Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812.Futtergewächse. §. 270. Den Anbau anderer Gewürz- und Apothekerkräuter zu beschreiben, enthalte §. 271. Wir gehen nun zum Futtergewächsbau über, worunter wir zwar auch solche Pflanzen mit begreifen, die zur mensch- Wir reden zuerst von denen, welche am vortheilhaftesten mittelst der Pfer- Die Kartoffeln, Tartoffeln, Erdtoffeln, Erdäpfel, Erdbirnen, Grundbirnen. §. 272. Diese jetzt so unentbehrlich gewordene Frucht ist ungefähr seit 250 Jah- Futtergewaͤchſe. §. 270. Den Anbau anderer Gewuͤrz- und Apothekerkraͤuter zu beſchreiben, enthalte §. 271. Wir gehen nun zum Futtergewaͤchsbau uͤber, worunter wir zwar auch ſolche Pflanzen mit begreifen, die zur menſch- Wir reden zuerſt von denen, welche am vortheilhafteſten mittelſt der Pfer- Die Kartoffeln, Tartoffeln, Erdtoffeln, Erdaͤpfel, Erdbirnen, Grundbirnen. §. 272. Dieſe jetzt ſo unentbehrlich gewordene Frucht iſt ungefaͤhr ſeit 250 Jah- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0230" n="206"/> <fw place="top" type="header">Futtergewaͤchſe.</fw><lb/> <div n="4"> <head>§. 270.</head><lb/> <p>Den Anbau anderer Gewuͤrz- und Apothekerkraͤuter zu beſchreiben, enthalte<lb/> ich mich, weil ich ihn zum Theil aus eigner Anſicht und Erfahrung nicht kenne,<lb/> z. B. den in unſerm Klima wohl nicht ſtatt findenden <hi rendition="#g">Safranbau</hi>, den<lb/><hi rendition="#g">Suͤßholzbau</hi>, den <hi rendition="#g">Chamillen</hi>- und <hi rendition="#g">Pfeffermuͤnzbau</hi>; theils weil die<lb/> Erziehung anderer hierher gehoͤrender Gewaͤchſe, die lange auf einer Stelle ſte-<lb/> hen, z. B. der <hi rendition="#g">Rhabarberwurzel</hi>, der <hi rendition="#g">Roſen</hi>, der <hi rendition="#g">Salwey</hi>, des <hi rendition="#g">La-<lb/> vendels</hi> u. ſ. f. mehr fuͤr den Gaͤrtner gehoͤrt. Die Kultur ſolcher Ge-<lb/> waͤchſe im Großen auf ſehr fruchtbarem Boden, kann uͤbrigens unter guͤnſti-<lb/> gen Verhaͤltniſſen ſehr vortheilhaft ſeyn. Man geht aber am ſicherſten, wenn<lb/> man daruͤber mit in Großhandelnden Materialiſten und Apothekern vorher<lb/> Kontrakte ſchließt, nachdem man ſich durch kleinere Proben von dem gluͤckli-<lb/> chen Erfolge, und jene von der Guͤte der Waare, die man liefern kann, uͤber-<lb/> zeugt hat.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 271.</head><lb/> <p>Wir gehen nun zum</p> </div> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Futtergewaͤchsbau</hi> </hi> </head><lb/> <p>uͤber, worunter wir zwar auch ſolche Pflanzen mit begreifen, die zur menſch-<lb/> lichen Nahrung dienen, hauptſaͤchlich aber doch im Großen, und auf freiem<lb/> Felde fuͤr das Vieh gebauet werden.</p><lb/> <p>Wir reden zuerſt von denen, welche am vortheilhafteſten mittelſt der Pfer-<lb/> dehackenkultur angebauet werden koͤnnen, mit Bezug auf dasjenige, was oben<lb/> §. 169. daruͤber geſagt iſt.</p><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Die Kartoffeln, Tartoffeln, Erdtoffeln, Erdaͤpfel, Erdbirnen,<lb/> Grundbirnen.</hi> </head><lb/> <div n="4"> <head>§. 272.</head><lb/> <p>Dieſe jetzt ſo unentbehrlich gewordene Frucht iſt ungefaͤhr ſeit 250 Jah-<lb/> ren in Europa bekannt geworden, indem ſie Joh. Hamkings im Jahre 1565<lb/> aus Santa Fe nach Europa brachte; wo ſie aber nur der Sonderbarkeit we-<lb/> gen in einigen Gaͤrten gebauet und genoſſen wurde. <hi rendition="#g">Walther Raleigh</hi> ver-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [206/0230]
Futtergewaͤchſe.
§. 270.
Den Anbau anderer Gewuͤrz- und Apothekerkraͤuter zu beſchreiben, enthalte
ich mich, weil ich ihn zum Theil aus eigner Anſicht und Erfahrung nicht kenne,
z. B. den in unſerm Klima wohl nicht ſtatt findenden Safranbau, den
Suͤßholzbau, den Chamillen- und Pfeffermuͤnzbau; theils weil die
Erziehung anderer hierher gehoͤrender Gewaͤchſe, die lange auf einer Stelle ſte-
hen, z. B. der Rhabarberwurzel, der Roſen, der Salwey, des La-
vendels u. ſ. f. mehr fuͤr den Gaͤrtner gehoͤrt. Die Kultur ſolcher Ge-
waͤchſe im Großen auf ſehr fruchtbarem Boden, kann uͤbrigens unter guͤnſti-
gen Verhaͤltniſſen ſehr vortheilhaft ſeyn. Man geht aber am ſicherſten, wenn
man daruͤber mit in Großhandelnden Materialiſten und Apothekern vorher
Kontrakte ſchließt, nachdem man ſich durch kleinere Proben von dem gluͤckli-
chen Erfolge, und jene von der Guͤte der Waare, die man liefern kann, uͤber-
zeugt hat.
§. 271.
Wir gehen nun zum
Futtergewaͤchsbau
uͤber, worunter wir zwar auch ſolche Pflanzen mit begreifen, die zur menſch-
lichen Nahrung dienen, hauptſaͤchlich aber doch im Großen, und auf freiem
Felde fuͤr das Vieh gebauet werden.
Wir reden zuerſt von denen, welche am vortheilhafteſten mittelſt der Pfer-
dehackenkultur angebauet werden koͤnnen, mit Bezug auf dasjenige, was oben
§. 169. daruͤber geſagt iſt.
Die Kartoffeln, Tartoffeln, Erdtoffeln, Erdaͤpfel, Erdbirnen,
Grundbirnen.
§. 272.
Dieſe jetzt ſo unentbehrlich gewordene Frucht iſt ungefaͤhr ſeit 250 Jah-
ren in Europa bekannt geworden, indem ſie Joh. Hamkings im Jahre 1565
aus Santa Fe nach Europa brachte; wo ſie aber nur der Sonderbarkeit we-
gen in einigen Gaͤrten gebauet und genoſſen wurde. Walther Raleigh ver-
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