Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812.Der Fenchel. Der Anis. Andre säen den Kümmel nach guter Vorbereitung auf das Land, wo er Ich vermag nicht zu entscheiden, welche dieser Methoden die vortheilhaf- Der Kümmel verlangt, wenn er gerathen soll, einen starken Weizenboden Seine Ernte erfordert wegen des Ausfallens alle Vorsicht, die man beim Der Preis den der Kümmel fast allgemein hat, macht seinen Anbau ge- Der Fenchel, Foeniculum vulgare, §. 268. wird auf eben die Weise gebauet und behandelt, wie der Kümmel. Er ist Der Anis, Pimpinelle anisum, §. 269. ist ein einjähriges Gewächs, wird im Frühjahr gesäet, und reift gegen den Der Fenchel. Der Anis. Andre ſaͤen den Kuͤmmel nach guter Vorbereitung auf das Land, wo er Ich vermag nicht zu entſcheiden, welche dieſer Methoden die vortheilhaf- Der Kuͤmmel verlangt, wenn er gerathen ſoll, einen ſtarken Weizenboden Seine Ernte erfordert wegen des Ausfallens alle Vorſicht, die man beim Der Preis den der Kuͤmmel faſt allgemein hat, macht ſeinen Anbau ge- Der Fenchel, Foeniculum vulgare, §. 268. wird auf eben die Weiſe gebauet und behandelt, wie der Kuͤmmel. Er iſt Der Anis, Pimpinelle anisum, §. 269. iſt ein einjaͤhriges Gewaͤchs, wird im Fruͤhjahr geſaͤet, und reift gegen den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0229" n="205"/> <fw place="top" type="header">Der Fenchel. Der Anis.</fw><lb/> <p>Andre ſaͤen den Kuͤmmel nach guter Vorbereitung auf das Land, wo er<lb/> ſtehen ſoll, entweder allein oder mit Moͤhren, mit Mohn, auch mit Lein, auch<lb/> wohl gar mit Sommergetreide aus, jaͤten und vereinzeln ihn, geben ihm im<lb/> Herbſt oder im Fruͤhjahr eine Ueberduͤngung von Kompoſt- oder von Federvieh-<lb/> miſt, und ernten ihn unverpflanzt.</p><lb/> <p>Ich vermag nicht zu entſcheiden, welche dieſer Methoden die vortheilhaf-<lb/> teſte ſey, dies kann nur der, welcher ſie beide nachhaltend verſucht und berech-<lb/> net hat. Die Verpflanzungsmethode wird indeſſen das Land rein erhalten.</p><lb/> <p>Der Kuͤmmel verlangt, wenn er gerathen ſoll, einen ſtarken Weizenboden<lb/> erſter Klaſſe: kraͤftigen ſchwarzen Lehm-, oder doch reichen, in Gartenkultur<lb/> erhaltenen und gut gelegenen Mittelboden. Auf ſolchem Boden mißraͤth er<lb/> nicht leicht, und den Winter uͤberſteht er ſicher.</p><lb/> <p>Seine Ernte erfordert wegen des Ausfallens alle Vorſicht, die man beim<lb/> Rapps anwendet. Er wird geſchnitten oder ausgezogen, ſorgfaͤltig eingefahren<lb/> oder auf dem Felde abgedroſchen.</p><lb/> <p>Der Preis den der Kuͤmmel faſt allgemein hat, macht ſeinen Anbau ge-<lb/> wiß vortheilhaft. Der Landwirth kann ſich aber mit dem kleinen Detail-Ver-<lb/> kauf nicht befaſſen, und muß daher den Hauptvortheil dem Kaufmanne uͤber-<lb/> laſſen. Ein ſtarker Gebrauch zur Branntweinbrennerei moͤchte eignen Anbau<lb/> beſonders rathſam machen.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Der Fenchel, <hi rendition="#aq">Foeniculum vulgare,</hi></hi> </head><lb/> <div n="4"> <head>§. 268.</head><lb/> <p>wird auf eben die Weiſe gebauet und behandelt, wie der Kuͤmmel. Er iſt<lb/> hauptſaͤchlich Apothekerwaare, wird indeſſen auch von Conditorn und Likoͤr-<lb/> fabrikanten haͤufig benutzt.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Der Anis, <hi rendition="#aq">Pimpinelle anisum,</hi></hi> </head><lb/> <div n="4"> <head>§. 269.</head><lb/> <p>iſt ein einjaͤhriges Gewaͤchs, wird im Fruͤhjahr geſaͤet, und reift gegen den<lb/> Herbſt. Man ſaͤet ihn wohl unter Moͤhren, und behandelt ihn auf gleiche Weiſe<lb/> wie dieſe.</p> </div><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [205/0229]
Der Fenchel. Der Anis.
Andre ſaͤen den Kuͤmmel nach guter Vorbereitung auf das Land, wo er
ſtehen ſoll, entweder allein oder mit Moͤhren, mit Mohn, auch mit Lein, auch
wohl gar mit Sommergetreide aus, jaͤten und vereinzeln ihn, geben ihm im
Herbſt oder im Fruͤhjahr eine Ueberduͤngung von Kompoſt- oder von Federvieh-
miſt, und ernten ihn unverpflanzt.
Ich vermag nicht zu entſcheiden, welche dieſer Methoden die vortheilhaf-
teſte ſey, dies kann nur der, welcher ſie beide nachhaltend verſucht und berech-
net hat. Die Verpflanzungsmethode wird indeſſen das Land rein erhalten.
Der Kuͤmmel verlangt, wenn er gerathen ſoll, einen ſtarken Weizenboden
erſter Klaſſe: kraͤftigen ſchwarzen Lehm-, oder doch reichen, in Gartenkultur
erhaltenen und gut gelegenen Mittelboden. Auf ſolchem Boden mißraͤth er
nicht leicht, und den Winter uͤberſteht er ſicher.
Seine Ernte erfordert wegen des Ausfallens alle Vorſicht, die man beim
Rapps anwendet. Er wird geſchnitten oder ausgezogen, ſorgfaͤltig eingefahren
oder auf dem Felde abgedroſchen.
Der Preis den der Kuͤmmel faſt allgemein hat, macht ſeinen Anbau ge-
wiß vortheilhaft. Der Landwirth kann ſich aber mit dem kleinen Detail-Ver-
kauf nicht befaſſen, und muß daher den Hauptvortheil dem Kaufmanne uͤber-
laſſen. Ein ſtarker Gebrauch zur Branntweinbrennerei moͤchte eignen Anbau
beſonders rathſam machen.
Der Fenchel, Foeniculum vulgare,
§. 268.
wird auf eben die Weiſe gebauet und behandelt, wie der Kuͤmmel. Er iſt
hauptſaͤchlich Apothekerwaare, wird indeſſen auch von Conditorn und Likoͤr-
fabrikanten haͤufig benutzt.
Der Anis, Pimpinelle anisum,
§. 269.
iſt ein einjaͤhriges Gewaͤchs, wird im Fruͤhjahr geſaͤet, und reift gegen den
Herbſt. Man ſaͤet ihn wohl unter Moͤhren, und behandelt ihn auf gleiche Weiſe
wie dieſe.
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