Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.Auffmunderende Blückwünsche nachbenahmter Gönner und Freunden. INSERVIENDO ALIIS CONSUMIMUR! SO geht es in der Welt/ so geht es mit den Schrifften Die zum gemeinen Nutz mann suchet offt zu stifften / Ein Fiebergen gar bald die Feder legen kann Eh mann sichs nicht versiht/ ligt Schrifft mit sambt dem Mann. Viel nehmen sich zwar vor sehr groß- und schwere Sachen Allein der höchste GOtt pflegtes dann wohl zu machen / Daß mann recht sehen kann/ es gehe so und so Und nicht nach Menschen-Sinn/ nicht nach unserm Propo. Das hat Er auch Mein Freund! ohnlängsten müssen spüren / Da Er das grosse Werck der Schau-Bühn thäte zieren / Mit allerhand Gemähld und schönen Kupfferstück / Ich mein es gienge bald den Krebßgang und zurück. Morbona störte es und hätte bald verdorben / Was sein geübter Sinn erfahren und erworben / Wann nicht Achates noch/ der Euch zur Seiten stund / Als ein erfahrner Artzt gefunden hätt den Grund / Den Grund der Maladie, den Grund der Artzeneyen Und was zu guter Cur sonst kon[unleserliches Material]te wohl gedeyen: Der höchste gabe Glück und segnete die Kunst / Er gabe neue Krafft auß Vätterlicher Gunst. Wie frölich waren da der Weisen Musen Söhne / Auff der Academi zu Giesen an der Löhne / So kurtz zuvor der Ruff von Eurem Todt erschreckt / Nachdem die Warheit bald ein anders hat entdeckt / Wie frölich stelten sich der jenigen Gemüther / So forschen die Natur und alle fremdte Güter Der Curiosen Welt: Es kam ein neuer Blick Der Hoffnung/ als sich nun sich bessert das Geschick / Das ungeschickt Geschick/ das so viel Händel machte / Daß Euch vor grosser Hitz das Leben bald verschmachte; Doch gnug! es ist vorbey/ die Kranckheit ist geschwächt / So zuvor schwächen wolt den Stamm von dem Geschlecht Der Theuren Valentin; drumb kan Er sich von neuen Uber dem schönen Werck der Schau-Bühne erfreuen. Doch schwächt Euch nicht zu sehr/ schont doch des Leibes Krafft Damit sich nicht verzehr der warme Lebens-Safft. Du aber Grosser GOtt/ du Brunquell guter Gaben / Erhalt doch diesen Mann/ und laß Ihn stets erlaben Mit neuer Stärck und Krafft: Auch sagen mannigfalt Die Arbeit seiner Hand/ daß man sie sehe bald Aus kommen an das Licht: Laß doch zu deinen Ehren / Und zu des Nechsten Nutz abzielen alle Lehren / So da gelehret sind/ in diesem gantzen Werck / Dem Lehrer aber gib deins Geistes Krafft und Stärck. Hiemit wolte seinem vielgeliebten Herrn Collegen zu wieder erlangten Gesundheit und der vorhabenden Natur- und Material-Kammern wohlmeynend gratuliren. D. ERNEST FRIDEMAN SCHELHASS, Des Sochpreislichen Kayserl. Cammer Gerichts zu Wesflar Archiater Juratus und der Leopoldinischen So cietät der Naturkündiger Collega. Auffmunderende Blückwünsche nachbenahmter Gönner und Freunden. INSERVIENDO ALIIS CONSUMIMUR! SO geht es in der Welt/ so geht es mit den Schrifften Die zum gemeinen Nutz mann suchet offt zu stifften / Ein Fiebergen gar bald die Feder legen kann Eh mann sichs nicht versiht/ ligt Schrifft mit sambt dem Mann. Viel nehmen sich zwar vor sehr groß- und schwere Sachen Allein der höchste GOtt pflegtes dann wohl zu machen / Daß mann recht sehen kann/ es gehe so und so Und nicht nach Menschen-Sinn/ nicht nach unserm Propo. Das hat Er auch Mein Freund! ohnlängsten müssen spüren / Da Er das grosse Werck der Schau-Bühn thäte zieren / Mit allerhand Gemähld und schönen Kupfferstück / Ich mein es gienge bald den Krebßgang und zurück. Morbona störte es und hätte bald verdorben / Was sein geübter Sinn erfahren und erworben / Wann nicht Achates noch/ der Euch zur Seiten stund / Als ein erfahrner Artzt gefunden hätt den Grund / Den Grund der Maladie, den Grund der Artzeneyen Und was zu guter Cur sonst kon[unleserliches Material]te wohl gedeyen: Der höchste gabe Glück und segnete die Kunst / Er gabe neue Krafft auß Vätterlicher Gunst. Wie frölich waren da der Weisen Musen Söhne / Auff der Academi zu Giesen an der Löhne / So kurtz zuvor der Ruff von Eurem Todt erschreckt / Nachdem die Warheit bald ein anders hat entdeckt / Wie frölich stelten sich der jenigen Gemüther / So forschen die Natur und alle fremdte Güter Der Curiosen Welt: Es kam ein neuer Blick Der Hoffnung/ als sich nun sich bessert das Geschick / Das ungeschickt Geschick/ das so viel Händel machte / Daß Euch vor grosser Hitz das Leben bald verschmachte; Doch gnug! es ist vorbey/ die Kranckheit ist geschwächt / So zuvor schwächen wolt den Stamm von dem Geschlecht Der Theuren Valentin; drumb kan Er sich von neuen Uber dem schönen Werck der Schau-Bühne erfreuen. Doch schwächt Euch nicht zu sehr/ schont doch des Leibes Krafft Damit sich nicht verzehr der warme Lebens-Safft. Du aber Grosser GOtt/ du Brunquell guter Gaben / Erhalt doch diesen Mann/ und laß Ihn stets erlaben Mit neuer Stärck und Krafft: Auch sagen mannigfalt Die Arbeit seiner Hand/ daß man sie sehe bald Aus kommen an das Licht: Laß doch zu deinen Ehren / Und zu des Nechsten Nutz abzielen alle Lehren / So da gelehret sind/ in diesem gantzen Werck / Dem Lehrer aber gib deins Geistes Krafft und Stärck. Hiemit wolte seinem vielgeliebten Herrn Collegen zu wieder erlangten Gesundheit und der vorhabenden Natur- und Material-Kammern wohlmeynend gratuliren. D. ERNEST FRIDEMAN SCHELHASS, Des Sochpreislichen Kayserl. Cammer Gerichts zu Wesflar Archiater Juratus und der Leopoldinischen So cietät der Naturkündiger Collega. <TEI> <text> <front> <div> <pb facs="#f0016"/> </div> <div> <head>Auffmunderende Blückwünsche nachbenahmter Gönner und Freunden.<lb/> INSERVIENDO ALIIS CONSUMIMUR!</head> <lg> <l>SO geht es in der Welt/ so geht es mit den Schrifften</l> <l>Die zum gemeinen Nutz mann suchet offt zu stifften /</l> <l>Ein Fiebergen gar bald die Feder legen kann</l> <l>Eh mann sichs nicht versiht/ ligt Schrifft mit sambt dem Mann.</l> <l>Viel nehmen sich zwar vor sehr groß- und schwere Sachen</l> <l>Allein der höchste GOtt pflegtes dann wohl zu machen /</l> <l>Daß mann recht sehen kann/ es gehe so und so</l> <l>Und nicht nach Menschen-Sinn/ nicht nach unserm Propo.</l> <l>Das hat Er auch Mein Freund! ohnlängsten müssen spüren /</l> <l>Da Er das grosse Werck der Schau-Bühn thäte zieren /</l> <l>Mit allerhand Gemähld und schönen Kupfferstück /</l> <l>Ich mein es gienge bald den Krebßgang und zurück.</l> <l>Morbona störte es und hätte bald verdorben /</l> <l>Was sein geübter Sinn erfahren und erworben /</l> <l>Wann nicht Achates noch/ der Euch zur Seiten stund /</l> <l>Als ein erfahrner Artzt gefunden hätt den Grund /</l> <l>Den Grund der Maladie, den Grund der Artzeneyen</l> <l>Und was zu guter Cur sonst kon<gap reason="illegible"/>te wohl gedeyen:</l> <l>Der höchste gabe Glück und segnete die Kunst /</l> <l>Er gabe neue Krafft auß Vätterlicher Gunst.</l> <l>Wie frölich waren da der Weisen Musen Söhne /</l> <l>Auff der Academi zu Giesen an der Löhne /</l> <l>So kurtz zuvor der Ruff von Eurem Todt erschreckt /</l> <l>Nachdem die Warheit bald ein anders hat entdeckt /</l> <l>Wie frölich stelten sich der jenigen Gemüther /</l> <l>So forschen die Natur und alle fremdte Güter</l> <l>Der Curiosen Welt: Es kam ein neuer Blick</l> <l>Der Hoffnung/ als sich nun sich bessert das Geschick /</l> <l>Das ungeschickt Geschick/ das so viel Händel machte /</l> <l>Daß Euch vor grosser Hitz das Leben bald verschmachte;</l> <l>Doch gnug! es ist vorbey/ die Kranckheit ist geschwächt /</l> <l>So zuvor schwächen wolt den Stamm von dem Geschlecht</l> <l>Der Theuren Valentin; drumb kan Er sich von neuen</l> <l>Uber dem schönen Werck der Schau-Bühne erfreuen.</l> <l>Doch schwächt Euch nicht zu sehr/ schont doch des Leibes Krafft</l> <l>Damit sich nicht verzehr der warme Lebens-Safft.</l> <l>Du aber Grosser GOtt/ du Brunquell guter Gaben /</l> <l>Erhalt doch diesen Mann/ und laß Ihn stets erlaben</l> <l>Mit neuer Stärck und Krafft: Auch sagen mannigfalt</l> <l>Die Arbeit seiner Hand/ daß man sie sehe bald</l> <l>Aus kommen an das Licht: Laß doch zu deinen Ehren /</l> <l>Und zu des Nechsten Nutz abzielen alle Lehren /</l> <l>So da gelehret sind/ in diesem gantzen Werck /</l> <l>Dem Lehrer aber gib deins Geistes Krafft und Stärck.</l> </lg> <p>Hiemit wolte seinem vielgeliebten Herrn Collegen zu wieder erlangten Gesundheit und der vorhabenden Natur- und Material-Kammern wohlmeynend gratuliren.</p> <p>D. 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Auffmunderende Blückwünsche nachbenahmter Gönner und Freunden.
INSERVIENDO ALIIS CONSUMIMUR! SO geht es in der Welt/ so geht es mit den Schrifften Die zum gemeinen Nutz mann suchet offt zu stifften / Ein Fiebergen gar bald die Feder legen kann Eh mann sichs nicht versiht/ ligt Schrifft mit sambt dem Mann. Viel nehmen sich zwar vor sehr groß- und schwere Sachen Allein der höchste GOtt pflegtes dann wohl zu machen / Daß mann recht sehen kann/ es gehe so und so Und nicht nach Menschen-Sinn/ nicht nach unserm Propo. Das hat Er auch Mein Freund! ohnlängsten müssen spüren / Da Er das grosse Werck der Schau-Bühn thäte zieren / Mit allerhand Gemähld und schönen Kupfferstück / Ich mein es gienge bald den Krebßgang und zurück. Morbona störte es und hätte bald verdorben / Was sein geübter Sinn erfahren und erworben / Wann nicht Achates noch/ der Euch zur Seiten stund / Als ein erfahrner Artzt gefunden hätt den Grund / Den Grund der Maladie, den Grund der Artzeneyen Und was zu guter Cur sonst kon_ te wohl gedeyen: Der höchste gabe Glück und segnete die Kunst / Er gabe neue Krafft auß Vätterlicher Gunst. Wie frölich waren da der Weisen Musen Söhne / Auff der Academi zu Giesen an der Löhne / So kurtz zuvor der Ruff von Eurem Todt erschreckt / Nachdem die Warheit bald ein anders hat entdeckt / Wie frölich stelten sich der jenigen Gemüther / So forschen die Natur und alle fremdte Güter Der Curiosen Welt: Es kam ein neuer Blick Der Hoffnung/ als sich nun sich bessert das Geschick / Das ungeschickt Geschick/ das so viel Händel machte / Daß Euch vor grosser Hitz das Leben bald verschmachte; Doch gnug! es ist vorbey/ die Kranckheit ist geschwächt / So zuvor schwächen wolt den Stamm von dem Geschlecht Der Theuren Valentin; drumb kan Er sich von neuen Uber dem schönen Werck der Schau-Bühne erfreuen. Doch schwächt Euch nicht zu sehr/ schont doch des Leibes Krafft Damit sich nicht verzehr der warme Lebens-Safft. Du aber Grosser GOtt/ du Brunquell guter Gaben / Erhalt doch diesen Mann/ und laß Ihn stets erlaben Mit neuer Stärck und Krafft: Auch sagen mannigfalt Die Arbeit seiner Hand/ daß man sie sehe bald Aus kommen an das Licht: Laß doch zu deinen Ehren / Und zu des Nechsten Nutz abzielen alle Lehren / So da gelehret sind/ in diesem gantzen Werck / Dem Lehrer aber gib deins Geistes Krafft und Stärck.
Hiemit wolte seinem vielgeliebten Herrn Collegen zu wieder erlangten Gesundheit und der vorhabenden Natur- und Material-Kammern wohlmeynend gratuliren.
D. ERNEST FRIDEMAN SCHELHASS,
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