empfehle mich Ihrer Frau Mutter ergebenst! und der Schwe- ster: und wünsche Ihnen tausend und tausend Glück! Sie gutes Mädchen, Sie Schöne! Daß Sie mir ja schreiben: und ich immer von Ihnen weiß.
An Mad. Vallentin, in Paris.
Berlin, den 28. Januar 1831.
Dicker Schnee, dicker Nebel: nicht kalt.
Meiner Handschrift erinnern Sie sich gewiß nicht mehr; aber noch meiner Person. Noch lebe ich, liebe Mad. Vallen- tin, und bin also nicht verändert -- ich glaube nicht an Ver- änderung -- außer für's Aug. Von Ihnen hör' ich oft; und daß Sie auch so sind wie sonst. Gesellig. Fest in sich; gut, klug, menschlich, geschickt, nachsichtig, angenehm. Das kann nur zunehmen. Erst gestern Abend erscholl mein Zimmer von Freundes Lob für Sie: der Präsident war ich; bei mir waren Verschiedene: die Sie kannten, waren Mendelssohn-Barthol- dy's, Mann und Frau; Henriette Solmar, und Varnhagen. Bis in's größte Detail wurde mir Ihr Haus, und dessen We- sen -- Hauswesen -- ausgemahlt; ich liebe Details, weiß alles aus Details, was ich weiß: von unten auf dienen, nenn' ich das; und, Ihnen sei's gestanden, ich finde keinen Einen großen Autor, der sie nicht kennt, und nicht davon zeigt; nur mit Urtheil; nicht wie Walter Scott; -- bin ich nun vor Ihren Füßen in einen Abgrund geplumpst? -- Wenn ich nach Paris komme, freue ich mich recht zu Ihnen zu kommen! und genau zu sehn, wie Sie in Frankreich leben. Erinnren Sie
empfehle mich Ihrer Frau Mutter ergebenſt! und der Schwe- ſter: und wünſche Ihnen tauſend und tauſend Glück! Sie gutes Mädchen, Sie Schöne! Daß Sie mir ja ſchreiben: und ich immer von Ihnen weiß.
An Mad. Vallentin, in Paris.
Berlin, den 28. Januar 1831.
Dicker Schnee, dicker Nebel: nicht kalt.
Meiner Handſchrift erinnern Sie ſich gewiß nicht mehr; aber noch meiner Perſon. Noch lebe ich, liebe Mad. Vallen- tin, und bin alſo nicht verändert — ich glaube nicht an Ver- änderung — außer für’s Aug. Von Ihnen hör’ ich oft; und daß Sie auch ſo ſind wie ſonſt. Geſellig. Feſt in ſich; gut, klug, menſchlich, geſchickt, nachſichtig, angenehm. Das kann nur zunehmen. Erſt geſtern Abend erſcholl mein Zimmer von Freundes Lob für Sie: der Präſident war ich; bei mir waren Verſchiedene: die Sie kannten, waren Mendelsſohn-Barthol- dy’s, Mann und Frau; Henriette Solmar, und Varnhagen. Bis in’s größte Detail wurde mir Ihr Haus, und deſſen We- ſen — Hausweſen — ausgemahlt; ich liebe Details, weiß alles aus Details, was ich weiß: von unten auf dienen, nenn’ ich das; und, Ihnen ſei’s geſtanden, ich finde keinen Einen großen Autor, der ſie nicht kennt, und nicht davon zeigt; nur mit Urtheil; nicht wie Walter Scott; — bin ich nun vor Ihren Füßen in einen Abgrund geplumpſt? — Wenn ich nach Paris komme, freue ich mich recht zu Ihnen zu kommen! und genau zu ſehn, wie Sie in Frankreich leben. Erinnren Sie
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empfehle mich Ihrer Frau Mutter ergebenſt! und der Schwe-
ſter: und wünſche Ihnen tauſend und tauſend Glück! Sie
gutes Mädchen, Sie Schöne! Daß Sie mir ja ſchreiben:
und ich immer von Ihnen weiß.
An Mad. Vallentin, in Paris.
Berlin, den 28. Januar 1831.
Dicker Schnee, dicker Nebel: nicht kalt.
Meiner Handſchrift erinnern Sie ſich gewiß nicht mehr;
aber noch meiner Perſon. Noch lebe ich, liebe Mad. Vallen-
tin, und bin alſo nicht verändert — ich glaube nicht an Ver-
änderung — außer für’s Aug. Von Ihnen hör’ ich oft; und
daß Sie auch ſo ſind wie ſonſt. Geſellig. Feſt in ſich; gut,
klug, menſchlich, geſchickt, nachſichtig, angenehm. Das kann
nur zunehmen. Erſt geſtern Abend erſcholl mein Zimmer von
Freundes Lob für Sie: der Präſident war ich; bei mir waren
Verſchiedene: die Sie kannten, waren Mendelsſohn-Barthol-
dy’s, Mann und Frau; Henriette Solmar, und Varnhagen.
Bis in’s größte Detail wurde mir Ihr Haus, und deſſen We-
ſen — Hausweſen — ausgemahlt; ich liebe Details, weiß
alles aus Details, was ich weiß: von unten auf dienen, nenn’
ich das; und, Ihnen ſei’s geſtanden, ich finde keinen Einen
großen Autor, der ſie nicht kennt, und nicht davon zeigt; nur
mit Urtheil; nicht wie Walter Scott; — bin ich nun vor
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/486>, abgerufen am 20.11.2024.
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