Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746.sonst haben kan. Die Kraft der Sele kan, §. 45. Endlich wird auch die Reihe an mich kom- Jn-
ſonſt haben kan. Die Kraft der Sele kan, §. 45. Endlich wird auch die Reihe an mich kom- Jn-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0146" n="116"/> ſonſt haben kan. Die Kraft der Sele kan,<lb/> nach dieſer Meinung nicht allem hinreichen,<lb/> alle die vier allerkleinſten Groͤſſen in ihrer Vor-<lb/> ſtellung zur Wuͤrcklichkeit zu bringen. Es<lb/> muͤſſen demnach einige davon ausgenommen<lb/> ſeyn, und dieſes moͤgen die beyden erſten auf<lb/> ſich nehmen. Die beyden erſten allerkleinſten<lb/> Groͤſſen in der Vorſtellung der Sele koͤnnen<lb/> alſo durchaus nicht von der Kraft der Sele ge-<lb/> wuͤrckt werden, und weil auſſerdem nichts vor-<lb/> handen iſt, das ſelbige wuͤrcken koͤnte, als der<lb/> Koͤrper; ſo wird die gantze Vorſtellung in der<lb/> Sele, die wir bey Empfindungen haben, theils<lb/> durch die Kraft der Sele, theils durch die Kraft<lb/> des Koͤrpers hervorgebracht. Das heiſt mit<lb/> einem Wort: aus dieſer Meinung derer Har-<lb/> moniſten, folgt, daß eine ſolche Vorſtellung in<lb/> der Sele, theils idealiſch, theils phyſicaliſch ge-<lb/> wuͤrckt werde §. 12. und ich glaube nicht, daß<lb/> ich hiermit den Sinn derer, die dieſes behaupten,<lb/> ſolte getroffen haben.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 45.</head><lb/> <p>Endlich wird auch die Reihe an mich kom-<lb/> men, zu ſagen, was ich vor einen Einfiuß der<lb/> Sele in dem Koͤrper glaube. Wie man aus<lb/> dem ſehen wird, was ich bisher behauptet; ſo<lb/> halte ich weder den phyſicaliſchen noch ideali-<lb/> ſchen Einfluß vor hinlaͤnglich, die Uebereinſtim-<lb/> mung derer Veraͤnderungen des Koͤrpers und<lb/> der Sele daraus erklaͤren zu koͤnnen. Nichts<lb/> deſtoweniger kan ich nicht laͤugnen, daß ich ein<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jn-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [116/0146]
ſonſt haben kan. Die Kraft der Sele kan,
nach dieſer Meinung nicht allem hinreichen,
alle die vier allerkleinſten Groͤſſen in ihrer Vor-
ſtellung zur Wuͤrcklichkeit zu bringen. Es
muͤſſen demnach einige davon ausgenommen
ſeyn, und dieſes moͤgen die beyden erſten auf
ſich nehmen. Die beyden erſten allerkleinſten
Groͤſſen in der Vorſtellung der Sele koͤnnen
alſo durchaus nicht von der Kraft der Sele ge-
wuͤrckt werden, und weil auſſerdem nichts vor-
handen iſt, das ſelbige wuͤrcken koͤnte, als der
Koͤrper; ſo wird die gantze Vorſtellung in der
Sele, die wir bey Empfindungen haben, theils
durch die Kraft der Sele, theils durch die Kraft
des Koͤrpers hervorgebracht. Das heiſt mit
einem Wort: aus dieſer Meinung derer Har-
moniſten, folgt, daß eine ſolche Vorſtellung in
der Sele, theils idealiſch, theils phyſicaliſch ge-
wuͤrckt werde §. 12. und ich glaube nicht, daß
ich hiermit den Sinn derer, die dieſes behaupten,
ſolte getroffen haben.
§. 45.
Endlich wird auch die Reihe an mich kom-
men, zu ſagen, was ich vor einen Einfiuß der
Sele in dem Koͤrper glaube. Wie man aus
dem ſehen wird, was ich bisher behauptet; ſo
halte ich weder den phyſicaliſchen noch ideali-
ſchen Einfluß vor hinlaͤnglich, die Uebereinſtim-
mung derer Veraͤnderungen des Koͤrpers und
der Sele daraus erklaͤren zu koͤnnen. Nichts
deſtoweniger kan ich nicht laͤugnen, daß ich ein
Jn-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |