Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite
Fortunat.
Thu' Dir im Wirthshaus heut noch was zu gut,
Geh mit Tagsanbruch in die Lombardstraße
Zum Kaufmann Herrn Hieronymus, der braucht
Noch treue Leute, sag' ich schicke Dich,
Er fragte lezt, ob ich nicht einen wüßte
Ihm zu empfehlen. Bist Du nun gescheut,
So kannst Du immer noch mit Rechtlichkeit
Und Fleiß, Geschick, was werden in der Welt,
Entgehst dem Beutelschneiden und dem Galgen.
Leb wohl, und werde klüger, junger Mensch.

(ab.)
Fortunat.
Ja klüger, besser; wahrlich, es ist Zeit!
Nun geh' ich, mich zu sätt'gen, zu erfrischen,
Um dann mein Glück beim Kaufmann zu versuchen.
Die Noth kann uns mit jedem Ding versöhnen,
So komm' ich nun in London in die Zunft,
Der ich von Cypern weg entlaufen wollte.

(geht.)


Fünfte Scene.
(Waarenlager.)


Hieronymus, verschiedene Diener.
Hieronymus.
Das sag' ich Euch, es muß mir anders werden,
Die Unordnung im Haus kann so nicht bleiben.
III. [ 6 ]
Fortunat.
Thu' Dir im Wirthshaus heut noch was zu gut,
Geh mit Tagsanbruch in die Lombardſtraße
Zum Kaufmann Herrn Hieronymus, der braucht
Noch treue Leute, ſag' ich ſchicke Dich,
Er fragte lezt, ob ich nicht einen wuͤßte
Ihm zu empfehlen. Biſt Du nun geſcheut,
So kannſt Du immer noch mit Rechtlichkeit
Und Fleiß, Geſchick, was werden in der Welt,
Entgehſt dem Beutelſchneiden und dem Galgen.
Leb wohl, und werde kluͤger, junger Menſch.

(ab.)
Fortunat.
Ja kluͤger, beſſer; wahrlich, es iſt Zeit!
Nun geh' ich, mich zu ſaͤtt'gen, zu erfriſchen,
Um dann mein Gluͤck beim Kaufmann zu verſuchen.
Die Noth kann uns mit jedem Ding verſoͤhnen,
So komm' ich nun in London in die Zunft,
Der ich von Cypern weg entlaufen wollte.

(geht.)


Fuͤnfte Scene.
(Waarenlager.)


Hieronymus, verſchiedene Diener.
Hieronymus.
Das ſag' ich Euch, es muß mir anders werden,
Die Unordnung im Haus kann ſo nicht bleiben.
III. [ 6 ]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <sp who="#Walther">
                <p><pb facs="#f0091" n="81"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</fw><lb/>
Thu' Dir im Wirthshaus heut noch was zu gut,<lb/>
Geh mit Tagsanbruch in die Lombard&#x017F;traße<lb/>
Zum Kaufmann Herrn Hieronymus, der braucht<lb/>
Noch treue Leute, &#x017F;ag' ich &#x017F;chicke Dich,<lb/>
Er fragte lezt, ob ich nicht einen wu&#x0364;ßte<lb/>
Ihm zu empfehlen. Bi&#x017F;t Du nun ge&#x017F;cheut,<lb/>
So kann&#x017F;t Du immer noch mit Rechtlichkeit<lb/>
Und Fleiß, Ge&#x017F;chick, was werden in der Welt,<lb/>
Entgeh&#x017F;t dem Beutel&#x017F;chneiden und dem Galgen.<lb/>
Leb wohl, und werde klu&#x0364;ger, junger Men&#x017F;ch.</p><lb/>
                <stage> <hi rendition="#et">(ab.)</hi> </stage>
              </sp><lb/>
              <sp who="#FORT">
                <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Ja klu&#x0364;ger, be&#x017F;&#x017F;er; wahrlich, es i&#x017F;t Zeit!<lb/>
Nun geh' ich, mich zu &#x017F;a&#x0364;tt'gen, zu erfri&#x017F;chen,<lb/>
Um dann mein Glu&#x0364;ck beim Kaufmann zu ver&#x017F;uchen.<lb/>
Die Noth kann uns mit jedem Ding ver&#x017F;o&#x0364;hnen,<lb/>
So komm' ich nun in London in die Zunft,<lb/>
Der ich von Cypern weg entlaufen wollte.</p><lb/>
                <stage> <hi rendition="#et">(geht.)</hi> </stage>
              </sp>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Fu&#x0364;nfte Scene</hi>.</hi> </head><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Waarenlager</hi>.)</hi> </stage><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Hieronymus</hi>, ver&#x017F;chiedene Diener.</hi> </stage><lb/>
              <sp who="#HIERO">
                <speaker><hi rendition="#g">Hieronymus</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Das &#x017F;ag' ich Euch, es muß mir anders werden,<lb/>
Die Unordnung im Haus kann &#x017F;o nicht bleiben.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">III.</hi> [ 6 ]</fw><lb/></p>
              </sp>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[81/0091] Fortunat. Thu' Dir im Wirthshaus heut noch was zu gut, Geh mit Tagsanbruch in die Lombardſtraße Zum Kaufmann Herrn Hieronymus, der braucht Noch treue Leute, ſag' ich ſchicke Dich, Er fragte lezt, ob ich nicht einen wuͤßte Ihm zu empfehlen. Biſt Du nun geſcheut, So kannſt Du immer noch mit Rechtlichkeit Und Fleiß, Geſchick, was werden in der Welt, Entgehſt dem Beutelſchneiden und dem Galgen. Leb wohl, und werde kluͤger, junger Menſch. (ab.) Fortunat. Ja kluͤger, beſſer; wahrlich, es iſt Zeit! Nun geh' ich, mich zu ſaͤtt'gen, zu erfriſchen, Um dann mein Gluͤck beim Kaufmann zu verſuchen. Die Noth kann uns mit jedem Ding verſoͤhnen, So komm' ich nun in London in die Zunft, Der ich von Cypern weg entlaufen wollte. (geht.) Fuͤnfte Scene. (Waarenlager.) Hieronymus, verſchiedene Diener. Hieronymus. Das ſag' ich Euch, es muß mir anders werden, Die Unordnung im Haus kann ſo nicht bleiben. III. [ 6 ]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/91
Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/91>, abgerufen am 21.12.2024.