Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Jrrthümern und deren Ursprnng um autoritatis kan man sehr schwerlich loß werdennum. 46 biß 51. Es wird durch das praejudicium prae- cipitantiae besestiget n. 52. und befestiget dieses eben- fals n. 53. Der Mensch schleppet sich mit diesen bey- den praejudiciis auch in seinem zunehmenden Alter n. 54. 55. theils wegen der augewehnten Ubereilung n. 56. theils weil diese praejudicia von denen Gelehr- ten gewaltig vertheydiget werden: n. 57. Der Ur- sprung derer absonderlichen praejudiciorum der Ge- lehrten/ n. 58. ist der Ehrgeitz n. 59. Wodurch das praejudicium autoritatis gleichsam sein Leben er- hält n. 60. 1. WJr haben bißhero von Erkäntnüß 2. Denn weil die Warheit und Warschein- leichte
Jrrthuͤmern und deren Urſprnng um autoritatis kan man ſehr ſchwerlich loß werdennum. 46 biß 51. Es wird durch das præjudicium præ- cipitantiæ beſeſtiget n. 52. und befeſtiget dieſes eben- fals n. 53. Der Menſch ſchleppet ſich mit dieſen bey- den præjudiciis auch in ſeinem zunehmenden Alter n. 54. 55. theils wegen der augewehnten Ubereilung n. 56. theils weil dieſe præjudicia von denen Gelehr- ten gewaltig vertheydiget werden: n. 57. Der Ur- ſprung derer abſonderlichen præjudiciorum der Ge- lehrten/ n. 58. iſt der Ehrgeitz n. 59. Wodurch das præjudicium autoritatis gleichſam ſein Leben er- haͤlt n. 60. 1. WJr haben bißhero von Erkaͤntnuͤß 2. Denn weil die Warheit und Warſchein- leichte
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Jrrthuͤmern und deren Urſprnng
um autoritatis kan man ſehr ſchwerlich loß werden
num. 46 biß 51. Es wird durch das præjudicium præ-
cipitantiæ beſeſtiget n. 52. und befeſtiget dieſes eben-
fals n. 53. Der Menſch ſchleppet ſich mit dieſen bey-
den præjudiciis auch in ſeinem zunehmenden Alter
n. 54. 55. theils wegen der augewehnten Ubereilung
n. 56. theils weil dieſe præjudicia von denen Gelehr-
ten gewaltig vertheydiget werden: n. 57. Der Ur-
ſprung derer abſonderlichen præjudiciorum der Ge-
lehrten/ n. 58. iſt der Ehrgeitz n. 59. Wodurch das
præjudicium autoritatis gleichſam ſein Leben er-
haͤlt n. 60.
1.
WJr haben bißhero von Erkaͤntnuͤß
des wahren/ falſchen und warſcheinli-
chen/ wie auch von Erfindung neuer
Warheiten genung geredet. Wir haben aber
oben gedacht/ daß ein Jrrthum heiſſe/ wenn
man das falſche wahr zu ſeyn glaube/ oder das
unwahrſcheinliche fuͤr wahrſcheinlich halte. Ja
wir haben oͤffters vieler allgemeiner Jrr-
thuͤmer erwehnet/ und oben geſagt/ daß die
Menſchen muthwillig aus Liebe zu denen præ-
judiciis ihren Verſtand verdunckelten. Alſo
iſt nun nichts mehr uͤbrig/ als daß wir von der-
gleichen gemeinen Jrrthuͤmern und deren
Urſprung etwas deutlicher reden.
2. Denn weil die Warheit und Warſchein-
ligkeit/ ja die gantze Vernunfft-Lehreauff ſo
leichte
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