest ein Stündchen herumgeschlendert.“ Lanner. So wie der Laner kann's kaner. – Schwarzgelb, 5. So sang vom alten Walzerfürsten Lanner die Vorstadt. Läppchen. 4 Hier ein Läppchen, dort ein Käppchen, gibt dem Kindchen auch ein Röckchen. In Bezug auf die Schneider. Lappen. 26 Besser ein Lappen auf dem Kleid, als ein Loch darin. – Schulfreund, 89, 169. 27 Lappen auf Lappen zusammennähen ist besser als ein Kleid betteln. *28 Er geht durch die Lappen, wie dem maxdorfer Cantor seine Gänse. (Köthen.) *29 Er ist ein Lapp in der Haut. „Der sich viel rühmet seiner Kunst und ist doch ein Lapp in der Haut.“ (Sätze von der Haserei in Schaltjahr, III, 528.)
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Landsknecht.
20 Ein Landsknecht faul gibt noch einen guten Ackergaul. – Fischart in Schaltjahr, IV, 539.
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22 Unter den Landsknechten ist der bösest der best. – Franck, Zeytbuch, CCXXXa.
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3 Das, was ein Landtag ist, schliesst sich in diesen Reim: Versammelt euch, schafft Geld und packt euch wieder heim.
„Auf Landtagen“, antwortete Feuerbacher 1525, der Sprecher der aufgestandenen schwäbischen Bauern, den Regierungsdeputirten, „man nitz als dass man Geld geben müsse; und die Bauern meynten, man habe schon Landtage genug und übergenug gehalten; und wenn man nun ängstlich die Abgeordneten nach ihrer Rückkehr gfragt habe, was sie Guts mitbrächten, so hätten sie nie etwas anders gesagt, als man müsse von neuem Geld geben.“ (J. M. König, Bauernaufruhr in Deutschland, 1525.)
Landwirth.
2 Den klugen Landwirth erkennt man an den Wasserfurchen. – Sonntagsbeilage der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung, 1878, Nr. 15.
„Sagt ein wahres Sprichwort.“
3 Ein Landwirth, der reich, hat vier Ernten zugleich: eine auf dem Feld, ein' in baarem Geld, eine in der Scheune und auf dem (Getreide-) Boden noch eine. – Wunderlich, 10.
Lang.
*43 Dat is so lang, als Lawrenz sin Kind. – Marahrens, 95.
*44 Er ist so lang wie der Christoph zu Weissenhorn.
Weissenhorn unweit Ulm hat einen langen Christoph an der Kirche.
*45 Er ist so lang wie ganz Auscha.
Auscha ist ein Städtchen, drei Stunden von Leitmeritz (Böhmen), sowol wegen seines Hopfens als auch dadurch bekannt, dass es blos eine einzige Strasse hat, deren grösste Weitung zugleich den Ringplatz bildet. Die Redensart ist nicht blos örtlich und wird auf hochgewachsene Personen, scherzhaft auch auf Sachen angewandt. Man sagt z. B. auch: die Predigt war so lang wie ganz Auscha.
*46 Lang wie die Hardt.
So sagt man in der Rheinpfalz in der Gegend von Neustadt a. d. Hardt, um etwas sehr Langes zu bezeichnen, weil die Hardt ein am Gebirge gleichen Namens sehr lang hingestrecktes Dorf ist.
*47 Lang wie ein Hungerjahr. – Junker und Pfaffen, II, 180.
*48 Wenn er so lang wäre, wie er dumm ist, so könnte er dem Monde um den Hals fallen. – Ulk, 1872, Nr. 4.
*49 Zwei lang, zwei breit.
„Gestern warteten wir zwei lang, zwei breit, wer nicht kam, das war Sophie.“ (Hermes, II, 356.)
Lange.
24 Wer will lange bleiben gesund, so überfülle nicht den Mund und lauf nicht wie ein Hund.
Holl.: Biet weynig aen den mont, oeffent nit aller stont, en loopt niet als een hont, soo blyfje lang gesont. (Cats, 313.)
*25 Dat is schon lange höä, doa wêr de olle Fritze no' Feldwöäwel. – Schlingmann, 454.
*26 Es ist schon lange her.
Aus Lortzing's Czar und Zimmermann.
Länge.
14 Es weret doch die lenge nit, sagt Claus Narr, do der Löwe ausgesprungen war. – Mathesius, Sarepta, XXVa.
Langeweile.
9 Zur Langweile gehören Zwei, sagte die Frau, als ihr Mann ins Geschäft ging, und ihr wünschte, sie möge sich die Zeit nicht lang werden lassen.
Langsam.
51 Langsam macht auch ein Stück. (Rheinpfalz.)
52 Langsam nährt1 sich auch und wird noch fett dabei.
1) Ob eine Zusammenziehung aus: nähert, wofür die Zeitbestimmung zu sprechen scheint?
53 Langsam und deutlich wie ein deutscher Handwerksmann. – Buch der Welt, 1858, S. 166b.
54 Ok langsam mehrt söck; all Jahr ênt, öss on fufzehn Jahr e hüpsch Hupke. – Frischbier, 2595.
Scherzweise von grossem Kindersegen.
55 Wer langsam fährt, kommt auch in die Stadt.
Ein alter Holzbauer in Schreiberhau, der mit seinem Ochsengespann Holz nach Hirschberg brachte, aber an den Wirthshäusern vorüberfuhr, gebrauchte das Sprichwort öfters, namentlich seinen Genossen gegenüber, die vor ihren Wagen Pferde hatten, aber bei jedem Wirthshause anhielten.
56 Wer langsam geht, ermüdet nicht leicht. – Pers. Rosenthal, 224.
57 Wer langsam geht, kann lange gehen.
*58 Er ist ein Bruder Langsam.
Die Römer sagten von langsamen Menschen: Hos procos loripedes. (Plautus.) (Klotz, Handwörterbuch, II, 917.)
*59 Es kommt langsam wie bei alten Weibern die Milch.
*60 Långsåm wia-r-a Zimmamå, theua' wia-r-a Åbadêga (Apotheker). (Niederösterreich.)
Langsamer.
2 Ein Langsamer kriegt nichts Warmes. (Breslau.)
Auch wol als Spott von solchen gesagt, die sich die Gelegenheit zu küssen nicht rasch und geschickt zu Nutze machen.
Holl.: Lange slapers – beddenmakers. (Harrebomée, II, 273a.)
Langweilen.
2 Langweilst du dich zu Haus, sä' Hirse und zähl' die Körner aus.
Lat.: Moram si quaeres, sparge milium et collige.
*3 Er langweilt sich wie ein Kater, der drei Stunden auf dem Dache seine Geliebte erwartet.
Langweilig.
*3 So langweilig wie in Aachen.
So hat es auch H. Heine gefunden, denn er klagt in den Wintermärchen: „Zu Aachen langweilen sich auf der Strass' die Hunde, sie fleh'n unterthänig: Gib uns einen Fusstritt, o Fremdling, das wird vielleicht uns zerstreuen ein wenig. Ich bin in diesem langweiligen Nest ein Stündchen herumgeschlendert.“
Lanner.
So wie der Laner kann's kaner. – Schwarzgelb, 5.
So sang vom alten Walzerfürsten Lanner die Vorstadt.
Läppchen.
4 Hier ein Läppchen, dort ein Käppchen, gibt dem Kindchen auch ein Röckchen.
In Bezug auf die Schneider.
Lappen.
26 Besser ein Lappen auf dem Kleid, als ein Loch darin. – Schulfreund, 89, 169.
27 Lappen auf Lappen zusammennähen ist besser als ein Kleid betteln.
*28 Er geht durch die Lappen, wie dem maxdorfer Cantor seine Gänse. (Köthen.)
*29 Er ist ein Lapp in der Haut.
„Der sich viel rühmet seiner Kunst und ist doch ein Lapp in der Haut.“ (Sätze von der Haserei in Schaltjahr, III, 528.)
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