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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 2. Berlin u. a., 1796.

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3.
Mortimer an Karl Willmont.


Deinen Gruß an Charlotten magst Du bey
der ersten Gelegenheit selbst bestellen, denn ich
spreche nur ungern mit ihr, die übrigen sind
besorgt und alle sagen von Herzen Dank, daß
du Dich ihrer mit einem so fröhlichen Wohl-
wollen erinnerst. Dein Brief, Karl, hat mir
sehr gefallen, denn eine liebenswürdige Mensch-
lichkeit führt darinn das Wort, wir sollten alle
so empfinden, und die Menschen würden sich
aus dieser dürren Erde einen Garten machen.

Nein, du brauchst dir keine Vorwürfe zu
machen, lieber, unbefangener Mensch. Liegt
es denn nicht in unserer Natur, daß wir das
Glück willkommen heißen, wo wir es finden?
Deine Seele hat ihre Unschuld behalten und
Du wirst nie schlecht empfinden, und wenn
auch bey der Betrübniß andrer Dein Mund sich
zum frohsten Lachen zieht.

Mit Deinem Plane bin ich ebenfalls sehr
zufrieden, die Thätigkeit wird Dich zum Manne

3.
Mortimer an Karl Willmont.


Deinen Gruß an Charlotten magſt Du bey
der erſten Gelegenheit ſelbſt beſtellen, denn ich
ſpreche nur ungern mit ihr, die uͤbrigen ſind
beſorgt und alle ſagen von Herzen Dank, daß
du Dich ihrer mit einem ſo froͤhlichen Wohl-
wollen erinnerſt. Dein Brief, Karl, hat mir
ſehr gefallen, denn eine liebenswuͤrdige Menſch-
lichkeit fuͤhrt darinn das Wort, wir ſollten alle
ſo empfinden, und die Menſchen wuͤrden ſich
aus dieſer duͤrren Erde einen Garten machen.

Nein, du brauchſt dir keine Vorwuͤrfe zu
machen, lieber, unbefangener Menſch. Liegt
es denn nicht in unſerer Natur, daß wir das
Gluͤck willkommen heißen, wo wir es finden?
Deine Seele hat ihre Unſchuld behalten und
Du wirſt nie ſchlecht empfinden, und wenn
auch bey der Betruͤbniß andrer Dein Mund ſich
zum frohſten Lachen zieht.

Mit Deinem Plane bin ich ebenfalls ſehr
zufrieden, die Thaͤtigkeit wird Dich zum Manne

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[377/0383] 3. Mortimer an Karl Willmont. Roger — place Deinen Gruß an Charlotten magſt Du bey der erſten Gelegenheit ſelbſt beſtellen, denn ich ſpreche nur ungern mit ihr, die uͤbrigen ſind beſorgt und alle ſagen von Herzen Dank, daß du Dich ihrer mit einem ſo froͤhlichen Wohl- wollen erinnerſt. Dein Brief, Karl, hat mir ſehr gefallen, denn eine liebenswuͤrdige Menſch- lichkeit fuͤhrt darinn das Wort, wir ſollten alle ſo empfinden, und die Menſchen wuͤrden ſich aus dieſer duͤrren Erde einen Garten machen. Nein, du brauchſt dir keine Vorwuͤrfe zu machen, lieber, unbefangener Menſch. Liegt es denn nicht in unſerer Natur, daß wir das Gluͤck willkommen heißen, wo wir es finden? Deine Seele hat ihre Unſchuld behalten und Du wirſt nie ſchlecht empfinden, und wenn auch bey der Betruͤbniß andrer Dein Mund ſich zum frohſten Lachen zieht. Mit Deinem Plane bin ich ebenfalls ſehr zufrieden, die Thaͤtigkeit wird Dich zum Manne

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 2. Berlin u. a., 1796, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell02_1796/383>, abgerufen am 03.12.2024.