Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746.nerven an, daß sich dabey die Bewegung des §. 40. Jch will nunmehro meinen Lesern Obser- bald J
nerven an, daß ſich dabey die Bewegung des §. 40. Jch will nunmehro meinen Leſern Obſer- bald J
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nerven an, daß ſich dabey die Bewegung des
Magens umkehrt, und ein Brechen verurſacht.
Wenn ein Juͤngling Convulſionen bekommt,
wenn er mit iemand ſpricht ohne vorher ein paar
Glaͤſer Wein getruncken zu haben, ſo iſt nichts
gewiſſer, als daß ſeine Nerven zu ſehr geſchwaͤcht
ſind, und daß dieſelben die Zunge nicht eher
in Bewegung ſetzen koͤnnen, als bis ſie durch
zwey Glaͤſer Wein geſtaͤrckt worden. Dieſes
alles iſt gut. Man kan es verſtehen und faſt
mit Haͤnden greiffen. Aber nur eines iſt da-
bey zu bedauren. Die gantze Wahrheit iſt ei-
ne verlarvte Perſon. Niemand getrauet ſich
ihr die Maske vor den Geſicht hinweg zu rei-
ſen: denn dieſes waͤre gewiß ein Fehler wieder
die heutige Hoͤflichkeit.
§. 40.
Jch will nunmehro meinen Leſern Obſer-
vationen darlegen, woraus ſie ſich von der
Wuͤrckung der Sele in ihren Koͤrper auf das
vollkommenſte uͤberfuͤhren koͤnnen. Jch rech-
ne hierin einen Schweitzerknaben, welcher alle-
mal einen Anfall vom Fieber bekommt, wenn
ſich ſein Stiefvater nahe bey ihm befindet. Das
Artigſte hierbey iſt dieſes, daß er ebenfalls
das Fieber bekommt, ob er es gleich nicht weiß,
daß ſein Vater zugegen iſt. Es kan ſeyn, daß
er denſelben an dem Geruche unterſcheidet, aber
ſind die Ausduͤnſtungen des Stiefvaters die
Schuld vom Fieber, oder ſind es gewiſſe Vor-
ſtellungen, welche der Knabe allemal hat, ſo
bald
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