und doch voller Scherz. Diese ganze Bitte ist kein Auftrag, sondern ein Vorschlag. Aber um eine Antwort bitte ich! Auch darum, mir sie unter der Adresse von Ludwig Robert zu sen- den: weil Varnh. von diesem Brief nichts weiß; den ich kei- nem etwanigen Tadel auszusetzen Lust empfand. Leben Sie gesund! Mein bester Wunsch. Für innre Gesundheit müssen wir selbst sorgen, und davon kann nur in uns die Rede sein. Die schönsten Grüße meinem lieben Hrn. von Cotta. Ihnen empfehle ich mich treulichst.
Fr. Varnhagen.
Fräulein von Reden besorgt mir diesen Brief: Sie sind dort sehr geliebt; natürlich! prächtige Leute! pardon du gros papier! mes nerfs ne souffrent point de plus fin.
An Astolf Grafen von Custine, in Paris.
Berlin, den 30. Oktober 1829. Freitag Abend 8 Uhr.
Diesen Morgen, mein bester Freund, hab' ich Ihren Brief erhalten: ich hatte viel zu thun; Kinder, Ankäufe, Gesell- schaftspflichten, Rechnungen durchzusehen; Besuche zu machen; alles das gestickt auf einem Grunde von sehr schlechter Ge- sundheit; einer so kleinen, daß eine der Sachen, die ich nannte, und denen ich erliege, mich auf mehrere Tage so sehr schwächt, (und deßhalb grade geschieht es:) daß ich sie alle zugleich ab- mache, an Einem Tage, so sehr schieb' ich sie auf. Wohlan denn! und nun hab' ich Ihnen in diesem Augenblick eine ge- naue Liste gemacht von allem, was mir in Aloys aufgefallen ist, und ich mit einem Nagelstrich angemerkt habe. Welche
und doch voller Scherz. Dieſe ganze Bitte iſt kein Auftrag, ſondern ein Vorſchlag. Aber um eine Antwort bitte ich! Auch darum, mir ſie unter der Adreſſe von Ludwig Robert zu ſen- den: weil Varnh. von dieſem Brief nichts weiß; den ich kei- nem etwanigen Tadel auszuſetzen Luſt empfand. Leben Sie geſund! Mein beſter Wunſch. Für innre Geſundheit müſſen wir ſelbſt ſorgen, und davon kann nur in uns die Rede ſein. Die ſchönſten Grüße meinem lieben Hrn. von Cotta. Ihnen empfehle ich mich treulichſt.
Fr. Varnhagen.
Fräulein von Reden beſorgt mir dieſen Brief: Sie ſind dort ſehr geliebt; natürlich! prächtige Leute! pardon du gros papier! mes nerfs ne souffrent point de plus fin.
An Aſtolf Grafen von Cuſtine, in Paris.
Berlin, den 30. Oktober 1829. Freitag Abend 8 Uhr.
Dieſen Morgen, mein beſter Freund, hab’ ich Ihren Brief erhalten: ich hatte viel zu thun; Kinder, Ankäufe, Geſell- ſchaftspflichten, Rechnungen durchzuſehen; Beſuche zu machen; alles das geſtickt auf einem Grunde von ſehr ſchlechter Ge- ſundheit; einer ſo kleinen, daß eine der Sachen, die ich nannte, und denen ich erliege, mich auf mehrere Tage ſo ſehr ſchwächt, (und deßhalb grade geſchieht es:) daß ich ſie alle zugleich ab- mache, an Einem Tage, ſo ſehr ſchieb’ ich ſie auf. Wohlan denn! und nun hab’ ich Ihnen in dieſem Augenblick eine ge- naue Liſte gemacht von allem, was mir in Aloys aufgefallen iſt, und ich mit einem Nagelſtrich angemerkt habe. Welche
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und doch voller Scherz. Dieſe ganze Bitte iſt kein Auftrag,
ſondern ein Vorſchlag. Aber um eine Antwort bitte ich! Auch
darum, mir ſie unter der Adreſſe von Ludwig Robert zu ſen-
den: weil Varnh. von dieſem Brief nichts weiß; den ich kei-
nem etwanigen Tadel auszuſetzen Luſt empfand. Leben Sie
geſund! Mein beſter Wunſch. Für innre Geſundheit müſſen
wir ſelbſt ſorgen, und davon kann nur in uns die Rede ſein.
Die ſchönſten Grüße meinem lieben Hrn. von Cotta. Ihnen
empfehle ich mich treulichſt.
Fr. Varnhagen.
Fräulein von Reden beſorgt mir dieſen Brief: Sie ſind
dort ſehr geliebt; natürlich! prächtige Leute! pardon du gros
papier! mes nerfs ne souffrent point de plus fin.
An Aſtolf Grafen von Cuſtine, in Paris.
Berlin, den 30. Oktober 1829. Freitag Abend 8 Uhr.
Dieſen Morgen, mein beſter Freund, hab’ ich Ihren Brief
erhalten: ich hatte viel zu thun; Kinder, Ankäufe, Geſell-
ſchaftspflichten, Rechnungen durchzuſehen; Beſuche zu machen;
alles das geſtickt auf einem Grunde von ſehr ſchlechter Ge-
ſundheit; einer ſo kleinen, daß eine der Sachen, die ich nannte,
und denen ich erliege, mich auf mehrere Tage ſo ſehr ſchwächt,
(und deßhalb grade geſchieht es:) daß ich ſie alle zugleich ab-
mache, an Einem Tage, ſo ſehr ſchieb’ ich ſie auf. Wohlan
denn! und nun hab’ ich Ihnen in dieſem Augenblick eine ge-
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iſt, und ich mit einem Nagelſtrich angemerkt habe. Welche
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/418>, abgerufen am 20.11.2024.
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