Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834.An Ludwig Robert, in Baden. (Ludwig Robert verlangte sein in Berlin zurückgebliebenes Exemplar Mit großer Erschütterung, und tiefster Zustimmung las Rahel. An Karl Schall. Sonnabend, den 5. Mai 1832. "Riskiren" Sie nur! Ich bin zu Hause: auch heute. An Ludwig Robert, in Baden. (Ludwig Robert verlangte ſein in Berlin zurückgebliebenes Exemplar Mit großer Erſchütterung, und tiefſter Zuſtimmung las Rahel. An Karl Schall. Sonnabend, den 5. Mai 1832. „Riskiren“ Sie nur! Ich bin zu Hauſe: auch heute. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0577" n="569"/> <div n="2"> <head>An Ludwig Robert, in Baden.</head><lb/> <p> <hi rendition="#et">(Ludwig Robert verlangte ſein in Berlin zurückgebliebenes Exemplar<lb/> der Kämpfe der Zeit nach Baden nachgeſchickt. Rahel ſandte es,<lb/> und ſchrieb unter die Zueignung an Fichte’s Geiſt vorher noch<lb/> dieſe Grußworte ein:)</hi> </p><lb/> <p>Mit großer Erſchütterung, und tiefſter Zuſtimmung las<lb/> ich eben jetzt — 10 Morgens — dieſe Zueignung: du weißt,<lb/> welches Blatt ich dir neulich mit den Worten „es ſei eine<lb/> Amplifikation Fichtens“ empfahl. <hi rendition="#g">Täglich</hi> gedenke ich alſo<lb/> dieſes Helden von Gemüth, und Forſchung. Er <hi rendition="#g">lebt</hi>; in je-<lb/> dem Fall doch ſchon in uns beiden. Ein wahrer Vermittler.<lb/> Wie mir, auch St. Simon. In Noth wende ich mich an ſie:<lb/> und komme zu mir. Zu Ergebenheit: und dann iſt’s, daß ich<lb/> ſage: „Gott iſt klüger.“ Auch habe ich dieſe Nacht ausführ-<lb/> lich von Goethen geträumt. Wofür ich ſehr danke. <hi rendition="#g">Lange</hi><lb/> ſchon <hi rendition="#g">träumte</hi> mir auch nichts Schönes!!! Dieſen Gruß<lb/> ſchreib ich: Sonnabend den 28. April 1832. Ein erneuerter<lb/> Bund.</p> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Rahel.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>An Karl Schall.</head><lb/> <dateline> <hi rendition="#et">Sonnabend, den 5. Mai 1832.</hi> </dateline><lb/> <p>„Riskiren“ Sie nur! Ich bin zu Hauſe: auch heute.<lb/> Unverhofft liebe ich ſehr. Übrigens konſervirt uns ja Frühling<lb/> und Sommer immer Winterabende; es hat ſein Gutes; wenn<lb/> die Freunde nämlich kommen wollen. Im ſchönſten Sommer<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [569/0577]
An Ludwig Robert, in Baden.
(Ludwig Robert verlangte ſein in Berlin zurückgebliebenes Exemplar
der Kämpfe der Zeit nach Baden nachgeſchickt. Rahel ſandte es,
und ſchrieb unter die Zueignung an Fichte’s Geiſt vorher noch
dieſe Grußworte ein:)
Mit großer Erſchütterung, und tiefſter Zuſtimmung las
ich eben jetzt — 10 Morgens — dieſe Zueignung: du weißt,
welches Blatt ich dir neulich mit den Worten „es ſei eine
Amplifikation Fichtens“ empfahl. Täglich gedenke ich alſo
dieſes Helden von Gemüth, und Forſchung. Er lebt; in je-
dem Fall doch ſchon in uns beiden. Ein wahrer Vermittler.
Wie mir, auch St. Simon. In Noth wende ich mich an ſie:
und komme zu mir. Zu Ergebenheit: und dann iſt’s, daß ich
ſage: „Gott iſt klüger.“ Auch habe ich dieſe Nacht ausführ-
lich von Goethen geträumt. Wofür ich ſehr danke. Lange
ſchon träumte mir auch nichts Schönes!!! Dieſen Gruß
ſchreib ich: Sonnabend den 28. April 1832. Ein erneuerter
Bund.
Rahel.
An Karl Schall.
Sonnabend, den 5. Mai 1832.
„Riskiren“ Sie nur! Ich bin zu Hauſe: auch heute.
Unverhofft liebe ich ſehr. Übrigens konſervirt uns ja Frühling
und Sommer immer Winterabende; es hat ſein Gutes; wenn
die Freunde nämlich kommen wollen. Im ſchönſten Sommer
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