Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746.erweiset, daß die Sache unmöglich sey. Wenn §. 55. Eine neue Bestätigung der stahlianischen eine
erweiſet, daß die Sache unmoͤglich ſey. Wenn §. 55. Eine neue Beſtaͤtigung der ſtahlianiſchen eine
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0178" n="148"/> erweiſet, daß die Sache unmoͤglich ſey. Wenn<lb/> man aber ſagt: die Sele iſt eine Monade die<lb/> durch ihre eigene Kraft alle Vorſtellungen wuͤr-<lb/> cket; ſo wird man bey mir nichts ausrichten,<lb/> da ich dieſe Erklaͤrung nicht annehme. Jch<lb/> halte davor, daß wir uns der wenigſten Din-<lb/> ge wuͤrden bewuſt ſeyn, wenn wir keine Em-<lb/> pfindungen haͤtten. Denn daß die Gedan-<lb/> cken der Sele innere Beſtimmungen derſelben<lb/> ſeyn ſolten, kan nur denenienigen einfallen,<lb/> welche an ſich erfahren, daß ehe ſie einen Ge-<lb/> dancken haben, ſie allemal erſt dencken muͤſſen:<lb/> du kanſt dencken: alſo wilſt du an das oder<lb/> ienes gedencken. Eine Erfahrung die ich allen<lb/> Leuten mißgoͤnne, weil ich allein ſo ungluͤcklich<lb/> zu ſeyn ſcheine, ſie an mir nicht wahrzuneh-<lb/> men!</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 55.</head><lb/> <p>Eine neue Beſtaͤtigung der ſtahlianiſchen<lb/> Lehre, welches eine Erfahrung iſt, an welcher<lb/> ich in dem <hi rendition="#aq">Collegio Clinico</hi> des <hi rendition="#fr">beruͤhmten<lb/> Heren Profeſſors Juncker,</hi> ſelbſt Theil zu<lb/> nehmen, das Gluͤck gehabt, verlaͤngert dieſe<lb/> Schrift noch um einen einzigen Abſatz. Eine<lb/> Frauensperſon beklagte ſich, daß ſie allemal<lb/> gegen die Zeit, da die Uhr die Stunden ſchlug,<lb/> empfindliches Reiſſen im Kopfe und beſonders<lb/> uͤber dem einen Auge haͤtte. Es war eben um<lb/> die Zeit, daß es Dreyviertel auf neun Uhr ge-<lb/> ſchlagen hatte, da ſie den Paroxismum bekam.<lb/> Dreyviertelſtunden war ſie allemal frey, und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">eine</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [148/0178]
erweiſet, daß die Sache unmoͤglich ſey. Wenn
man aber ſagt: die Sele iſt eine Monade die
durch ihre eigene Kraft alle Vorſtellungen wuͤr-
cket; ſo wird man bey mir nichts ausrichten,
da ich dieſe Erklaͤrung nicht annehme. Jch
halte davor, daß wir uns der wenigſten Din-
ge wuͤrden bewuſt ſeyn, wenn wir keine Em-
pfindungen haͤtten. Denn daß die Gedan-
cken der Sele innere Beſtimmungen derſelben
ſeyn ſolten, kan nur denenienigen einfallen,
welche an ſich erfahren, daß ehe ſie einen Ge-
dancken haben, ſie allemal erſt dencken muͤſſen:
du kanſt dencken: alſo wilſt du an das oder
ienes gedencken. Eine Erfahrung die ich allen
Leuten mißgoͤnne, weil ich allein ſo ungluͤcklich
zu ſeyn ſcheine, ſie an mir nicht wahrzuneh-
men!
§. 55.
Eine neue Beſtaͤtigung der ſtahlianiſchen
Lehre, welches eine Erfahrung iſt, an welcher
ich in dem Collegio Clinico des beruͤhmten
Heren Profeſſors Juncker, ſelbſt Theil zu
nehmen, das Gluͤck gehabt, verlaͤngert dieſe
Schrift noch um einen einzigen Abſatz. Eine
Frauensperſon beklagte ſich, daß ſie allemal
gegen die Zeit, da die Uhr die Stunden ſchlug,
empfindliches Reiſſen im Kopfe und beſonders
uͤber dem einen Auge haͤtte. Es war eben um
die Zeit, daß es Dreyviertel auf neun Uhr ge-
ſchlagen hatte, da ſie den Paroxismum bekam.
Dreyviertelſtunden war ſie allemal frey, und
eine
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |