schichte. Was sie ist. Alles gedankenvoll. Er liebt sie aber nur als Einfall, die Gedanken; und zu kurzem Gebrauch; nicht zu anhaltendem noch schärfsten Gebrauch; ward mir gestern ganz klar. --
An Varnhagen, in München.
Berlin, Dienstag Abend 11 Uhr den 4. September 1827.
Mondschein hinter grauem Himmel. Bäckerrauch zum Er- sticken. Nach gestrigem Himmelswetter.
-- Ich gratuliere zu Benda's; zu Schelling! zu dem taxischen Haushofmeister! Freilich ist das etwas für mich. -- Gestern stand des Königs von Baiern Besuch sehr schön in der Zeitung, der Geburtstagsbesuch bei Goethen. Die ganze Stadt spricht von nichts anderm. Lange zündete nichts so. Ich, bin stolz drauf: gegen England und Frankreich: daß sie sehen, was bei uns vorgeht! Bald wird man das von einem König verlangen; ohne daß es ein Artikel der Charte sei. Parlez-moi des Allemands! ils galopent aussi! Hier ist ein solcher Zug -- Ziehen -- nach dem Lager, daß wirklich die Stadt sichtbar leer ist. Die Leipziger Straße hingegen, summt wie die Amsterdammer Börse, wie es von den Linden her summte, als die Kosacken einzogen: es muß stauben, wi- der Willen.
Mittwoch, 9 Uhr Morgens.
-- Drei Sachen muß ich dir vor dem Bade noch sagen! Einen Gutenmorgen-Nick! und daß Elise bei jedem Bissen -- es war so geschnitten von mir -- Butterbrot, welches sie
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ſchichte. Was ſie iſt. Alles gedankenvoll. Er liebt ſie aber nur als Einfall, die Gedanken; und zu kurzem Gebrauch; nicht zu anhaltendem noch ſchärfſten Gebrauch; ward mir geſtern ganz klar. —
An Varnhagen, in München.
Berlin, Dienstag Abend 11 Uhr den 4. September 1827.
Mondſchein hinter grauem Himmel. Bäckerrauch zum Er- ſticken. Nach geſtrigem Himmelswetter.
— Ich gratuliere zu Benda’s; zu Schelling! zu dem taxiſchen Haushofmeiſter! Freilich iſt das etwas für mich. — Geſtern ſtand des Königs von Baiern Beſuch ſehr ſchön in der Zeitung, der Geburtstagsbeſuch bei Goethen. Die ganze Stadt ſpricht von nichts anderm. Lange zündete nichts ſo. Ich, bin ſtolz drauf: gegen England und Frankreich: daß ſie ſehen, was bei uns vorgeht! Bald wird man das von einem König verlangen; ohne daß es ein Artikel der Charte ſei. Parlez-moi des Allemands! ils galopent aussi! Hier iſt ein ſolcher Zug — Ziehen — nach dem Lager, daß wirklich die Stadt ſichtbar leer iſt. Die Leipziger Straße hingegen, ſummt wie die Amſterdammer Börſe, wie es von den Linden her ſummte, als die Koſacken einzogen: es muß ſtauben, wi- der Willen.
Mittwoch, 9 Uhr Morgens.
— Drei Sachen muß ich dir vor dem Bade noch ſagen! Einen Gutenmorgen-Nick! und daß Eliſe bei jedem Biſſen — es war ſo geſchnitten von mir — Butterbrot, welches ſie
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ſchichte. Was ſie iſt. Alles gedankenvoll. Er liebt ſie aber
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nicht zu anhaltendem noch ſchärfſten Gebrauch; ward mir
geſtern ganz klar. —
An Varnhagen, in München.
Berlin, Dienstag Abend 11 Uhr den 4. September 1827.
Mondſchein hinter grauem Himmel. Bäckerrauch zum Er-
ſticken. Nach geſtrigem Himmelswetter.
— Ich gratuliere zu Benda’s; zu Schelling! zu dem
taxiſchen Haushofmeiſter! Freilich iſt das etwas für mich. —
Geſtern ſtand des Königs von Baiern Beſuch ſehr ſchön in
der Zeitung, der Geburtstagsbeſuch bei Goethen. Die ganze
Stadt ſpricht von nichts anderm. Lange zündete nichts ſo.
Ich, bin ſtolz drauf: gegen England und Frankreich: daß
ſie ſehen, was bei uns vorgeht! Bald wird man das von
einem König verlangen; ohne daß es ein Artikel der Charte
ſei. Parlez-moi des Allemands! ils galopent aussi! Hier iſt
ein ſolcher Zug — Ziehen — nach dem Lager, daß wirklich
die Stadt ſichtbar leer iſt. Die Leipziger Straße hingegen,
ſummt wie die Amſterdammer Börſe, wie es von den Linden
her ſummte, als die Koſacken einzogen: es muß ſtauben, wi-
der Willen.
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Einen Gutenmorgen-Nick! und daß Eliſe bei jedem Biſſen
— es war ſo geſchnitten von mir — Butterbrot, welches ſie
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/299>, abgerufen am 20.11.2024.
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