Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.Die Ackerwerkzeuge. unnütz; denn die Erdklöße, welche der Zug des ersten Balkens getroffen hat, sindentweder zermalmet oder an die Seite gestoßen, und werden nun nicht wieder ge- troffen. Es kann aber sogar Nachtheile haben, wenn mehrere Zinken in einem Zuge zusammentreffen und eine zu tiefe Rille machen, z. B. bei feiner Saat, die dadurch zu tief in den Boden eingepreßt wird. Der Fehler kann zwar dadurch etwas verbessert werden, daß man die Egge §. 131. Konstruktion Die Eggen bilden gewöhnlich ein gleichseitiges oder ein ungleichseitiges Vier- nur
Die Ackerwerkzeuge. unnuͤtz; denn die Erdkloͤße, welche der Zug des erſten Balkens getroffen hat, ſindentweder zermalmet oder an die Seite geſtoßen, und werden nun nicht wieder ge- troffen. Es kann aber ſogar Nachtheile haben, wenn mehrere Zinken in einem Zuge zuſammentreffen und eine zu tiefe Rille machen, z. B. bei feiner Saat, die dadurch zu tief in den Boden eingepreßt wird. Der Fehler kann zwar dadurch etwas verbeſſert werden, daß man die Egge §. 131. Konſtruktion Die Eggen bilden gewoͤhnlich ein gleichſeitiges oder ein ungleichſeitiges Vier- nur
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Die Ackerwerkzeuge.
unnuͤtz; denn die Erdkloͤße, welche der Zug des erſten Balkens getroffen hat, ſind
entweder zermalmet oder an die Seite geſtoßen, und werden nun nicht wieder ge-
troffen. Es kann aber ſogar Nachtheile haben, wenn mehrere Zinken in einem
Zuge zuſammentreffen und eine zu tiefe Rille machen, z. B. bei feiner Saat, die
dadurch zu tief in den Boden eingepreßt wird.
Der Fehler kann zwar dadurch etwas verbeſſert werden, daß man die Egge
nicht in der Mitte des Balken, ſondern mehr nach der einen Seite hin anſpannet,
ſo daß ſie mit dem Zuge nicht im rechten Winkel, ſondern ſchraͤg gehe. Hierdurch
bekommen die Zuͤge eine andere Richtung, und treffen weniger zuſammen. Es
werden dann aber die Seiten des Zuges, uͤber welche nur eine Ecke der Egge her-
geht, nicht genugſam getroffen, und man muß mit dem folgenden Zuge uͤber die
Ecken wieder hergreifen, welches aber die Arbeit vermehrt, und ſoviel mehrere
Zuͤge erfordert. Bei dem wirkſamen Rundeggen kommt dieſes zwar nicht ſo ſehr
in Betracht, indem da immer eine Stelle mehrere Male getroffen wird; wo man
ſich aber mit langziehen begnuͤgt, da iſt es von Wichtigkeit, die Stellung der Zin-
ken in den Eggen ſo zu treffen, daß eine jede ihren eigenen Zug mache, und daß
hinter der Egge alle Zuͤge dicht neben einander gleichmaͤßig auslaufen, jedoch ohne
die Zinken in einem Balken zu ſehr zu haͤufen.
§. 131.
Man hat aber Eggen, die abſichtlich ſo eingerichtet ſind, daß ſie nicht an
einer Seite, ſondern an der Spitze angeſpannt werden. Dieſe Eggen, insbeſon-
dere wenn ſie nach vorwaͤrts gebogene Zinken haben, bewegen ſich ſchlaͤngelnd und
huͤpfend, und thun dadurch groͤßere Wirkung auf die Pulverung des Bodens.
Man nennt ſie der ſchlaͤngelnden Bewegung halber Schlangeneggen. Der
Buͤgel, wo ſie angeſpannt werden, iſt beweglich angebracht, damit dieſe ſchlaͤn-
gelnde und huͤpfende Bewegung befoͤrdert werde. Es verſteht ſich aber, daß der
Zug der folgenden in den Zug der vorgehenden uͤbergreifen muͤſſe. Wenn dieſe
Eggen klein, aber ſchwer und mit ſtarken Zinken verſehen ſind, ſo thun ſie, beſon-
ders im Trabe, ungemein große Wirkung auf ſchwerem Boden.
Konſtruktion
der Eggen.
Die Eggen bilden gewoͤhnlich ein gleichſeitiges oder ein ungleichſeitiges Vier-
eck, und werden dann entweder mit der laͤngern Seite oder mit der breitern vor-
waͤrts gezogen. Sie haben manchmal in der Laͤnge fuͤnf Balken, in der Breite
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