Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.Die Ackerwerkzeuge. Da die Erhaltung der Eggen einen beträchtlichen Artikel unter den Wirth- §. 136. Zuweilen werden die Eggen mit Reiswerk, und zwar, wenn sie recht wirk-Strauch- Auch werden die aus Reisern geflochtenen sogenannten Korb-Eggen von de- §. 137. Die gehörige Anwendung der Eggen ist für den Ackerbau von ungemeinerAnwendung Man unterscheidet folgende Arten des Eggens: 1) In die Länge (lang ziehen), in gleicher Direktion mit der letzten 2) Ins Kreuz oder schräg gegen den Pflugstreifen (quer oder schräg 3) Man ziehet schlangenförmig von einer Seite eines Beetes zur an- H 2
Die Ackerwerkzeuge. Da die Erhaltung der Eggen einen betraͤchtlichen Artikel unter den Wirth- §. 136. Zuweilen werden die Eggen mit Reiswerk, und zwar, wenn ſie recht wirk-Strauch- Auch werden die aus Reiſern geflochtenen ſogenannten Korb-Eggen von de- §. 137. Die gehoͤrige Anwendung der Eggen iſt fuͤr den Ackerbau von ungemeinerAnwendung Man unterſcheidet folgende Arten des Eggens: 1) In die Laͤnge (lang ziehen), in gleicher Direktion mit der letzten 2) Ins Kreuz oder ſchraͤg gegen den Pflugſtreifen (quer oder ſchraͤg 3) Man ziehet ſchlangenfoͤrmig von einer Seite eines Beetes zur an- H 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0081" n="59"/> <fw place="top" type="header">Die Ackerwerkzeuge.</fw><lb/> <p>Da die Erhaltung der Eggen einen betraͤchtlichen Artikel unter den Wirth-<lb/> ſchaftsausgaben ausmacht, und darauf doch bei der Ackerbeſtellung ſo viel an-<lb/> kommt: ſo hat man auf die Schonung der Eggen alle Sorgfalt zu verwenden.<lb/> Sie muͤſſen, ſobald man ſie nicht mehr braucht, unter Dach gebracht, auf dem<lb/> Felde und Hofe aber nie niedergelegt, ſondern immer gegen einander aufrecht<lb/> geſtellt werden.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 136.</head><lb/> <p>Zuweilen werden die Eggen mit Reiswerk, und zwar, wenn ſie recht wirk-<note place="right">Strauch-<lb/> Eggen</note><lb/> ſam ſeyn ſollen, mit Dornengeſtraͤuch durchflochten; oder man hat auch wohl<lb/> bloße Eggengeſtelle ohne Zinken, die bloß hierzu beſtimmt ſind. Solche Strauch-<lb/> eggen ſind, wenn ſie bloß auf die Oberflaͤche wirken ſollen, ſehr wirkſam, zerpul-<lb/> vern die aufliegenden Kloͤße voͤllig, und machen eine ſehr ebene Flaͤche. Man be-<lb/> dient ſich ihrer auch zum Unterbringen feiner Saͤmereien, z. B. des Klees. Sie<lb/> muͤſſen dann aber von ſteiferen Reiſern, am beſten von Dornen, und nicht zu dicht<lb/> geflochten ſeyn, weil ſie ſonſt ſchleppen oder den Saamen fortſchleifen.</p><lb/> <p>Auch werden die aus Reiſern geflochtenen ſogenannten Korb-Eggen von de-<lb/> nen, die ſie im Gebrauche kennen, ſehr geruͤhmt.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 137.</head><lb/> <p>Die gehoͤrige Anwendung der Eggen iſt fuͤr den Ackerbau von ungemeiner<note place="right">Anwendung<lb/> der Eggen.</note><lb/> Wichtigkeit, und wenn ſie mangelhaft iſt, ſo wird der Zweck durch die beſte Pflug-<lb/> arbeit nicht erreicht. Nur durch den Gebrauch der Kultivators wird der Gebrauch<lb/> der Eggen betraͤchtlich erſpart. Ueber die richtige Anwendung der Egge in beſon-<lb/> dern Faͤllen werden wir in der Folge reden; hier nur uͤber dieſelbe im Allgemeinen,<lb/> um uns darauf beziehen zu koͤnnen.</p><lb/> <p>Man unterſcheidet folgende Arten des Eggens:</p><lb/> <p>1) In die Laͤnge (<hi rendition="#g">lang ziehen</hi>), in gleicher Direktion mit der letzten<lb/> Pflugfurche.</p><lb/> <p>2) Ins Kreuz oder ſchraͤg gegen den Pflugſtreifen (<hi rendition="#g">quer oder ſchraͤg</hi><lb/> ziehen).</p><lb/> <p>3) Man ziehet <hi rendition="#g">ſchlangenfoͤrmig</hi> von einer Seite eines Beetes zur an-<lb/> dern, und ſo, daß ſich die Zuͤge in der Geſtalt einer 8 durchkreuzen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 2</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [59/0081]
Die Ackerwerkzeuge.
Da die Erhaltung der Eggen einen betraͤchtlichen Artikel unter den Wirth-
ſchaftsausgaben ausmacht, und darauf doch bei der Ackerbeſtellung ſo viel an-
kommt: ſo hat man auf die Schonung der Eggen alle Sorgfalt zu verwenden.
Sie muͤſſen, ſobald man ſie nicht mehr braucht, unter Dach gebracht, auf dem
Felde und Hofe aber nie niedergelegt, ſondern immer gegen einander aufrecht
geſtellt werden.
§. 136.
Zuweilen werden die Eggen mit Reiswerk, und zwar, wenn ſie recht wirk-
ſam ſeyn ſollen, mit Dornengeſtraͤuch durchflochten; oder man hat auch wohl
bloße Eggengeſtelle ohne Zinken, die bloß hierzu beſtimmt ſind. Solche Strauch-
eggen ſind, wenn ſie bloß auf die Oberflaͤche wirken ſollen, ſehr wirkſam, zerpul-
vern die aufliegenden Kloͤße voͤllig, und machen eine ſehr ebene Flaͤche. Man be-
dient ſich ihrer auch zum Unterbringen feiner Saͤmereien, z. B. des Klees. Sie
muͤſſen dann aber von ſteiferen Reiſern, am beſten von Dornen, und nicht zu dicht
geflochten ſeyn, weil ſie ſonſt ſchleppen oder den Saamen fortſchleifen.
Strauch-
Eggen
Auch werden die aus Reiſern geflochtenen ſogenannten Korb-Eggen von de-
nen, die ſie im Gebrauche kennen, ſehr geruͤhmt.
§. 137.
Die gehoͤrige Anwendung der Eggen iſt fuͤr den Ackerbau von ungemeiner
Wichtigkeit, und wenn ſie mangelhaft iſt, ſo wird der Zweck durch die beſte Pflug-
arbeit nicht erreicht. Nur durch den Gebrauch der Kultivators wird der Gebrauch
der Eggen betraͤchtlich erſpart. Ueber die richtige Anwendung der Egge in beſon-
dern Faͤllen werden wir in der Folge reden; hier nur uͤber dieſelbe im Allgemeinen,
um uns darauf beziehen zu koͤnnen.
Anwendung
der Eggen.
Man unterſcheidet folgende Arten des Eggens:
1) In die Laͤnge (lang ziehen), in gleicher Direktion mit der letzten
Pflugfurche.
2) Ins Kreuz oder ſchraͤg gegen den Pflugſtreifen (quer oder ſchraͤg
ziehen).
3) Man ziehet ſchlangenfoͤrmig von einer Seite eines Beetes zur an-
dern, und ſo, daß ſich die Zuͤge in der Geſtalt einer 8 durchkreuzen.
H 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |