was begegnet denn Brillantes? Ist Markus nicht gestorben? Wolltest du -- aus Wahnsinn -- das Geld nicht annehmen; so gieb es mir im neuen Jahr wieder. Ich nehme es. Nun werd' ich sehn, ob es wahr ist, daß du mir gäbest, wenn du hättest! ob du wirklich Louis bist. Antworte nur gleich! Im Frühling reise ich gleich mit dir hin, wo du willst. Lebe wohl und mache mich glücklich.
Der Brief ist von Bunim. Es ist ein sehr guter. Sage Rike nicht von wem. Nicht daß er von mir, von Rahel ist. Mehr kann ich mit diesen Lettern nicht zuwege bringen. Au- gust verreist etwas zum Vergnügen; gegen Weimar hin, vor- erst. Adieu.
An Ludwig Robert, in Baden.
Donnerstag, den 16. August 1827.
Warmes, dunstiges, ja heißes, weiches Gewitterwetter, mit Sonne, kleine Wölkchen. Halb 2 Uhr.
Bis jetzt gehindert, gestört! Alle Tage so; ich kann nicht Rechnungen machen. Alle Sorten Durchreisende, Fremde. Gräfin Henckel und Tochter und Schwester. Barnekow's. Graf Yorck. Willisens. Hegel, Humboldt, Ranke. Wozu die vierzig Namen noch! Eins widerspricht dem andern. Varnhagen will eine Schnellpostreise nach München machen: ich zu Hause bleiben: und meiner Ruhe und meinen Gästen leben. Und vielleicht -- V. will's heftig -- noch ein Aus- flügchen machen; etwa mit Schleiermacher, seine Frau aus Schlesien abholen: oder zu Redens nach Dresden: oder, zur
was begegnet denn Brillantes? Iſt Markus nicht geſtorben? Wollteſt du — aus Wahnſinn — das Geld nicht annehmen; ſo gieb es mir im neuen Jahr wieder. Ich nehme es. Nun werd’ ich ſehn, ob es wahr iſt, daß du mir gäbeſt, wenn du hätteſt! ob du wirklich Louis biſt. Antworte nur gleich! Im Frühling reiſe ich gleich mit dir hin, wo du willſt. Lebe wohl und mache mich glücklich.
Der Brief iſt von Bunim. Es iſt ein ſehr guter. Sage Rike nicht von wem. Nicht daß er von mir, von Rahel iſt. Mehr kann ich mit dieſen Lettern nicht zuwege bringen. Au- guſt verreiſt etwas zum Vergnügen; gegen Weimar hin, vor- erſt. Adieu.
An Ludwig Robert, in Baden.
Donnerstag, den 16. Auguſt 1827.
Warmes, dunſtiges, ja heißes, weiches Gewitterwetter, mit Sonne, kleine Wölkchen. Halb 2 Uhr.
Bis jetzt gehindert, geſtört! Alle Tage ſo; ich kann nicht Rechnungen machen. Alle Sorten Durchreiſende, Fremde. Gräfin Henckel und Tochter und Schweſter. Barnekow’s. Graf Yorck. Williſens. Hegel, Humboldt, Ranke. Wozu die vierzig Namen noch! Eins widerſpricht dem andern. Varnhagen will eine Schnellpoſtreiſe nach München machen: ich zu Hauſe bleiben: und meiner Ruhe und meinen Gäſten leben. Und vielleicht — V. will’s heftig — noch ein Aus- flügchen machen; etwa mit Schleiermacher, ſeine Frau aus Schleſien abholen: oder zu Redens nach Dresden: oder, zur
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was begegnet denn Brillantes? Iſt Markus nicht geſtorben?
Wollteſt du — aus Wahnſinn — das Geld nicht annehmen;
ſo gieb es mir im neuen Jahr wieder. Ich nehme es. Nun
werd’ ich ſehn, ob es wahr iſt, daß du mir gäbeſt, wenn du
hätteſt! ob du wirklich Louis biſt. Antworte nur gleich! Im
Frühling reiſe ich gleich mit dir hin, wo du willſt. Lebe wohl
und mache mich glücklich.
Der Brief iſt von Bunim. Es iſt ein ſehr guter. Sage
Rike nicht von wem. Nicht daß er von mir, von Rahel iſt.
Mehr kann ich mit dieſen Lettern nicht zuwege bringen. Au-
guſt verreiſt etwas zum Vergnügen; gegen Weimar hin, vor-
erſt. Adieu.
An Ludwig Robert, in Baden.
Donnerstag, den 16. Auguſt 1827.
Warmes, dunſtiges, ja heißes, weiches Gewitterwetter,
mit Sonne, kleine Wölkchen. Halb 2 Uhr.
Bis jetzt gehindert, geſtört! Alle Tage ſo; ich kann
nicht Rechnungen machen. Alle Sorten Durchreiſende, Fremde.
Gräfin Henckel und Tochter und Schweſter. Barnekow’s.
Graf Yorck. Williſens. Hegel, Humboldt, Ranke. Wozu
die vierzig Namen noch! Eins widerſpricht dem andern.
Varnhagen will eine Schnellpoſtreiſe nach München machen:
ich zu Hauſe bleiben: und meiner Ruhe und meinen Gäſten
leben. Und vielleicht — V. will’s heftig — noch ein Aus-
flügchen machen; etwa mit Schleiermacher, ſeine Frau aus
Schleſien abholen: oder zu Redens nach Dresden: oder, zur
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/289>, abgerufen am 20.11.2024.
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