können einem durch Stellung und Verhältnisse zur Plage wer- den, wenn sie diese nicht einsehn; oder nicht geschickt berück- sichtigen: ich gelobe Ihnen dies hier mit Bedacht ausführlich, zu thun. Der Himmel gesegne Ihnen Dresden! besonders mit Ihrer Aller Gesundheit. Die Freunde sind ja dort: die Er- kenner und Bewunderer finden sich nach dem Maße ihres eige- nen Werthes und ihrer ganzen Brauchbarkeit unwidersprechlich ein. Mama aber bedaure ich äußerst, daß sie nicht dicht am Hause Grünes haben soll! Und gewiß noch eine große Treppe! Auf vier Wochen müßte nur Einmal eine vornehme Fee alle Hindernisse wegräumen! daß man sich erholte, und erführe, ob wir ein vollständiges -- nur hiesiges -- Leben anständig ertrügen. Je vous laisse! sagen die höflichen Franzosen: ein- sehend wie nöthig das öfters ist. Ich empfehle mich dem ver- ehrten Vater und der glorreichen Schwester. Weßwegen sie mir glorreich erscheint, mündlich! Rein, und unangetastet: und so geliebt. Im Element der Liebe lebend. --
Ihre ge- treue Friederike Varnhagen.
Es stürmt heftig.
An Ludwig Robert, in Baden.
(In der Urschrift mit jüdischen Lettern.) Es ist ein sehr guter Brief. Berlin, den 13. August 1827. Montag. Sturmwetter. Lies alles allein.
Nun will ich sehn, ob du wirklich mein Freund bist. Ob alles wahr ist, was wir gelebt haben. Es war ein Todes-
können einem durch Stellung und Verhältniſſe zur Plage wer- den, wenn ſie dieſe nicht einſehn; oder nicht geſchickt berück- ſichtigen: ich gelobe Ihnen dies hier mit Bedacht ausführlich, zu thun. Der Himmel geſegne Ihnen Dresden! beſonders mit Ihrer Aller Geſundheit. Die Freunde ſind ja dort: die Er- kenner und Bewunderer finden ſich nach dem Maße ihres eige- nen Werthes und ihrer ganzen Brauchbarkeit unwiderſprechlich ein. Mama aber bedaure ich äußerſt, daß ſie nicht dicht am Hauſe Grünes haben ſoll! Und gewiß noch eine große Treppe! Auf vier Wochen müßte nur Einmal eine vornehme Fee alle Hinderniſſe wegräumen! daß man ſich erholte, und erführe, ob wir ein vollſtändiges — nur hieſiges — Leben anſtändig ertrügen. Je vous laisse! ſagen die höflichen Franzoſen: ein- ſehend wie nöthig das öfters iſt. Ich empfehle mich dem ver- ehrten Vater und der glorreichen Schweſter. Weßwegen ſie mir glorreich erſcheint, mündlich! Rein, und unangetaſtet: und ſo geliebt. Im Element der Liebe lebend. —
Ihre ge- treue Friederike Varnhagen.
Es ſtürmt heftig.
An Ludwig Robert, in Baden.
(In der Urſchrift mit jüdiſchen Lettern.) Es iſt ein ſehr guter Brief. Berlin, den 13. Auguſt 1827. Montag. Sturmwetter. Lies alles allein.
Nun will ich ſehn, ob du wirklich mein Freund biſt. Ob alles wahr iſt, was wir gelebt haben. Es war ein Todes-
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können einem durch Stellung und Verhältniſſe zur Plage wer-
den, wenn ſie dieſe nicht einſehn; oder nicht geſchickt berück-
ſichtigen: ich gelobe Ihnen dies hier mit Bedacht ausführlich,
zu thun. Der Himmel geſegne Ihnen Dresden! beſonders mit
Ihrer Aller Geſundheit. Die Freunde ſind ja dort: die Er-
kenner und Bewunderer finden ſich nach dem Maße ihres eige-
nen Werthes und ihrer ganzen Brauchbarkeit unwiderſprechlich
ein. Mama aber bedaure ich äußerſt, daß ſie nicht dicht am
Hauſe Grünes haben ſoll! Und gewiß noch eine große Treppe!
Auf vier Wochen müßte nur Einmal eine vornehme Fee alle
Hinderniſſe wegräumen! daß man ſich erholte, und erführe,
ob wir ein vollſtändiges — nur hieſiges — Leben anſtändig
ertrügen. Je vous laisse! ſagen die höflichen Franzoſen: ein-
ſehend wie nöthig das öfters iſt. Ich empfehle mich dem ver-
ehrten Vater und der glorreichen Schweſter. Weßwegen ſie
mir glorreich erſcheint, mündlich! Rein, und unangetaſtet:
und ſo geliebt. Im Element der Liebe lebend. —
Ihre ge-
treue Friederike Varnhagen.
Es ſtürmt heftig.
An Ludwig Robert, in Baden.
(In der Urſchrift mit jüdiſchen Lettern.)
Es iſt ein ſehr guter Brief.
Berlin, den 13. Auguſt 1827.
Montag. Sturmwetter. Lies alles allein.
Nun will ich ſehn, ob du wirklich mein Freund biſt. Ob
alles wahr iſt, was wir gelebt haben. Es war ein Todes-
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/287>, abgerufen am 20.11.2024.
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