nur drei oder vier, und wirken, je nachdem man sie in der Länge oder Breite an- spannt, im ersteren Falle mit fünf, im andern mit drei Zinken. Doch hat man auch dreieckige Eggen, die an einem Winkel angespannt werden.
§. 132.
Wo man gewölbte Beete hat, und diese nur in der Länge überzieht,Gebrochene Eggen. würde eine größere steife Egge den Boden nicht allenthalben fassen. Man macht also die Egge getrennt, und verbindet sie in der Mitte mit Ringen, mit einer Art von Charniere oder kleinen Kette wieder zusammen, damit sie sich auf solchen ge- wölbten Beeten nach den Seiten biege. Wo die Beete immer von gleicher Breite gemacht werden, da hängt man zwei, drei oder vier Eggenstücke auf die Weise an einander, so daß man mit einem Zuge das ganze Beet überziehe und fasse. Sie werden dann durch einen in der Mitte angebrachten gemeinschaftlichen Schwengel gezogen, so daß die Pferde auf der Mitte des Beetes hergehen; oder aber, was auf feuchtem Boden sehr zweckmäßig ist, es wird ein Pferd an jeder Seite eines Bau- mes gespannt, welcher von der Breite ist, daß er gerade über das Beet herreicht, und daß die Pferde in den beiden Beetfurchen gehen können. An dem Baume werden dann die unter einander befestigten Eggen mit Ketten angehangen und so fortgezogen. Sind die Beete gegen die Furchen sehr hoch, so daß der Baum auf dem Rücken des Beetes herschleifen würde, so hat man statt desselben ein Vorge- stell mit Rädern, welche in den Furchen gehen und so hoch sind, daß sie den Baum über das Beet erheben. Diese Einrichtung ist zwar sehr zusammengesetzt, hat aber auf nassem Boden, insbesondere bei dem Saateggen, den großen Vor- theil, daß das Zugvieh ihn nicht ein- und festtritt; indem sonst der Saamen, wel- cher durch einen Pferdetritt in solchem Boden eingetreten ist, selten zum Kei- men kommt.
§. 133.
Wenn die Egge durch die Zuglinie unmittelbar an das Pferd angespannt ist,Anspannungs- bügel. so muß diese sehr lang gemacht werden, um keine zu schnell aufsteigende Richtung zu bekommen; indem sonst die Egge vorn in die Höhe gezogen wird und nicht ein- greift. Weil aber diese langen Stränge manche Beschwerlichkeiten haben, so hat man verschiedene Vorkehrungen getroffen, einen beweglichen zwei Fuß langen
Dritter Theil. H
Die Ackerwerkzeuge.
nur drei oder vier, und wirken, je nachdem man ſie in der Laͤnge oder Breite an- ſpannt, im erſteren Falle mit fuͤnf, im andern mit drei Zinken. Doch hat man auch dreieckige Eggen, die an einem Winkel angeſpannt werden.
§. 132.
Wo man gewoͤlbte Beete hat, und dieſe nur in der Laͤnge uͤberzieht,Gebrochene Eggen. wuͤrde eine groͤßere ſteife Egge den Boden nicht allenthalben faſſen. Man macht alſo die Egge getrennt, und verbindet ſie in der Mitte mit Ringen, mit einer Art von Charniere oder kleinen Kette wieder zuſammen, damit ſie ſich auf ſolchen ge- woͤlbten Beeten nach den Seiten biege. Wo die Beete immer von gleicher Breite gemacht werden, da haͤngt man zwei, drei oder vier Eggenſtuͤcke auf die Weiſe an einander, ſo daß man mit einem Zuge das ganze Beet uͤberziehe und faſſe. Sie werden dann durch einen in der Mitte angebrachten gemeinſchaftlichen Schwengel gezogen, ſo daß die Pferde auf der Mitte des Beetes hergehen; oder aber, was auf feuchtem Boden ſehr zweckmaͤßig iſt, es wird ein Pferd an jeder Seite eines Bau- mes geſpannt, welcher von der Breite iſt, daß er gerade uͤber das Beet herreicht, und daß die Pferde in den beiden Beetfurchen gehen koͤnnen. An dem Baume werden dann die unter einander befeſtigten Eggen mit Ketten angehangen und ſo fortgezogen. Sind die Beete gegen die Furchen ſehr hoch, ſo daß der Baum auf dem Ruͤcken des Beetes herſchleifen wuͤrde, ſo hat man ſtatt deſſelben ein Vorge- ſtell mit Raͤdern, welche in den Furchen gehen und ſo hoch ſind, daß ſie den Baum uͤber das Beet erheben. Dieſe Einrichtung iſt zwar ſehr zuſammengeſetzt, hat aber auf naſſem Boden, insbeſondere bei dem Saateggen, den großen Vor- theil, daß das Zugvieh ihn nicht ein- und feſttritt; indem ſonſt der Saamen, wel- cher durch einen Pferdetritt in ſolchem Boden eingetreten iſt, ſelten zum Kei- men kommt.
§. 133.
Wenn die Egge durch die Zuglinie unmittelbar an das Pferd angeſpannt iſt,Anſpannungs- buͤgel. ſo muß dieſe ſehr lang gemacht werden, um keine zu ſchnell aufſteigende Richtung zu bekommen; indem ſonſt die Egge vorn in die Hoͤhe gezogen wird und nicht ein- greift. Weil aber dieſe langen Straͤnge manche Beſchwerlichkeiten haben, ſo hat man verſchiedene Vorkehrungen getroffen, einen beweglichen zwei Fuß langen
Dritter Theil. H
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[57/0079]
Die Ackerwerkzeuge.
nur drei oder vier, und wirken, je nachdem man ſie in der Laͤnge oder Breite an-
ſpannt, im erſteren Falle mit fuͤnf, im andern mit drei Zinken. Doch hat man
auch dreieckige Eggen, die an einem Winkel angeſpannt werden.
§. 132.
Wo man gewoͤlbte Beete hat, und dieſe nur in der Laͤnge uͤberzieht,
wuͤrde eine groͤßere ſteife Egge den Boden nicht allenthalben faſſen. Man macht
alſo die Egge getrennt, und verbindet ſie in der Mitte mit Ringen, mit einer Art
von Charniere oder kleinen Kette wieder zuſammen, damit ſie ſich auf ſolchen ge-
woͤlbten Beeten nach den Seiten biege. Wo die Beete immer von gleicher Breite
gemacht werden, da haͤngt man zwei, drei oder vier Eggenſtuͤcke auf die Weiſe an
einander, ſo daß man mit einem Zuge das ganze Beet uͤberziehe und faſſe. Sie
werden dann durch einen in der Mitte angebrachten gemeinſchaftlichen Schwengel
gezogen, ſo daß die Pferde auf der Mitte des Beetes hergehen; oder aber, was auf
feuchtem Boden ſehr zweckmaͤßig iſt, es wird ein Pferd an jeder Seite eines Bau-
mes geſpannt, welcher von der Breite iſt, daß er gerade uͤber das Beet herreicht,
und daß die Pferde in den beiden Beetfurchen gehen koͤnnen. An dem Baume
werden dann die unter einander befeſtigten Eggen mit Ketten angehangen und ſo
fortgezogen. Sind die Beete gegen die Furchen ſehr hoch, ſo daß der Baum auf
dem Ruͤcken des Beetes herſchleifen wuͤrde, ſo hat man ſtatt deſſelben ein Vorge-
ſtell mit Raͤdern, welche in den Furchen gehen und ſo hoch ſind, daß ſie den
Baum uͤber das Beet erheben. Dieſe Einrichtung iſt zwar ſehr zuſammengeſetzt,
hat aber auf naſſem Boden, insbeſondere bei dem Saateggen, den großen Vor-
theil, daß das Zugvieh ihn nicht ein- und feſttritt; indem ſonſt der Saamen, wel-
cher durch einen Pferdetritt in ſolchem Boden eingetreten iſt, ſelten zum Kei-
men kommt.
Gebrochene
Eggen.
§. 133.
Wenn die Egge durch die Zuglinie unmittelbar an das Pferd angeſpannt iſt,
ſo muß dieſe ſehr lang gemacht werden, um keine zu ſchnell aufſteigende Richtung
zu bekommen; indem ſonſt die Egge vorn in die Hoͤhe gezogen wird und nicht ein-
greift. Weil aber dieſe langen Straͤnge manche Beſchwerlichkeiten haben, ſo hat
man verſchiedene Vorkehrungen getroffen, einen beweglichen zwei Fuß langen
Anſpannungs-
buͤgel.
Dritter Theil. H
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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft03_1810/79>, abgerufen am 03.03.2025.
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