dischen Leib an sich haben, dahero können sie nicht in so groben Neigungen, noch in dergleichen dar- aus herrührenden Gedanken seyn; denn alles, was sie haben, haben sie von dem Himmel an sich. Ueberdieses wissen die Kinder nicht, daß sie in der Welt geboren sind, deswegen glauben sie auch, sie wären im Himmel geboren; daher wissen sie auch von keiner andern, als geistlichen Ge- burt, als welche durch die Erkännisse des Guten und Wahren, und durch Verstand und Weisheit, wodurch der Mensch eigentlich ein Mensch ist, ge- schiehet; weil diese Dinge vom Herrn sind, so geben sie Beyfall und belustigen sich, daß sie le- diglich des Herrn sind. Dem ungeachtet kann der Zustand der Menschen, die auf Erden heran- wachsen, eben so, wie der Zustand der Kinder, so im Himmel erwachsen, vollkommen werden, wenn sie die beyderley leibliche und irdische Liebe, nämlich die Selbstliebe und die Liebe zur Welt, von sich entfer- nen, und statt derselben die geistl. Liebe annehmen.
Von den Weisen und Einfältigen im Himmel.
346. Man glaubt, die Weisen würden im Him- mel herrlicher und erhabener seyn, als die Ein- fältigen, weil es beym Daniel heißt: "Deren Verstand in Erkänntnis ist, die werden glänzen, wie der Glanz des ausgebreiteten Himmels; und die viele zur Gerechtigkeit
weisen,
Vom Himmel.
diſchen Leib an ſich haben, dahero koͤnnen ſie nicht in ſo groben Neigungen, noch in dergleichen dar- aus herruͤhrenden Gedanken ſeyn; denn alles, was ſie haben, haben ſie von dem Himmel an ſich. Ueberdieſes wiſſen die Kinder nicht, daß ſie in der Welt geboren ſind, deswegen glauben ſie auch, ſie waͤren im Himmel geboren; daher wiſſen ſie auch von keiner andern, als geiſtlichen Ge- burt, als welche durch die Erkaͤnniſſe des Guten und Wahren, und durch Verſtand und Weisheit, wodurch der Menſch eigentlich ein Menſch iſt, ge- ſchiehet; weil dieſe Dinge vom Herrn ſind, ſo geben ſie Beyfall und beluſtigen ſich, daß ſie le- diglich des Herrn ſind. Dem ungeachtet kann der Zuſtand der Menſchen, die auf Erden heran- wachſen, eben ſo, wie der Zuſtand der Kinder, ſo im Himmel erwachſen, vollkommen werden, wenn ſie die beyderley leibliche und irdiſche Liebe, naͤmlich die Selbſtliebe und die Liebe zur Welt, von ſich entfer- nen, und ſtatt derſelben die geiſtl. Liebe annehmen.
Von den Weiſen und Einfaͤltigen im Himmel.
346. Man glaubt, die Weiſen wuͤrden im Him- mel herrlicher und erhabener ſeyn, als die Ein- faͤltigen, weil es beym Daniel heißt: „Deren Verſtand in Erkaͤnntnis iſt, die werden glaͤnzen, wie der Glanz des ausgebreiteten Himmels; und die viele zur Gerechtigkeit
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Vom Himmel.
diſchen Leib an ſich haben, dahero koͤnnen ſie nicht
in ſo groben Neigungen, noch in dergleichen dar-
aus herruͤhrenden Gedanken ſeyn; denn alles,
was ſie haben, haben ſie von dem Himmel an ſich.
Ueberdieſes wiſſen die Kinder nicht, daß ſie in der
Welt geboren ſind, deswegen glauben ſie auch,
ſie waͤren im Himmel geboren; daher wiſſen ſie
auch von keiner andern, als geiſtlichen Ge-
burt, als welche durch die Erkaͤnniſſe des Guten
und Wahren, und durch Verſtand und Weisheit,
wodurch der Menſch eigentlich ein Menſch iſt, ge-
ſchiehet; weil dieſe Dinge vom Herrn ſind, ſo
geben ſie Beyfall und beluſtigen ſich, daß ſie le-
diglich des Herrn ſind. Dem ungeachtet kann
der Zuſtand der Menſchen, die auf Erden heran-
wachſen, eben ſo, wie der Zuſtand der Kinder, ſo im
Himmel erwachſen, vollkommen werden, wenn ſie
die beyderley leibliche und irdiſche Liebe, naͤmlich die
Selbſtliebe und die Liebe zur Welt, von ſich entfer-
nen, und ſtatt derſelben die geiſtl. Liebe annehmen.
Von den Weiſen und Einfaͤltigen
im Himmel.
346. Man glaubt, die Weiſen wuͤrden im Him-
mel herrlicher und erhabener ſeyn, als die Ein-
faͤltigen, weil es beym Daniel heißt: „Deren
Verſtand in Erkaͤnntnis iſt, die werden
glaͤnzen, wie der Glanz des ausgebreiteten
Himmels; und die viele zur Gerechtigkeit
weiſen,
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/51>, abgerufen am 07.01.2025.
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