Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746.denen die uns berühren müssen, wenn wir em- §. 30. Nun habe ich alles gethan, was man von That
denen die uns beruͤhren muͤſſen, wenn wir em- §. 30. Nun habe ich alles gethan, was man von That
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0106" n="76"/> denen die uns beruͤhren muͤſſen, wenn wir em-<lb/> pfinden ſollen, gefunden werden kan; ſo wird<lb/> man ſie ohnfehlbar vergeblich wo anders ſu-<lb/> chen. Solche Einwuͤrfe aber halte ich nicht<lb/> vor beantwortenswerth, wenn man etwan ſa-<lb/> gen wolte: Mit <hi rendition="#aq">S</hi> und <hi rendition="#aq">M</hi> iſt allemal die Be-<lb/> wegung der Erdkugel um ihre Axe verbunden,<lb/> oder <hi rendition="#aq">S</hi> und <hi rendition="#aq">M</hi> wird niemals wuͤrcklich, wenn<lb/> nicht auch Tag und Nacht auf dem Erdboden<lb/> abwechſeln. Es wuͤrde nemlich kein langes<lb/> Nachſinnen gebrauchen, einen Gegenſchluß zu<lb/> machen, welcher noch viel gewiſſer waͤre als ie-<lb/> ner: Niemals behauptet ein Menſch dieſe Ein-<lb/> wuͤrfe im Ernſt, um dadurch zu laͤugnen, daß<lb/><hi rendition="#aq">S</hi> und <hi rendition="#aq">M</hi> einander wuͤrcke, wenn es nicht auch<lb/> zugleich in ſeinem Gehirne baufaͤllig ausſieht:<lb/> Alſo iſt dieſes die Urſach von ienen. Jch rede<lb/> nur von ſolchen Veraͤnderungen, welche wahr-<lb/> ſcheinlich eine naͤhere Urſach ſind, daß <hi rendition="#aq">S</hi> und <hi rendition="#aq">M</hi><lb/> wuͤrcklich werde.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 30.</head><lb/> <p>Nun habe ich alles gethan, was man von<lb/> mir fodern kan. Jch habe gewieſen, daß <hi rendition="#aq">S</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">M</hi> beſtaͤndig mit einander verbunden ſind,<lb/> (§. 26.) und daß es auch kein <hi rendition="#aq">C</hi> gebe, von<lb/> welchen eben dieſes gelte. (§. 29.) Jch habe<lb/> demnach erwieſen, <hi rendition="#fr">daß entweder die Em-<lb/> pfindung eine Urſach von der auf ſie er-<lb/> folgenden proportionalen Bewegung im<lb/> Koͤrper ſey, oder daß man dieſes umge-<lb/> kehrt behaupten koͤnne.</hi> Es iſt mir in der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">That</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [76/0106]
denen die uns beruͤhren muͤſſen, wenn wir em-
pfinden ſollen, gefunden werden kan; ſo wird
man ſie ohnfehlbar vergeblich wo anders ſu-
chen. Solche Einwuͤrfe aber halte ich nicht
vor beantwortenswerth, wenn man etwan ſa-
gen wolte: Mit S und M iſt allemal die Be-
wegung der Erdkugel um ihre Axe verbunden,
oder S und M wird niemals wuͤrcklich, wenn
nicht auch Tag und Nacht auf dem Erdboden
abwechſeln. Es wuͤrde nemlich kein langes
Nachſinnen gebrauchen, einen Gegenſchluß zu
machen, welcher noch viel gewiſſer waͤre als ie-
ner: Niemals behauptet ein Menſch dieſe Ein-
wuͤrfe im Ernſt, um dadurch zu laͤugnen, daß
S und M einander wuͤrcke, wenn es nicht auch
zugleich in ſeinem Gehirne baufaͤllig ausſieht:
Alſo iſt dieſes die Urſach von ienen. Jch rede
nur von ſolchen Veraͤnderungen, welche wahr-
ſcheinlich eine naͤhere Urſach ſind, daß S und M
wuͤrcklich werde.
§. 30.
Nun habe ich alles gethan, was man von
mir fodern kan. Jch habe gewieſen, daß S
und M beſtaͤndig mit einander verbunden ſind,
(§. 26.) und daß es auch kein C gebe, von
welchen eben dieſes gelte. (§. 29.) Jch habe
demnach erwieſen, daß entweder die Em-
pfindung eine Urſach von der auf ſie er-
folgenden proportionalen Bewegung im
Koͤrper ſey, oder daß man dieſes umge-
kehrt behaupten koͤnne. Es iſt mir in der
That
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