Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.Zweiter Abschnitt. Vergleichung des isolirten Staats mit der Wirklichkeit. §. 27. Rückblick auf den Gang unserer Untersuchung. In der vorhergehenden Darstellung der Gestaltung des Wir haben in §. 5. angenommen, daß der Rohertrag Diese Annahme ist allerdings wahr und zutreffend, Wir müssen deshalb untersuchen, in wiefern sich die Zweiter Abſchnitt. Vergleichung des iſolirten Staats mit der Wirklichkeit. §. 27. Ruͤckblick auf den Gang unſerer Unterſuchung. In der vorhergehenden Darſtellung der Geſtaltung des Wir haben in §. 5. angenommen, daß der Rohertrag Dieſe Annahme iſt allerdings wahr und zutreffend, Wir muͤſſen deshalb unterſuchen, in wiefern ſich die <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0219" n="[205]"/> <div n="1"> <head><hi rendition="#g">Zweiter Abſchnitt</hi>.<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/> Vergleichung des iſolirten Staats mit der<lb/> Wirklichkeit.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>§. 27.<lb/> Ruͤckblick auf den Gang unſerer Unterſuchung.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">I</hi>n der vorhergehenden Darſtellung der Geſtaltung des<lb/> iſolirten Staats ſind die Verhaͤltniſſe des Guts Tellow<lb/> zum Grunde gelegt, indem wir entwickelt haben, wie die<lb/> Wirthſchaft dieſes Guts ſich aͤndern wuͤrde, wenn daſſelbe<lb/> dem Marktplatz fuͤr die landwirthſchaftlichen Erzeugniſſe<lb/> naͤher oder ferner gedacht wird.</p><lb/> <p>Wir haben in §. 5. angenommen, daß der Rohertrag<lb/> eines Guts ſich ganz in Korn angeben laſſe, und daß der<lb/> Preis der animaliſchen Produkte mit dem Preiſe des Ge-<lb/> treides im Verhaͤltniß ſtehe.</p><lb/> <p>Dieſe Annahme iſt allerdings wahr und zutreffend,<lb/> wenn wir die wirklichen Verhaͤltniſſe eines kultivirten<lb/> Staats, der von keinen rohen, bloß Viehzucht treibenden<lb/> Laͤndern umgeben iſt, vor Augen haben. Die durchge-<lb/> fuͤhrte Darſtellung des iſolirten Staats zeigt uns aber<lb/> ſelbſt, daß das Gut T. in einer Gegend liegt, wo die<lb/> Einwirkung der rohen, bloß Viehzucht treibenden Laͤnder<lb/> ſich ſchon ſehr vermindert hat; und daß in dem iſolirten<lb/> Staat das Verhaͤltniß zwiſchen den Preiſen der Viehpro-<lb/> dukte und des Korns, nicht daſſelbe ſeyn kann, was auf<lb/> dem Gute T. ſtatt findet.</p><lb/> <p>Wir muͤſſen deshalb unterſuchen, in wiefern ſich die<lb/> Geſtaltung des iſolirten Staats aͤndert, wenn der Preis<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[205]/0219]
Zweiter Abſchnitt.
Vergleichung des iſolirten Staats mit der
Wirklichkeit.
§. 27.
Ruͤckblick auf den Gang unſerer Unterſuchung.
In der vorhergehenden Darſtellung der Geſtaltung des
iſolirten Staats ſind die Verhaͤltniſſe des Guts Tellow
zum Grunde gelegt, indem wir entwickelt haben, wie die
Wirthſchaft dieſes Guts ſich aͤndern wuͤrde, wenn daſſelbe
dem Marktplatz fuͤr die landwirthſchaftlichen Erzeugniſſe
naͤher oder ferner gedacht wird.
Wir haben in §. 5. angenommen, daß der Rohertrag
eines Guts ſich ganz in Korn angeben laſſe, und daß der
Preis der animaliſchen Produkte mit dem Preiſe des Ge-
treides im Verhaͤltniß ſtehe.
Dieſe Annahme iſt allerdings wahr und zutreffend,
wenn wir die wirklichen Verhaͤltniſſe eines kultivirten
Staats, der von keinen rohen, bloß Viehzucht treibenden
Laͤndern umgeben iſt, vor Augen haben. Die durchge-
fuͤhrte Darſtellung des iſolirten Staats zeigt uns aber
ſelbſt, daß das Gut T. in einer Gegend liegt, wo die
Einwirkung der rohen, bloß Viehzucht treibenden Laͤnder
ſich ſchon ſehr vermindert hat; und daß in dem iſolirten
Staat das Verhaͤltniß zwiſchen den Preiſen der Viehpro-
dukte und des Korns, nicht daſſelbe ſeyn kann, was auf
dem Gute T. ſtatt findet.
Wir muͤſſen deshalb unterſuchen, in wiefern ſich die
Geſtaltung des iſolirten Staats aͤndert, wenn der Preis
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