Mit Erstaunen hab ich von Deiner Schwester gehört, daß Du schon wieder, und zwar von neuem nach Bonstreet gereis't bist! O du un- steter Landstreicher! Möchtest Du doch auch erst einen Ort gefunden haben, wo Du Lust bekä- mest, Dich anzusiedeln. So bist Du mir nun schon wieder entlaufen, ehe ich noch angefangen habe, Dich recht zu genießen.
Wünsche mir Glück, Karl, denn alles was ich wünschte, ist nun in Erfüllung gegangen. Deine Schwester hat sich plötzlich entschlossen; sie will die Meinige werden. Ich danke Gott, daß es endlich so weit gekommen ist. -- Die Verlobung ist bey Deinen Eltern gestern ge- feyert, und in einem Monathe ohngefähr zieh ich nach dem kleinen Landgute in der Nähe von Southampton, und seyre dann meine Hochzeit mit Amalien. -- Ich versetze mich schon ganz in die stillen häuslichen Scenen, und erträume mir nicht das Glück aus einem Feenlande, son-
dern
23. Mortimer an Karl Willmont.
London.
Mit Erſtaunen hab ich von Deiner Schweſter gehoͤrt, daß Du ſchon wieder, und zwar von neuem nach Bonſtreet gereiſ’t biſt! O du un- ſteter Landſtreicher! Moͤchteſt Du doch auch erſt einen Ort gefunden haben, wo Du Luſt bekaͤ- meſt, Dich anzuſiedeln. So biſt Du mir nun ſchon wieder entlaufen, ehe ich noch angefangen habe, Dich recht zu genießen.
Wuͤnſche mir Gluͤck, Karl, denn alles was ich wuͤnſchte, iſt nun in Erfuͤllung gegangen. Deine Schweſter hat ſich ploͤtzlich entſchloſſen; ſie will die Meinige werden. Ich danke Gott, daß es endlich ſo weit gekommen iſt. — Die Verlobung iſt bey Deinen Eltern geſtern ge- feyert, und in einem Monathe ohngefaͤhr zieh ich nach dem kleinen Landgute in der Naͤhe von Southampton, und ſeyre dann meine Hochzeit mit Amalien. — Ich verſetze mich ſchon ganz in die ſtillen haͤuslichen Scenen, und ertraͤume mir nicht das Gluͤck aus einem Feenlande, ſon-
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23.
Mortimer an Karl Willmont.
London.
Mit Erſtaunen hab ich von Deiner Schweſter
gehoͤrt, daß Du ſchon wieder, und zwar von
neuem nach Bonſtreet gereiſ’t biſt! O du un-
ſteter Landſtreicher! Moͤchteſt Du doch auch erſt
einen Ort gefunden haben, wo Du Luſt bekaͤ-
meſt, Dich anzuſiedeln. So biſt Du mir nun
ſchon wieder entlaufen, ehe ich noch angefangen
habe, Dich recht zu genießen.
Wuͤnſche mir Gluͤck, Karl, denn alles was
ich wuͤnſchte, iſt nun in Erfuͤllung gegangen.
Deine Schweſter hat ſich ploͤtzlich entſchloſſen;
ſie will die Meinige werden. Ich danke Gott,
daß es endlich ſo weit gekommen iſt. — Die
Verlobung iſt bey Deinen Eltern geſtern ge-
feyert, und in einem Monathe ohngefaͤhr zieh
ich nach dem kleinen Landgute in der Naͤhe von
Southampton, und ſeyre dann meine Hochzeit
mit Amalien. — Ich verſetze mich ſchon ganz
in die ſtillen haͤuslichen Scenen, und ertraͤume
mir nicht das Gluͤck aus einem Feenlande, ſon-
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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 2. Berlin u. a., 1796, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell02_1796/118>, abgerufen am 21.12.2024.
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