Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite
Zweite Abtheilung.
Königinn.
Mein armes Kind!
O Hülfe! Schnell! Sie fällt in Ohnmacht hin
Vor diesem grausen Anblick.
König.
Weh und Weh!
Ha! Kammerdiener! Kammerfrauen! bringt
Die Unglückselge in ihr Schlafgemach.

(Ab mit den Uebrigen Großes Getümmel.)
Hofmarschall.
Was soll man denken? Als ich die Prinzessinn
In meinen Armen fing, da riß mir was
Hier das Jabot von Kanten ganz in Stücke.
Wars Schmuck? Wars eine Nadel? Sonderbar!
Und unser Theodor? -- Wo blieb er denn?
Limosin.
Als wenn der Kopf ihm brennte, lief er fort.
Bei alle dem ein wunderbarer Hof.
Olivarez.
Ich reise ab, mir widert alles hier.
(alle gehen ab.)


Vierte Scene.
(Zimmer.)


Herbert, Lady Herbert, Theodor in einem
Armstuhl, mit herunterhängenden Haaren.
Herbert.
Nein, ärger stets und ärger wird der Schimpf,
Am Hof, im ganzen Land, im Volk bekannt,
Zweite Abtheilung.
Koͤniginn.
Mein armes Kind!
O Huͤlfe! Schnell! Sie faͤllt in Ohnmacht hin
Vor dieſem grauſen Anblick.
Koͤnig.
Weh und Weh!
Ha! Kammerdiener! Kammerfrauen! bringt
Die Ungluͤckſelge in ihr Schlafgemach.

(Ab mit den Uebrigen Großes Getuͤmmel.)
Hofmarſchall.
Was ſoll man denken? Als ich die Prinzeſſinn
In meinen Armen fing, da riß mir was
Hier das Jabot von Kanten ganz in Stuͤcke.
Wars Schmuck? Wars eine Nadel? Sonderbar!
Und unſer Theodor? — Wo blieb er denn?
Limoſin.
Als wenn der Kopf ihm brennte, lief er fort.
Bei alle dem ein wunderbarer Hof.
Olivarez.
Ich reiſe ab, mir widert alles hier.
(alle gehen ab.)


Vierte Scene.
(Zimmer.)


Herbert, Lady Herbert, Theodor in einem
Armſtuhl, mit herunterhaͤngenden Haaren.
Herbert.
Nein, aͤrger ſtets und aͤrger wird der Schimpf,
Am Hof, im ganzen Land, im Volk bekannt,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0436" n="426"/>
              <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/>
              <sp who="#Ko&#x0364;niginn">
                <speaker><hi rendition="#g">Ko&#x0364;niginn</hi>.</speaker><lb/>
                <p><hi rendition="#et">Mein armes Kind!</hi><lb/>
O Hu&#x0364;lfe! Schnell! Sie fa&#x0364;llt in Ohnmacht hin<lb/>
Vor die&#x017F;em grau&#x017F;en Anblick.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Ko&#x0364;nig">
                <speaker><hi rendition="#g">Ko&#x0364;nig</hi>.</speaker><lb/>
                <p><hi rendition="#et">Weh und Weh!</hi><lb/>
Ha! Kammerdiener! Kammerfrauen! bringt<lb/>
Die Unglu&#x0364;ck&#x017F;elge in ihr Schlafgemach.</p><lb/>
                <stage> <hi rendition="#et">(Ab mit den Uebrigen Großes Getu&#x0364;mmel.)</hi> </stage>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Hofmar&#x017F;chall">
                <speaker><hi rendition="#g">Hofmar&#x017F;chall</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Was &#x017F;oll man denken? Als ich die Prinze&#x017F;&#x017F;inn<lb/>
In meinen Armen fing, da riß mir was<lb/>
Hier das Jabot von Kanten ganz in Stu&#x0364;cke.<lb/>
Wars Schmuck? Wars eine Nadel? Sonderbar!<lb/>
Und un&#x017F;er Theodor? &#x2014; Wo blieb er denn?</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Limo&#x017F;in">
                <speaker><hi rendition="#g">Limo&#x017F;in</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Als wenn der Kopf ihm brennte, lief er fort.<lb/>
Bei alle dem ein wunderbarer Hof.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Olivarez">
                <speaker><hi rendition="#g">Olivarez</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Ich rei&#x017F;e ab, mir widert alles hier.</p><lb/>
                <stage> <hi rendition="#et">(alle gehen ab.)</hi> </stage>
              </sp>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Vierte Scene</hi>.</hi> </head><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Zimmer</hi>.)</hi> </stage><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Herbert, Lady Herbert, Theodor</hi> in einem<lb/>
Arm&#x017F;tuhl, mit herunterha&#x0364;ngenden Haaren.</hi> </stage><lb/>
              <sp who="#Herbert">
                <speaker><hi rendition="#g">Herbert</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Nein, a&#x0364;rger &#x017F;tets und a&#x0364;rger wird der Schimpf,<lb/>
Am Hof, im ganzen Land, im Volk bekannt,<lb/></p>
              </sp>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[426/0436] Zweite Abtheilung. Koͤniginn. Mein armes Kind! O Huͤlfe! Schnell! Sie faͤllt in Ohnmacht hin Vor dieſem grauſen Anblick. Koͤnig. Weh und Weh! Ha! Kammerdiener! Kammerfrauen! bringt Die Ungluͤckſelge in ihr Schlafgemach. (Ab mit den Uebrigen Großes Getuͤmmel.) Hofmarſchall. Was ſoll man denken? Als ich die Prinzeſſinn In meinen Armen fing, da riß mir was Hier das Jabot von Kanten ganz in Stuͤcke. Wars Schmuck? Wars eine Nadel? Sonderbar! Und unſer Theodor? — Wo blieb er denn? Limoſin. Als wenn der Kopf ihm brennte, lief er fort. Bei alle dem ein wunderbarer Hof. Olivarez. Ich reiſe ab, mir widert alles hier. (alle gehen ab.) Vierte Scene. (Zimmer.) Herbert, Lady Herbert, Theodor in einem Armſtuhl, mit herunterhaͤngenden Haaren. Herbert. Nein, aͤrger ſtets und aͤrger wird der Schimpf, Am Hof, im ganzen Land, im Volk bekannt,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/436
Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/436>, abgerufen am 21.11.2024.