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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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wird, nicht der Fall seyn würde -- so sehr der
Werth des Mistes den des Strohes überwiegt,
und so gut der Acker, der den Kühen das
Futter liefert, dabei zu stehen kommt; so
werde ich denn doch die Kuherei nicht so hoch
treiben, wie ich mir früher vorgenommen hatte,
sondern zwischen 30 und 40 Stück stehen blei-
ben; weil ich das Futter durch die Schäferei
doch ungleich höher benutze. Genauere Auszüge
aus den Hauptbüchern folgen unten.


Nachdem ich mich bis dahin mit einer klei-
nen Hammel-Schäferei, zur Benutzung der
schlechten Weide, beholfen hatte -- die mir an-
fangs Vortheil, nachher aber, durch den Ankauf
faulisch gehüteter Hammel, empfindlichen Verlust
brachte -- entschloß ich mich zum Ankauf eines
völlig reinen Merino-Stammes von 150 Stück, der
in den Jahren 1811 und 12 vollführt wurde. 100
Stück wenigstens waren aus den ausgezeichnet-
sten Schäfereien besonders ausgewählt, und dar-
unter 14 Stück, welche ich durch die besondere

wird, nicht der Fall ſeyn wuͤrde — ſo ſehr der
Werth des Miſtes den des Strohes uͤberwiegt,
und ſo gut der Acker, der den Kuͤhen das
Futter liefert, dabei zu ſtehen kommt; ſo
werde ich denn doch die Kuherei nicht ſo hoch
treiben, wie ich mir fruͤher vorgenommen hatte,
ſondern zwiſchen 30 und 40 Stuͤck ſtehen blei-
ben; weil ich das Futter durch die Schaͤferei
doch ungleich hoͤher benutze. Genauere Auszuͤge
aus den Hauptbuͤchern folgen unten.


Nachdem ich mich bis dahin mit einer klei-
nen Hammel-Schaͤferei, zur Benutzung der
ſchlechten Weide, beholfen hatte — die mir an-
fangs Vortheil, nachher aber, durch den Ankauf
fauliſch gehuͤteter Hammel, empfindlichen Verluſt
brachte — entſchloß ich mich zum Ankauf eines
voͤllig reinen Merino-Stammes von 150 Stuͤck, der
in den Jahren 1811 und 12 vollfuͤhrt wurde. 100
Stuͤck wenigſtens waren aus den ausgezeichnet-
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unter 14 Stuͤck, welche ich durch die beſondere

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[74/0091] wird, nicht der Fall ſeyn wuͤrde — ſo ſehr der Werth des Miſtes den des Strohes uͤberwiegt, und ſo gut der Acker, der den Kuͤhen das Futter liefert, dabei zu ſtehen kommt; ſo werde ich denn doch die Kuherei nicht ſo hoch treiben, wie ich mir fruͤher vorgenommen hatte, ſondern zwiſchen 30 und 40 Stuͤck ſtehen blei- ben; weil ich das Futter durch die Schaͤferei doch ungleich hoͤher benutze. Genauere Auszuͤge aus den Hauptbuͤchern folgen unten. Nachdem ich mich bis dahin mit einer klei- nen Hammel-Schaͤferei, zur Benutzung der ſchlechten Weide, beholfen hatte — die mir an- fangs Vortheil, nachher aber, durch den Ankauf fauliſch gehuͤteter Hammel, empfindlichen Verluſt brachte — entſchloß ich mich zum Ankauf eines voͤllig reinen Merino-Stammes von 150 Stuͤck, der in den Jahren 1811 und 12 vollfuͤhrt wurde. 100 Stuͤck wenigſtens waren aus den ausgezeichnet- ſten Schaͤfereien beſonders ausgewaͤhlt, und dar- unter 14 Stuͤck, welche ich durch die beſondere

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/91>, abgerufen am 21.12.2024.