eingehet, und da alle vorkommende Wirkungen nach dem- selben ordnen und übersehen will, verwickeln uns fast un- widerstehlich in manche besondere und dunkle Untersu- chungen, ehe man Licht und Deutlichkeit in dem Zusam- menhang der Verstandesthätigkeiten haben kann. Zu- erst hat die Entstehungsart unserer Verhältnißbegrif- fe noch ihre Dunkelheiten; und wenn denn ferner insbe- sonders auf die menschlichen allgemeinen Denkarten und deren Entstehungsart, auf die Grundideen, Grund- urtheile, und Raisonnements, in so ferne diese die all- gemeinen Bestandtheile der menschlichen Erkenntniß sind, Rücksicht genommen wird, so bekommen wir von neuen eine Menge von Untersuchungen, womit sich die größten Philosophen schon befaßt haben, und die noch lange ihren Nachfolgern zu thun machen werden, bis es allenthalben hell werden wird.
III. Ursprung der Verhältnißbegriffe.
1) Von den ersten ursprünglichen Verhält- nißgedanken. 2) Von den Verhältnißideen und Verhält- nißbegriffen.
1.
Was den Ursprung der Verhältnißbegriffe beson- ders betrift, so ist es sogleich klar, daß die Jdeen, welche wir mit den Worten Einerleyheit, Verschie- denheit, Abhängigkeit, und so ferner, verbin[d]en, allgemeine Begriffe sind, die wir von einander unter- scheiden, wenn gleich nicht deutlich entwickeln können, wie es der gemeine Verstand der mehresten Menschen gewiß nicht kann.
Da
und uͤber das Denken.
eingehet, und da alle vorkommende Wirkungen nach dem- ſelben ordnen und uͤberſehen will, verwickeln uns faſt un- widerſtehlich in manche beſondere und dunkle Unterſu- chungen, ehe man Licht und Deutlichkeit in dem Zuſam- menhang der Verſtandesthaͤtigkeiten haben kann. Zu- erſt hat die Entſtehungsart unſerer Verhaͤltnißbegrif- fe noch ihre Dunkelheiten; und wenn denn ferner insbe- ſonders auf die menſchlichen allgemeinen Denkarten und deren Entſtehungsart, auf die Grundideen, Grund- urtheile, und Raiſonnements, in ſo ferne dieſe die all- gemeinen Beſtandtheile der menſchlichen Erkenntniß ſind, Ruͤckſicht genommen wird, ſo bekommen wir von neuen eine Menge von Unterſuchungen, womit ſich die groͤßten Philoſophen ſchon befaßt haben, und die noch lange ihren Nachfolgern zu thun machen werden, bis es allenthalben hell werden wird.
III. Urſprung der Verhaͤltnißbegriffe.
1) Von den erſten urſpruͤnglichen Verhaͤlt- nißgedanken. 2) Von den Verhaͤltnißideen und Verhaͤlt- nißbegriffen.
1.
Was den Urſprung der Verhaͤltnißbegriffe beſon- ders betrift, ſo iſt es ſogleich klar, daß die Jdeen, welche wir mit den Worten Einerleyheit, Verſchie- denheit, Abhaͤngigkeit, und ſo ferner, verbin[d]en, allgemeine Begriffe ſind, die wir von einander unter- ſcheiden, wenn gleich nicht deutlich entwickeln koͤnnen, wie es der gemeine Verſtand der mehreſten Menſchen gewiß nicht kann.
Da
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und uͤber das Denken.
eingehet, und da alle vorkommende Wirkungen nach dem-
ſelben ordnen und uͤberſehen will, verwickeln uns faſt un-
widerſtehlich in manche beſondere und dunkle Unterſu-
chungen, ehe man Licht und Deutlichkeit in dem Zuſam-
menhang der Verſtandesthaͤtigkeiten haben kann. Zu-
erſt hat die Entſtehungsart unſerer Verhaͤltnißbegrif-
fe noch ihre Dunkelheiten; und wenn denn ferner insbe-
ſonders auf die menſchlichen allgemeinen Denkarten
und deren Entſtehungsart, auf die Grundideen, Grund-
urtheile, und Raiſonnements, in ſo ferne dieſe die all-
gemeinen Beſtandtheile der menſchlichen Erkenntniß
ſind, Ruͤckſicht genommen wird, ſo bekommen wir von
neuen eine Menge von Unterſuchungen, womit ſich die
groͤßten Philoſophen ſchon befaßt haben, und die noch
lange ihren Nachfolgern zu thun machen werden, bis es
allenthalben hell werden wird.
III.
Urſprung der Verhaͤltnißbegriffe.
1) Von den erſten urſpruͤnglichen Verhaͤlt-
nißgedanken.
2) Von den Verhaͤltnißideen und Verhaͤlt-
nißbegriffen.
1.
Was den Urſprung der Verhaͤltnißbegriffe beſon-
ders betrift, ſo iſt es ſogleich klar, daß die Jdeen,
welche wir mit den Worten Einerleyheit, Verſchie-
denheit, Abhaͤngigkeit, und ſo ferner, verbinden,
allgemeine Begriffe ſind, die wir von einander unter-
ſcheiden, wenn gleich nicht deutlich entwickeln koͤnnen,
wie es der gemeine Verſtand der mehreſten Menſchen
gewiß nicht kann.
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Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 1. Leipzig, 1777, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche01_1777/361>, abgerufen am 30.12.2024.
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