Königinn. Mein armes Kind! O Hülfe! Schnell! Sie fällt in Ohnmacht hin Vor diesem grausen Anblick.
König. Weh und Weh! Ha! Kammerdiener! Kammerfrauen! bringt Die Unglückselge in ihr Schlafgemach. (Ab mit den Uebrigen Großes Getümmel.)
Hofmarschall. Was soll man denken? Als ich die Prinzessinn In meinen Armen fing, da riß mir was Hier das Jabot von Kanten ganz in Stücke. Wars Schmuck? Wars eine Nadel? Sonderbar! Und unser Theodor? -- Wo blieb er denn?
Limosin. Als wenn der Kopf ihm brennte, lief er fort. Bei alle dem ein wunderbarer Hof.
Olivarez. Ich reise ab, mir widert alles hier. (alle gehen ab.)
Vierte Scene.
(Zimmer.)
Herbert, Lady Herbert, Theodor in einem Armstuhl, mit herunterhängenden Haaren.
Herbert. Nein, ärger stets und ärger wird der Schimpf, Am Hof, im ganzen Land, im Volk bekannt,
Zweite Abtheilung.
Koͤniginn. Mein armes Kind! O Huͤlfe! Schnell! Sie faͤllt in Ohnmacht hin Vor dieſem grauſen Anblick.
Koͤnig. Weh und Weh! Ha! Kammerdiener! Kammerfrauen! bringt Die Ungluͤckſelge in ihr Schlafgemach. (Ab mit den Uebrigen Großes Getuͤmmel.)
Hofmarſchall. Was ſoll man denken? Als ich die Prinzeſſinn In meinen Armen fing, da riß mir was Hier das Jabot von Kanten ganz in Stuͤcke. Wars Schmuck? Wars eine Nadel? Sonderbar! Und unſer Theodor? — Wo blieb er denn?
Limoſin. Als wenn der Kopf ihm brennte, lief er fort. Bei alle dem ein wunderbarer Hof.
Olivarez. Ich reiſe ab, mir widert alles hier. (alle gehen ab.)
Vierte Scene.
(Zimmer.)
Herbert, Lady Herbert, Theodor in einem Armſtuhl, mit herunterhaͤngenden Haaren.
Herbert. Nein, aͤrger ſtets und aͤrger wird der Schimpf, Am Hof, im ganzen Land, im Volk bekannt,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0436"n="426"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/><spwho="#Koͤniginn"><speaker><hirendition="#g">Koͤniginn</hi>.</speaker><lb/><p><hirendition="#et">Mein armes Kind!</hi><lb/>
O Huͤlfe! Schnell! Sie faͤllt in Ohnmacht hin<lb/>
Vor dieſem grauſen Anblick.</p></sp><lb/><spwho="#Koͤnig"><speaker><hirendition="#g">Koͤnig</hi>.</speaker><lb/><p><hirendition="#et">Weh und Weh!</hi><lb/>
Ha! Kammerdiener! Kammerfrauen! bringt<lb/>
Die Ungluͤckſelge in ihr Schlafgemach.</p><lb/><stage><hirendition="#et">(Ab mit den Uebrigen Großes Getuͤmmel.)</hi></stage></sp><lb/><spwho="#Hofmarſchall"><speaker><hirendition="#g">Hofmarſchall</hi>.</speaker><lb/><p>Was ſoll man denken? Als ich die Prinzeſſinn<lb/>
In meinen Armen fing, da riß mir was<lb/>
Hier das Jabot von Kanten ganz in Stuͤcke.<lb/>
Wars Schmuck? Wars eine Nadel? Sonderbar!<lb/>
Und unſer Theodor? — Wo blieb er denn?</p></sp><lb/><spwho="#Limoſin"><speaker><hirendition="#g">Limoſin</hi>.</speaker><lb/><p>Als wenn der Kopf ihm brennte, lief er fort.<lb/>
Bei alle dem ein wunderbarer Hof.</p></sp><lb/><spwho="#Olivarez"><speaker><hirendition="#g">Olivarez</hi>.</speaker><lb/><p>Ich reiſe ab, mir widert alles hier.</p><lb/><stage><hirendition="#et">(alle gehen ab.)</hi></stage></sp></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="4"><head><hirendition="#c"><hirendition="#g">Vierte Scene</hi>.</hi></head><lb/><stage><hirendition="#c">(<hirendition="#g">Zimmer</hi>.)</hi></stage><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><stage><hirendition="#c"><hirendition="#g">Herbert, Lady Herbert, Theodor</hi> in einem<lb/>
Armſtuhl, mit herunterhaͤngenden Haaren.</hi></stage><lb/><spwho="#Herbert"><speaker><hirendition="#g">Herbert</hi>.</speaker><lb/><p>Nein, aͤrger ſtets und aͤrger wird der Schimpf,<lb/>
Am Hof, im ganzen Land, im Volk bekannt,<lb/></p></sp></div></div></div></div></body></text></TEI>
[426/0436]
Zweite Abtheilung.
Koͤniginn.
Mein armes Kind!
O Huͤlfe! Schnell! Sie faͤllt in Ohnmacht hin
Vor dieſem grauſen Anblick.
Koͤnig.
Weh und Weh!
Ha! Kammerdiener! Kammerfrauen! bringt
Die Ungluͤckſelge in ihr Schlafgemach.
(Ab mit den Uebrigen Großes Getuͤmmel.)
Hofmarſchall.
Was ſoll man denken? Als ich die Prinzeſſinn
In meinen Armen fing, da riß mir was
Hier das Jabot von Kanten ganz in Stuͤcke.
Wars Schmuck? Wars eine Nadel? Sonderbar!
Und unſer Theodor? — Wo blieb er denn?
Limoſin.
Als wenn der Kopf ihm brennte, lief er fort.
Bei alle dem ein wunderbarer Hof.
Olivarez.
Ich reiſe ab, mir widert alles hier.
(alle gehen ab.)
Vierte Scene.
(Zimmer.)
Herbert, Lady Herbert, Theodor in einem
Armſtuhl, mit herunterhaͤngenden Haaren.
Herbert.
Nein, aͤrger ſtets und aͤrger wird der Schimpf,
Am Hof, im ganzen Land, im Volk bekannt,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/436>, abgerufen am 23.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.